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900 Großmütter Band 1

900 Großmütter Band 1

Titel: 900 Großmütter Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Hrsg Lafferty
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im Alter von neun Jahren eine so gute Brille herstellen.«
    B EFRAGUNGEN DIVERSER S CHÜLER : »Wie schnell kannst du lesen?« fragte Miss Hanks ein kleines Mädchen.
    »Einhundertzwanzig Wörter pro Minute«, sagte das Mädchen.
    »Auf der Erde haben manche Schülerinnen deines Alters schon gelernt, fünfhundert Wörter pro Minute zu lesen«, sagte Miss Hanks stolz.
    »Als ich den Kursus für Diszipliniertes Lesen begann, betrug meine Lesegeschwindigkeit viertausend Wörter pro Minute«, sagte das Mädchen. »Es kostete eine Menge Arbeit, mir das abzugewöhnen. Ich mußte in einen Heil-Lesekurs, und meine Eltern genierten sich meinetwegen sehr. Jetzt kann ich schon beinahe langsam genug lesen.«
    »Ich verstehe das nicht«, sagte Miss Hanks.
    »Weißt du etwas über Erd-Geschichte oder Erd-Geographie?« fragte Miss Smice einen mittelgroßen Jungen.
    »Ach, da gehen wir ziemlich schnell drüber hinweg, Lady. Da drüben bei euch ist ja auch nicht viel los, nicht wahr?«
    »Dann hast du wohl noch nie von Dubuque gehört?«
    »Der Graf Dubuque interessiert mich. Von der Stadt, die nach ihm heißt, kann ich nicht viel sagen. Ich war immer der Ansicht, daß der Graf den Interessenkonflikt zwischen den spanischen und französischen Landnahmen und den ursprünglichen Besitzrechten der Sauk- und Fuchs-Indianer sehr geschickt behandelt hat. Wenn dagegen heutzutage die Stadt erwähnt wird, so hat das einen leicht komischen Beiklang, und der ›Schulmeister aus Dubuque‹ ist zu einem volkstümlichen Archetypus geworden.«
    »Danke«, sagte Miss Smice, »oder … vielleicht lieber nicht.«
    »Was lernt ihr über den Stand der humanitären Entwicklung auf der Erde im Vergleich zu dem auf dem Camiroi; und was über die Herkunft der Bewohner dieser beiden Welten?« fragte Miss Much ein Camiroi-Mädchen.
    »Die anderen vier Welten, Erde (Gaea), Kentauron, Mikron, Dahae und Astrobe, sind alle vom Camiroi aus besiedelt worden. So wird es uns jedenfalls gelehrt; aber mit der ironischen Anmerkung, daß wir diese Angabe, falls sie nicht wahr sein sollte, jedenfalls so lange als wahr betrachten sollen, bis sich etwas Besseres ergibt. Wir waren es, die in historischen Zeiten die vier Welten wiederentdeckt haben, nicht umgekehrt. Selbst wenn wir unterstellen, daß die ursprünglichen Siedlungen faktisch nicht von uns gegründet wurden, so haben wir doch zum mindesten als erste Anspruch darauf erhoben, daß wir sie gegründet haben. Wir haben auch in historischen Zeiten eine weitere Kolonisation der Erde unternommen. Bei euch wird sie als der Einfall der Dorer in Griechenland bezeichnet.«
    Miss Hanks fragte Talarium: »Wo sind die Spielplätze für die Kinder?«
    »Oh, die ganze Welt. Kinder dürfen überall hin. Besondere Spielplätze einzurichten, das wäre, als wolle man in den Tiefen des Ozeans ein tischgroßes Aquarium aufstellen. Das hätte wirklich keinen Sinn.«
     
    K ONFERENZ : Wir vier von der Erde, genauer aus Dubuque, Iowa, diskutierten mit den fünf Mitgliedern des Camiroiter ELA.
    »Wie halten Sie die Disziplin aufrecht?« fragte Mr. Piper.
    »Mal so, mal so«, sagte Philoxenus. »Ach, Sie meinen im einzelnen? Das variiert. Manchmal lassen wir es laufen, wie es will, und manchmal ziehen wir die Zügel ziemlich scharf an. Wenn sie erst einmal gelernt haben, daß sie sich bis zu einem gewissen Grade fügen müssen, dann gibt es wenig Schwierigkeiten. Kleine Kinder werden manchmal in eine Grube gesteckt. Sie kriegen nichts zu essen und bleiben so lange drin, bis sie begriffen haben, was sie tun sollen.«
    »Aber das ist doch unmenschlich«, sagte Miss Hanks.
    »Natürlich. Aber kleine Kinder sind ja auch noch nicht ganz Menschen. Wenn ein Kind nicht bis zur vierten oder fünften Klasse gelernt hat, Disziplin zu akzeptieren, wird es gehängt.«
    »Buchstäblich?«
    »Wie wollen Sie denn ein Kind im übertragenen Sinne hängen? Und was für eine Wirkung würde das auf die älteren Kinder haben?«
    »Am Halse?« fragte Miss Much. Sie war immer noch nicht befriedigt.
    »Am Halse, bis es tot ist. Die anderen Kinder nehmen dieses Beispiel stets dankbar zur Kenntnis und betragen sich besser. Kaum ein Kind unter hundert wird gehängt.«
    »Was ist das für eine Geschichte mit dem Langsamlesen?« fragte Miss Hanks. »Das verstehe ich überhaupt nicht.«
    »Erst neulich war da ein Junge in einer dritten Klasse, der gar nicht aufhören wollte, schnell zu lesen«, sagte Philoxenus. »Er bekam eine Objekt-Lektion. Man gab ihm ein Buch von

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