9 SCIENCE FICTION-STORIES
große Investitionen – mein Schiff, die Handelsware und die technischen Einrichtungen.«
»Verstehe.« Scarlet machte sich erfreut an eine neue Inspektion der luxuriösen Kabine. »Jede längere Verzögerung würde für Sie kostspielig sein, wie?«
»Es wäre mein Ruin!« erwiderte Flintledge wild, doch dann grinste er. »Ich habe mit Coral gesprochen«, fügte er hinzu. »Sie sagte, Sie wollten das Korps verlassen.«
»Ein alter Traum von einem neuen Leben draußen an der galaktischen Front. Hätte ich die Mittel für einen frischen Start, würde ich noch heute den Dienst quittieren.«
»Gut.« Der Händler grinste jetzt übers ganze Gesicht. »Ich sehe, wir können miteinander ins Geschäft kommen. Bei Ihren Erfahrungen sind Sie genau der Mann, den ich brauche, um die rechtliche Seite meiner Angelegenheit zu besorgen. Wenn Sie mit mir einen Vertrag abschließen wollen auf nur hundert Jahre …«
»Nein«, sagte Scarlet. »Ich habe schon zu viele Jahrhunderte für Wilde verschwendet.«
»Was wollen Sie denn?«
»Ich – äh …« Scarlet hielt inne, um den fremdartigen Luxus zu betrachten. Seine Kehle fühlte sich trocken an. Seine Schläfen pochten. Einen Moment lang wünschte er, er wäre besser integriert – aber schließlich, gerade die mangelhafte psionische Schulung war seine geheime Stärke.
»Sie können ruhig sprechen. Wir sind völlig unter uns. Und außerdem – wir sitzen ja im gleichen Boot.« Er winkte dem Roboter. »Da, nehmen Sie noch einen Schluck – und sagen Sie mir, was Sie wollen.«
Scarlet lehnte schwach ab, als der Händler ihm das Glas reichte.
»Ich möchte das Schiff.« Er holte tief Luft, erstaunt über seinen eigenen Mut. »Das Schiff und die Hälfte der Ladung.«
»Wenn das ein Scherz sein soll …«
»Nur mein Preis.«
Das dunkle Gesicht des Händlers verfärbte sich gelb. Mit einem fürchterlichen Schnaufen goß er noch einen Whisky herunter. Seine großen, narbigen Hände spreizten sich wie Klauen, zuckten wild nach vorne – und sanken langsam zurück.
»Sie sind ein unkonditionierter Narr!« keuchte er schließlich. »Warum sollte ich Ihnen so einen Preis bezahlen?«
»Wäre ich besser konditioniert, hätte ich Ihnen jetzt nichts zu bieten«, erinnerte ihn Scarlet. »So wie die Dinge aber stehen, habe ich neun Planeten zu verkaufen, einen davon bevölkert. Ich biete Ihnen ein Geschäft an.«
»Und wenn ich ablehne …?«
»Werde ich das Blinker-Projekt befürworten.« Scarlet lachte so unangenehm wie möglich. »Dann können Sie sich nach einer anderen Welt umsehen – das heißt, wenn Ihr Bankier Ihnen Zeit läßt.«
»Euer Ehren sind ein harter Händler!« Flintledge grinste, mit schmerzlicher Bewunderung. »Da wir beide nicht in diese Gesellschaft passen und unsere psionischen Wunden durch Geld zu heilen trachten, sollten wir ein vernünftiges Geschäft abschließen. Aber Sie wissen, daß ich dieses Schiff nicht hergeben kann.«
»Wenn man ganze Planeten zu verkaufen hat, dürfte es keine Schwierigkeiten bedeuten, sich ein besseres zu beschaffen.«
»Sie sind unintegriert!« Die Stimme des Händlers wurde heftiger. »Sie erkennen ja nicht, was das alles heißt – das Austüfteln, das Warten, das Risiko, die Darlehen, das Betteln bei den schönen Männern …«
»Aber ich erkenne es sehr gut.« Scarlet erhob sich. »Darum weiß ich auch, daß Sie sich eine positive Behandlung des Blinker-Projektes nicht leisten können.«
»Setzen Sie sich!« heulte Flintledge. »Trinken wir noch einen auf ein vernünftiges Abkommen!«
»Wir haben gerade ein vernünftiges Abkommen getroffen«, sagte Scarlet. »Ich gehe jetzt, um die Sitzung wieder einzuberufen. Ich muß mein Urteil verkünden, ehe die Eingeborenenrakete da
Weitere Kostenlose Bücher