900 Großmütter Band 1
beeind r u c kt nur du r c h d e n p l ötzlichen, unvermittelte n Anblick . Si e is t nich t dafü r gedacht, daß ma n l ä ngere Zeit darin he r umt rödelt. Speisen, di e i n Sekund e nschnell e ausgewähl t un d zubereit et werden , sin d ei n Augenblicksgenuß ; un d blauer Absint h is t auc h nu r s o lang e interessant , al s e r etwa s Neue s ist . Fü r Ildefons a un d ihr e rasc h aufein anderfo l g e nd e n B uh l en war Li e be etwas, das ma n schnel l konsumiert ; Wiederho l un g hätt e fü r si e kei nen Reiz geh a bt. Außer de m hatte n Ildefons a und Freddy nur die einstünd i ge n Luxus-Flitterwochen gebucht.
Freddy wünschte die Beziehun g fortzusetzen, abe r Ildefons a blickt e au f eine n Trend-Anzeiger: di e Popularitä t de s Manus-Modul s w ü r de nu r das erst e Dritte l de r Nach t durchhalten . Scho n jetzt wu r de es von den wi rkli c h in Frage ko m m enden Persönlichkeite n nich t meh r beachtet . Un d Freddy gehörte n i cht zu d e n p e rmanente n Erfolgsmenschen . Nu r etw a einma l i n de r Woch e konnt e er sic h eine r wirklic h hunder t prozentige n Karrier e erfreuen.
Geg e n n e un U hr fün f unddreißig waren sie wieder in der Stadt und l i eßen sich vor dem Ge richts ho f f ür B a gatellsache n scheid e n . Di e Produkt i on de s Manus-Modul s wurd e einge s tellt , un d de r Rest de s Lager s würd e verram s ch t werden . Unte r den M o r g e n r ö tler n g i bt e s Spezialiste n fü r Gelegen heitskäufe – die n e h m en jeden Dreck.
»We n werd e ic h al s nächste n heiraten? « überlegt e Ildetons a . »E s sieh t a u s , al s o b e s ein e langsame Nach t wird.«
Am Geld - Markt g i ng ein R a un e n u m : »B a gelba ke r kauft! « – abe r eh e d as Wor t sein e Rund e vollende t hatte , verk a u ft e Bage l b ake r scho n wieder. Basi l Bagelbake r hatt e Spa ß a m Geldmachen . Es wa r ein e Freude , ih m be i de r Arbei t zuzusehen, wen n e r de n Mark t beherrscht e un d sein e Läufer un d ei n sachverständige s Angestelltentea m zusammentrom m elt e – e r sprac h d a be i imm er nu r au s eine m Mundwinkel . Diene r risse n ih m di e Bettlerlum p e n he r unte r un d legte n i hm di e Tog a de r Finanz m agn a te n an . E r s chickt e eine n L ä ufe r los , der dem jung e n Paar, d a s ihm tausend Dollar vo r ge schosse n hatte , de n zwanzigfa c he n Betra g zurü c k zahlte . E r sandt e eine n a n deren m it einem bed e utenderen Ge schenk z u Ilde f ons a Impala , den n Basil schätzt e sein e Beziehunge n z u ih r seh r hoc h ein . Er verschafft e sic h Zugan g zu m Trendanzeiger- Ko m pl e x und ließ e i n paar gefälscht e Date n einfüttern . Dami t verursa c ht e e r de n Zusamm e nb r uch einige r industrielle r Imperien , di e i n de n letzten zwei Stunden hochgeschossen w a ren, und v e rdiente gan z ordentlic h a m W iede r aufba u de r Ruinen . Jetzt war er schon ein paar M i nuten lang der r e ichste Man n de r Welt . E r wu r de s o geldschwer , da ß er sich nicht me hr m it der Ge wa nd t heit beweg e n konnte , di e ih n noc h vo r eine r S t und e a u sge z eichnet hatte . E r wu r de ei n große r fette r Hirsch , un d das Rude l de r listige n Wölf e kreist e ih n ein , u m ihn niederzureißen.
Seh r bal d wü r de e r d as erst e V ermöge n dieses Ab e nds verloren h a b e n. Da s Geheimni s Basi l Ba gelbakers bestand d a rin, d a ß e s i hm S p a ß mac h te, sic h ers t bi s zu m Platze n mi t Gel d vollzustopfen un d e s dan n au f mögl i chs t spektakulär e We i s e wiede r z u verlieren.
Ei n g e dankenreiche r Man n namen s Maxwell Mouse r hatt e soebe n ei n Wer k übe r Aktinisch e Phi losophie vollendet. Er hatte sieben M i nu t en gebrau c ht, um es zu schreiben. Zum Schreiben philo sophische r Büche r benutzt e ma n flexibl e Umrisse, sowi e de n Ideen-Ind e x ; m a n se t zt e be i jede m Unterabschnit t de n Aktivato r für den betreffenden Wortschat z an ; seh r gewi egte Au t oren bedienten sic h auc h noc h de s Feed-in-Geräte s fü r P aradoxa un d de s Einblender s fü r verb l ü f f ende A na l ogi e n; schließlic h kalibriert e m a n noc h di e G e danken- Eb e ne un d di e Persön l ich e Not e ein . Dabe i konnte nu r ei n ers t klassige s Wer k her a usko mme n, und das wa r auc h nötig , den n be i e i ne r derartige n Produktio n wa r Erstklassigkei t al s Minimalmaßst ab von vo r nherein obl i gatorisch.
»Ic h werd e noc h ei n paa r Nüss e fü r di e Glasur spendieren« ,
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