AAA - Das Manifest der Macht
reichte Sam die Platte, und diese las die Worte ebenfalls.
„Adam und Eva auf der Weltausstellung 1878 -3? Was hat das zu bedeuten?“
„Keine Ahnung. Irgendwas will er uns damit sagen.“
Inzwischen hatte die Fähre an Ellis Island angelegt. Sam und John stiegen mit den restlichen Passagieren aus. Das Museum wollten sie allerdings nicht besichtigen. Sie hatten Wichtigeres zu tun.
Direkt an der Anlegestelle stand eine alte Holzbank. Sam setzte sich darauf und blickte konzentriert auf die vor mehr als hundert Jahren eingeritzten französischen Worte.
John ging vor der Bank auf und ab und sprach immer wieder diesen Satz vor sich hin.
„Vielleicht sollten wir den Satz mal googeln“, schlug Samantha vor und zückte auch schon ihr iPhone.
„Langsam sollten wir uns überlegen“, grinste John, „ob wir den Herrn Google nicht beteiligen, wenn wir den Schatz finden. Schließlich hat er uns bis jetzt schon einige Male geholfen. Was haben wir nur früher ohne Smartphones gemacht?“
„Da hatten wir immer Kleingeld dabei und wussten, wo die nächste Telefonzelle steht“, entgegnete Sam, während sie auf das Display blickte.
„Nichts zu finden! Wir müssen den Anteil von Herrn Google kürzen.“
„Gib mal Weltausstellung 1878 ein. Vielleicht bringt uns das weiter“, überlegte John.
Samantha tippte eifrig, suchte in verschiedenen Links nach Mitteilungen, und nach kurzer Zeit blickte sie John mit großen Augen an.
„Das könnte was sein. Hier steht, dass auf der Weltausstellung 1878 in Paris der bereits damals fertige Kopf der Freiheitsstatue ausgestellt wurde.“
„Ob unser Hinweisgeber dort diese Metallplatte an der Statue angebracht hat?“, fragte John.
„Möglich. Aber was hat das alles mit Adam und Eva zu tun?“
„Lass uns mal überlegen.Was fällt dir denn zu Adam und Eva ein?“
„Sie waren die ersten Menschen. Wurden von Gott geschaffen, und wir alle stammen von ihnen ab.“
„Kann es vielleicht um Abstammung gehen?“, mutmaßte John.
„Und was ist dann mit der Weltausstellung von 1878? Was hat die mit Abstammung zu tun?“
„Ich weiß es nicht. Machen wir weiter.Was fällt dir zur Weltausstellung allgemein ein?“
„Dass dort viele Nationen vertreten sind, sie also international ist, und es sie schon ewig gibt.“
„Sag’ das noch mal, Samantha.“ John blickte sie gespannt an.
„Was? Dass dort viele Nationen vertreten sind, und es sie schon lange gibt?“
„Du hast noch etwas anderes gesagt.“
„Dass sie international ist.“
„Scheiße, das ist es“, rief John so laut aus, dass sich ein Fährmitarbeiter, der gerade dabei war, die Fähre richtig zu vertäuen, neugierig umdrehte.
John beachtete ihn nicht weiter und fuhr dann aber leiser fort.
„Das muss es sein. Natürlich, es geht nicht um die Weltausstellung von 1878. Nein, die Zahl 1878 ist die Hausnummer!“
„Was denn? Nun red´ schon.“
„Welche Hausnummer? Samantha, er meint die First Internationals .“
Samantha sah ihn fragend an.
„Ist doch logisch. Pass auf. Adam und Eva waren die ersten Menschen, also First und die Weltausstellung ist, wie du es richtig gesagt hast, international. Also First und International.“
„Das heißt, dort ist der Schatz der Kommunisten oder der nächste Hinweis zum Schatz versteckt?“
„Ja, so muss es sein. In dem Gebäude der First Internationals . Es stimmt ja auch die Hausnummer ganz genau: 1878!“ „Gibt es das denn schon so lange?“
„Soweit ich weiß ist das schon immer der Firmensitz der First Internationals gewesen. Das ursprüngliche Gebäude war aber viel kleiner und wurde dann in den 1930er Jahren mit einer typischen Stahlgerüst-Konstruktion der damaligen Hochhäuser überbaut und auf die heutige Stockwerkzahl erhöht. An verschiedenen Stellen im Gebäude sieht man teilweise noch die alten Gebäude-teile, insbesondere in der Lobby im Erdgeschoß.“
„Dann wissen wir ja, wo wir hin müssen.“
KAPITEL 64
Dominique, die inzwischen ebenfalls nach New York zurückgekehrt war, saß an ihrem Überwachungsterminal und betrachtete gedankenversunken die Bilder auf fünf großen Monitoren, die mit Kameras im gesamten Gebäude verbunden waren und das Herzstück der Sicherheitszentrale der First Internationals bildeten.
In London war alles schief gelaufen, was nur schieflaufen konnte. Warum nur hatte sie es nicht geschafft, dieses schwarze Tagebuch an sich zu bringen?
Sie war es eindeutig nicht gewohnt, zu scheitern. Das gab es bei ihr normalerweise
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