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9783944842165

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Titel: 9783944842165 Kostenlos Bücher Online Lesen
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ich die Schule gewechselt habe.« Pia zuckte bedauernd mit den Schultern. »Bin nicht so ein Computerfreak, weißt du. Muss dazu ja auch immer an den PC meiner Eltern, weil ich keinen eigenen habe. Ich schicke lieber rasch eine SMS.«
    Jana runzelte die Stirn. »Dann hast du es also nicht getan. Wäre auch Quatsch. Warum solltest du das tun?«
    »Was? Was habe ich nicht getan?« Pia war erstaunt über das Drumherumgerede ihrer Freundin. Sie hatte jetzt auch weiß Gott kein Interesse, sich mit ihr über Alumni zu unterhalten, auch wenn es der Renner unter den Schülern war. Sie hatte gestern auf Njala gesessen, das war viel wichtiger. Pia reckte den Kopf und hielt Ausschau nach Sören. Er war nirgends zu sehen. Eigentlich schade, wo sie gerade beschlossen hatte, vielleicht doch wieder mit ihm zu reden. »Die haben da …« Jana stockte. »Da hat jemand echt Mist gebaut.«
    »Ich verstehe nicht, was du mir sagen willst«, sagte Pia.
    »Die anderen waren gestern dort ON. Und da gibt es«, wieder stockte Jana, »ein Bild von dir.«
    Pia lachte. »Hey, cool bleiben! Das ist keins von mir. Das ist Amy van der Boos, die Schauspielerin.« Pia kicherte. »Aber schön, dass man mich mit Amy verwechselt. Ich würde mich ja nicht so bauchfrei zeigen.«
    »Und wie bauchfrei du da bist!«, murmelte Jana.
    Pia hatte Sören entdeckt. Sie stieß Jana leicht zur Seite. Im Weggehen sagte sie noch: »Das ist Amy van der Boos! Kapiert?« Aber schon während sie das sagte, zog sich ihr Bauch zusammen. War da nicht etwas gewesen. »Foto«, schoss es ihr durch den Kopf. Und »Blitz«. Aber sie wischte es mit einer Handbewegung weg. Keiner konnte auf ihre Seite ein Bild stellen. Sicher war es wieder so eine überflüssige Jana-Panik.
    Sören wartete draußen auf Pia. »Genug geschmollt?«, fragte er und griff vor der ganzen Schule nach Pias Hand. Im ersten Moment hätte sie sie am liebsten weggezogen, so peinlich war ihr das. Sie hatte ohnhin das Gefühl, die ganze Schule starre sie heute an. Außerdem war sie ja eigentlich stocksauer auf Sören. Noch war nichts geklärt. Er zog sie hinter den Fahrradstand. Dorthin, wo sie keiner sehen konnte. »Schön, dass du nicht mehr böse bist.« Er küsste Pia. Hier auf dem Schulhof. Einfach so.
    Ihre Beine spielten Wackelpudding, ihr Herz tanzte Polka und ihr Kopf Tango.
    °°°
    »Warum guckt ihr alle so blöd?«, fragte Pia in die Stille der Klasse hinein. Sie hatte Sören zurückgeküsst. Nur ein bisschen. Mit der Lippenspitze. Trotzdem war das ein Wagnis hier in der Schule. Allein die Vorstellung, ein Lehrer könnte es sehen, ließ ihr den Atem stocken. Die Pia, die Neue aus dem Ruhrpott, ist kaum hier und knutscht schon hinter dem Fahrradschuppen. Pia glaubte, dass es nicht allzu gut für ihren Stand hier wäre, diesen Ruf zu haben. Sie konnte trotzdem nicht anders. Ein paar der Mädchen steckten ihre Köpfe zusammen, formten mit den Fingern kleine Trichter, hinter denen sie ihre Botschaften austauschten. Zwischendurch bohrten sie ihre Augen in Pia und kicherten albern.
    »Sag ich doch!« Jana haute Pia den Ellenbogen in die Seite. »Da geht jemand nicht sehr fair mit dir um.« Sie schluckte. »Ich sag aber nicht schon wieder, wer.«
    So langsam wurde Pia doch unruhig. Schade, dass sie hier von der Schule aus nicht bei Alumni einloggen konnte. Vielleicht hätte sie ihre persönliche Seite dort nicht so vernachlässigen sollen.
    °°°
    Pias Mutter war noch auf der Arbeit, als sie nach Hause kam, ihre Tasche in die Ecke schleuderte und als Erstes den PC hochfuhr. Bevor sie jedoch ihr Passwort eingeben konnte, klingelte das Telefon.
    »Ich glaube, es ist besser, wenn du rasch kommst.« Es war Herr Ommen. Pia fuhr den PC wieder runter, schlüpfte noch im Laufen in die Jacke und rannte rüber. Schon als sie den Hof betrat, sah sie, warum sie so eilig kommen sollte. Auf dem Hof stand das Auto von Dr. Tackenberg. Protzig und silbern. Daneben stöckelte Ivonne.
    »Wie schön es jetzt mit meiner Süßen klappt, was?«, wurde sie dann auch von ihr empfangen.
    »Was willst du?« Pia musste ihre Stimme arg zügeln, damit sie einigermaßen höflich blieb. Sie war diesen Menschen Njalas wegen auf Gedeih und Verderb ausgeliefert.
    »Ich wollte meine Süße mal besuchen. Sie sieht gut aus, wirklich. Und sie lässt sich tatsächlich von dir reiten, sagt Herr Ommen?«
    »War viel Arbeit«, brummelte Pia.
    »Dafür durftest du schließlich auch umsonst mein Pferd haben. Sei nicht undankbar, wer darf sowas

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