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900 Großmütter Band 2

900 Großmütter Band 2

Titel: 900 Großmütter Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Hrsg Lafferty
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unsinnigen Geschichte zu Ihnen kommen, Dr. Diebel?‹ fragte ich ihn.
    ›Ich weiß nicht, Corte‹, sagte er zu mir. ›Was mache ich, wenn ein und derselbe Mann ein Dutzendmal mit derselben unsinnigen Geschichte zu mir kommt, und das innerhalb einer Stunde, und er ist auch Arzt?‹ fragte Dr. Diebel.
    ›Was denn, Dr. Diebel‹, fragte ich, ›welcher Arzt ist denn so zu Ihnen gekommen?‹
    ›Sie‹, sagte er, ›Sie sind in einer Stunde zwölfmal mit demselben Quatsch bei mir gewesen, und jedesmal haben Sie so getan, als hätten wir uns den ganzen Monat noch nicht gesprochen. Verdammt nochmal, Mann‹, sagt er, ›als Sie eben reinkamen, müssen Sie doch an sich selbst vorbeigekommen sein, wie Sie rauskamen.‹
    ›Ja, das war ich tatsächlich, nicht wahr?‹ sagte ich. ›Ich versuchte, mich zu erinnern, an wen der Kerl mich erinnert. Tja, das ist ein Problem, Dr. Diebels sagte ich. ›Was wollen Sie denn da ma chen?‹ – ›Ich geh zu einem Analytiker, der Analytiker analysiert, die Analytiker analysieren‹, sagte er. ›Er ist die Kanone auf dem Gebiet.‹ Dann rannte Dr. Diebel raus, und ich ging wieder in meine Praxis. Sie sind kurz danach gekommen. Ich bin nicht der Mann, der Ihnen helfen kann. Aber, Homer, wir müssen mit dem Loch an der Ecke was tun.«
    »Das mit dem Loch verstehe ich nicht, Doktor«, sagte Homer, »aber waren denn viele Leute mit so ähnlichen Geschichten wie ich bei Ihnen?«
    »Ja, jeder Einzelne in diesem Block war mit so einer idiotischen Geschichte hier, außer – tja, außer dem alten doppelglatzigen Diogenes selber. Homer, das ist ein Mann, der alles weiß, und der hat bestimmt seine Finger bis an die Ellbogen in dieser Geschichte drin. Ich hab ihn nämlich in der Nacht oben auf dem Leitungsmast gesehen, aber ich habe mir nichts dabei gedacht. Er zapft ganz gern mal die Leitung an, ehe sie über seinen Zähler geht. Spart auf diese Weise eine Menge Strom, und in seinem Labor verbraucht er ziemlich viel. Aber der hat das Loch an der Ecke gemacht. Bestimmt war er das. Gehen wir einfach mal zu ihm rüber und schleifen wir ihn zu Ihnen nach Hause, damit er diese Geschichte wieder gradebiegt.«
    »Ja, sicher, ein Mann, der alles weiß, der muß ja auch über das Loch an der Ecke Bescheid wissen, Doktor. Aber ich kann ganz bestimmt nirgends ein Loch an dieser Ecke sehen.«
    Der Mann, der alles wußte, hieß Diogenes Pontifex. Er wohnte direkt neben Homer Hoose, und sie trafen ihn im Garten hinter seinem Hause an, beim Ringkampf mit seiner Anakonda.
    »Diogenes, kommen Sie mit rüber zu Homer«, sagte Dr. Corte eindringlich. »Wir haben ein paar Fragen, die sogar für Sie zu schwierig sein dürften.«
    »Da rühren Sie an meinen Stolz«, rief Diogenes. »Wenn die Psychologen anfangen, ihre Psychologie an einem auszuprobieren, dann kann man nichts machen. Warten Sie einen Augenblick, bis ich das Vieh hier aufs Kreuz gelegt habe.« Diogenes nahm die Anakonda in den Schwitzkasten, haute ihr ein paarmal in die Fresse und legte sie dann mit Doppelnelson und Untergriff auf den Boden, wo sie knotenschlagend liegenblieb. Dann gingen sie miteinander zu Homer nach Hause.
    »Hei, Homer«, sagte Diogenes zu Homer-Monstrum, als sie im Hause waren. »Wie ich sehe, sind zwei Homers auf einmal hier. Das ist es wahrscheinlich, was euch stört.«
    »Dr. Corte, hat Homer Sie gefragt, ob ich mit den sanften Träumen aufhören kann?« fragte Regi na. »Ich habe wirklich genug davon. Ich will wieder die alten gänsehäutigen Horror-Schinken träumen.«
    »Das können Sie bestimmt schon heute nacht haben, Regina«, sagte Dr. Corte. »Also, ich werde jetzt versuchen, Diogenes dazu zu kriegen, daß er uns erklärt, was hier eigentlich los ist. Er weiß es bestimmt. Und wenn Sie den ersten Teil weglassen würden, Diogenes, nämlich daß alle anderen Wissenschaftler der Welt gegen Sie nur kleine Jungen sind, dann würden wir Zeit sparen. Ich nehme an, das ist auch wieder eins von Ihren Experimenten – o nein, an Ihr letztes wollen wir lieber nicht mal denken!
    Erzählen Sie uns was, Diogenes, über das Loch an der Ecke, und was da alles durchfallt. Erzählen Sie uns, wie das kommt, daß manche Leute zwei-dreimal in ebensovielen Minuten nach Hause kommen, und schon da sind, wenn sie kommen. Sagen Sie uns, wieso eine solche Kreatur, die keine Phantasie verkraftet, nach ein paar Minuten schon wie ein alter Bekannter wirken kann, so daß man nicht mehr weiß, welcher der Richtige ist. Ich bin mir jetzt keineswegs

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