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AAA - Das Manifest der Macht

AAA - Das Manifest der Macht

Titel: AAA - Das Manifest der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olivia Meltz
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schnippte er mit den Fingern und rief „Gaston!“, worauf wie aus dem Nichts ein Hotelboy auftauchte und nach dem Gepäck griff.
    „Beau séjour!“, lächelte der Portier.
    „Merci!“, dankte Samantha und wandte sich an John und Ben. „Unsere Koffer werden auf die Zimmer gebracht. Ben, nimm deine Ausrüstung mit, wir fahren sofort weiter zu den Longuets.“
    Ohne auf eine Reaktion zu warten, wandte sich Samantha wieder der Drehtür zu. „Kommt! Lasst uns keine Zeit verlieren. Das Taxi wartet.“
    Keine zehn Minuten später bremste der Fahrer in einer wenig belebten Straße vor einem Haus, das anhand seiner vielen Verzierungen unschwer der Zeit des Jugendstils zuzuordnen war.
    „Voilà, Madame!“, verkündete er das Ende der Fahrt, und Samantha gab ihm nach einem Blick auf den Taxameter einige Scheine.
    „Wohnen nicht schlecht, deine Verwandten, John“, grinste Ben.
    „Red’ keinen Blödsinn, du wirst gleich hören, dass es nicht meine Verwandten sind.“
    „Ruhig jetzt!“, unterbrach Samantha. „Ben, hol bitte deine Kamera aus der Tasche.Wir sind ein Team von Worldwide News , was ja teilweise auch stimmt. Und überlasst das Reden mir – nicht nur, weil ich am besten von uns Französisch spreche.“
    Sie öffnete das niedrige Törchen in dem schmiedeeisernen
    Zaun, der das Grundstück umgab, ging auf die geschnitzte Haustür zu und betätigte nach kurzer Suche den Klingelzug. Im Haus regte sich nichts, und Samantha zog ein zweites Mal.
    Gerade wollte sie sich mit John und Ben beraten, was nun zu tun sei, da öffnete sich die Tür, und eine Frau um die Vierzig blickte sie fragend an.
    „Oui?“
    „Bonjour, Madame, excusez-moi!“ Samantha stellte sich vor, zeigte dann auf John und Ben und redete in schnellen Worten auf die Frau ein. Diese blickte erst auf Samanthas Begleiter, dann auf die Kamera, die Ben über der Schulter hängen hatte, bevor sie etwas erwiderte, was John nur in Bruchstücken verstand. Er schloss aber aus dem Tonfall und der Gestik, dass Samanthas Anliegen nicht auf Gegenliebe stieß.
    Diese wagte noch einmal einen Vorstoß, aber die Frau hob abwehrend die Hände. „Non, non, non!“, sagte sie und begann die Türe wieder zu schließen.
    Samantha versuchte noch, die Frau zu überzeugen, bis diese die Haustür zuschlug. Resigniert drehte sich Samantha um.
    „Was war das jetzt?“, fragte John.
    „Als ob du das nicht verstanden hättest! Wir sind hier nicht willkommen.“
    KAPITEL 34
    Enttäuscht liefen Samantha, John und Ben nach ihrem Besuch bei den Longuets die Straße hinunter, wobei sie sich ständig nach einem Taxi umsahen. Nachdem mehrere Wagen trotz Winkens an ihnen vorbeigefahren waren, bemerkte Ben plötzlich aus der entgegengesetzten Richtung eines mit einem leuchtenden Schild auf dem Dach.
    „Hallo, Taxi“, rief er und schwenkte dabei heftig mit dem rechten Arm. Samantha und John taten es ihm gleich, und brachten den Fahrer tatsächlich dazu, in einem halsbrecherischen Manöver zu wenden und am Bordstein neben ihnen anzuhalten. Während sie einstiegen, nannte John die Adresse ihres Hotels, und der Franzose nickte.
    „Bien sûr, Monsieur!“, bestätigte er und gab Gas.
    Keiner sagte etwas, bis sie am Hotel ausstiegen. John reichte dem Fahrer ein paar Scheine durchs Fenster und wartete, bis das Taxi weitergefahren war.
    „Also ich brauche jetzt ein wenig Ruhe“, verkündete er. „Mir geht diese idiotische Schnitzeljagd ohne greifbare Ergebnisse ziemlich gegen den Strich. Ich werde mich in meinem Zimmer ein wenig hinlegen und darüber nachdenken, ob ich überhaupt weitermache, wenn ihr nichts dagegen habt.“
    „Mach nur, kein Problem!“, erwiderte Samantha. „Ich bin auch auf meinem Zimmer, falls mich jemand sucht. Ich werde das Schild „Ne pas déranger!“ an die Klinke hängen, mir ein Schaumbad einlassen und darin mindestens eine Stunde entspannen. Was machst du, Ben?“
    „Weiß ich noch nicht“, kam es unwirsch.„Bin dann wohl auch oben.“
    Sie holten ihre Zimmerschlüssel an der Rezeption ab und bestiegen den Lift, der mit seinen schmiedeeisernen Gittern tatsächlich noch vom Beginn des letzten Jahrhunderts zu stammen schien und sie in gemächlicher Fahrt bis in den zweiten Stock brachte.
    „Wir können ja telefonieren, falls einem von uns etwas einfällt“, schlug John vor, bevor er in seinem Zimmer verschwand.
    Samantha nickte und schloss ebenfalls die Tür ihres Zimmers hinter sich. Sie schleuderte sich die Schuhe von den Füßen und legte sich

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