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9 SCIENCE FICTION-STORIES

9 SCIENCE FICTION-STORIES

Titel: 9 SCIENCE FICTION-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Ernsting
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Be­tracht zieht – sie ent­ka­men nur mit Mü­he und Not un­se­rem Blin­ker-Pro­jekt.« Er leg­te Scar­let ei­ne wei­te­re Auf­zeich­nung vor. »Hier, Eu­er Eh­ren, ist ein Be­weis da­für, daß jeg­li­cher Kon­takt mit die­sen ver­laus­ten Tie­ren voll un­vor­her­seh­ba­rer Ge­fah­ren ist – nicht nur für sie, auch für uns!«
    Das psio­ni­sche Band be­rich­te­te vom Schick­sal ei­nes rot­na­si­gen Hau­sie­rers aus der Front­re­gi­on, der zur Er­de kam, um ein un­kon­di­tio­nier­tes Ver­lan­gen nach Whis­ky zu stil­len, und dann dort starb – an ei­ner so­ge­nann­ten Er­käl­tung.
    »Die un­ter­mensch­li­chen Wel­ten hier im Zen­trum ber­gen Ge­heim­nis­se, grö­ßer als die der ›Le­ben­den Lich­ter‹, und Fein­de, töd­li­cher als je­ne auf den Front­pla­ne­ten.« Der Son­nen-In­ge­nieur strahl­te küh­le, selbst­ge­fäl­li­ge Schön­heit aus. »Eu­er Eh­ren müs­sen in Be­tracht zie­hen, daß der ers­te Blitz un­se­res Blink­feu­ers all die tücki­schen mu­tier­ten Mi­kro­or­ga­nis­men ver­nich­ten wird, die sich seit drei­tau­send Jah­ren hier breit­ge­macht ha­ben.«
    »Ich wer­de al­les in Be­tracht zie­hen.«
    Es wur­den noch an­de­re Be­weis­stücke ein­ge­reicht, und er stu­dier­te sie auf­merk­sam. Von Flint­led­ge oder dem Ban­kier noch im­mer kei­ne Spur … Da­für kam Ne­w­bolt mit ei­nem Be­richt über die Ein­ge­bo­re­nen­ra­ke­te her­ein.
    »Ihr Ur­teil ist jetzt fäl­lig.« Die mus­ku­lö­sen Schul­tern des Kom­man­dan­ten ho­ben sich ge­wich­tig, als wer­fe er sei­nen letz­ten Re­spekt vor Scar­let ab. »Aus Grün­den un­se­rer ei­ge­nen Si­cher­heit, Eu­er Eh­ren, müs­sen wir ent­we­der die­sen Kon­takt an­er­ken­nen und un­se­re Be­su­cher in die in­ter­ga­lak­ti­sche Zi­vi­li­sa­ti­on auf­neh­men – oder aber ih­nen den mensch­li­chen Sta­tus ver­wei­gern und dem Blin­ker-Pro­jekt frei­en Lauf las­sen.«
    »Ich tref­fe mei­ne Ent­schei­dung«, krächz­te Scar­let, »wenn ich das ge­sam­te Be­weis­ma­te­ri­al ge­naues­tens er­wo­gen ha­be.«
    Er hielt nach Flint­led­ge Aus­schau – und kam zu dem Schluß, daß der Händ­ler war­te­te, um in ei­ner wei­te­ren pri­va­ten Un­ter­re­dung ei­ne güns­ti­ge­re Po­si­ti­on für sich her­aus­zu­ho­len.
    Er woll­te schon die Sit­zung ver­schie­ben und den Saal räu­men las­sen, als Ne­w­bolt plötz­lich von sei­nem Arm­band­sprech­ge­rät auf­sah und zu ihm em­por­starr­te.
    »Eu­er Eh­ren, mei­ne Mo­ni­to­ren ha­ben so­eben ein elek­tro­ma­gne­ti­sches Si­gnal emp­fan­gen, das di­rekt zu die­ser Sta­ti­on ge­sen­det wur­de. Die Nach­richt be­stä­tigt wie­der ein­mal, wie wild die­se Leu­te sind.«
    »Bit­te über­set­zen Sie.«
    »Das wer­de ich, Eu­er Eh­ren.«
     
    Ein Ge­räusch er­füll­te den Saal, ver­stärkt durch Ne­w­bolts Arm­band­ge­rät. Für Se­kun­den mu­te­te es völ­lig fremd­ar­tig an; dann ent­deck­te Scar­let hin­ter der me­tal­li­schen Ver­zer­rung des pri­mi­ti­ven Sen­de­sys­tems ei­ne wil­de Stim­me. Im nächs­ten Au­gen­blick hat­te sich der psio­ni­sche Über­tra­ger ein­ge­schal­tet, so daß die dröh­nen­den Lau­te Be­deu­tung ge­wan­nen.
    »Welt­raum­schiff Vier Eins, US-Raum­waf­fe, un­ter dem Kom­man­do von Ma­jor Tom Scogg­ins, ruft un­be­kann­ten Stütz­punkt auf Mon­d­äqua­tor.«
    Scar­let hör­te ein Be­ben in der Stim­me und das Ge­räusch hef­ti­gen At­mens; ei­ne leb­haf­te Vor­stel­lung von dem angst­er­füll­ten, aber ent­schlos­se­nen Wil­den in der Ra­ke­te über­kam ihn, wie die­ser sein pri­mi­ti­ves Ge­fährt auf ei­ne ihm un­be­kann­te Welt zu­steu­er­te, ver­zwei­felt über die Aus­lö­ser sei­ner Waf­fen ge­beugt, in der Er­war­tung, ei­ne Feind­se­lig­keit an­zu­tref­fen, so hef­tig wie sei­ne ei­ge­ne. Ob­wohl der Wil­de völ­lig un­kon­di­tio­niert war, emp­fand Scar­let einen jä­hen Schau­er von Be­wun­de­rung.
    »Iden­ti­fi­zie­ren Sie sich!« Die an­ge­spann­te Stim­me tön­te aber­mals durch das Kra­chen der Stör­ge­räusche. »Ge­ben Sie so­fort Ih­re fried­li­che Ab­sicht zu er­ken­nen. An­dern­falls sind wir ge­zwun­gen,

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