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Aaron: Blutengel Band 2 (German Edition)

Aaron: Blutengel Band 2 (German Edition)

Titel: Aaron: Blutengel Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Landers
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andere zu sein. Doch warum erwiderte sie dann seine Küsse mit der gleichen Leidenschaft wie in New York?
    Sein Bauchgefühl sagte ihm, dass sie ihm etwas verschwieg. Vielleicht wurde sie von der Sekte erpresst oder bedroht? Ihre Frage nach Ariels Nephilim musste einen Grund haben. Am besten, er würde zu ihr zurückfahren und sie offen fragen. Er hielt seine Fireblade direkt vor ihrem Haus und lief zur Eingangstür. Die Garage stand offen, der weiße Toyota parkte darin. Doch er brauchte diesen Beweis nicht, um zu wissen, dass sie sich im Haus befand. In ihrer Nähe begann sein Herz sofort zu hämmern.
    Er drückte den Klingelknopf und wartete auf ihre Schritte. Doch im Haus herrschte Totenstille. Schlief sie etwa? Geduldig wartete er vor der Haustür. Als sich nach dem zweiten Klingeln noch immer nichts regte, klopfte er an.
    «Rebecca, ich weiß, dass du da bist. Bitte mach auf, ich muss mit dir reden. Wegen gestern Nacht.»
    Keine Antwort. Nichts. Was bezweckte sie damit, ihn so stehen zu lassen? Alles hätte er besser ertragen, Vorwürfe, Beschimpfungen, aber mit diesem Schweigen konnte er nicht umgehen. Für einen Moment überlegte er tatsächlich, die Tür gewaltsam zu öffnen. Es machte ihn wahnsinnig, nicht zu wissen, was los war.
    Eine Weile lehnte er sich mit dem Rücken an die Tür, in der Hoffnung, sie würde es sich noch einmal überlegen, bis er schließlich verzweifelt aufgab und zu seinem Motorrad zurücklief. Er wollte und konnte Rebecca nicht aufgeben. Dann würde er eben morgen wiederkommen und übermorgen und den Tag darauf, bis sie zum Reden bereit war.
    Als er sich auf seine Honda setzte, blickte er zu den Fenstern im Obergeschoss hinauf. Nicht einmal ihre Silhouette war zu sehen. Er stellte die Fireblade die Straße etwas weiter hinunter ab, im Schatten eines Vans, bevor er zurücklief und sich hinter den Büschen im Vorgarten verbarg. Wenn er den Grund für ihr Verhalten herausfinden wollte, musste er sie heimlich beobachten. Auch wenn er sich schlecht dabei fühlte.
    Durchs Fenster sah er, wie sie die Treppe herabkam und mit jemandem telefonierte. Danach ging sie wieder nach oben. Geduldig harrte Aaron aus, bis sie nach einer guten Stunde das Haus verließ und in ihren Wagen stieg. Aaron sprang über die Ligusterhecke und rannte zu seinem Motorrad. Als er sich auf den Sattel setzte, sah er, wie sie mit dem weißen Toyota das Grundstück verließ und an der nächsten Kreuzung in Richtung City abbog. Sofort nahm er die Verfolgung auf.
    Rebecca fuhr ins Parkhaus der Transamerica Pyramid. Aaron wartete eine Weile, bis er ihr folgte. Auf dem Parkdeck angelangt sah er, wie sie in den Aufzug einstieg. Zuerst überlegte er, ihr zu folgen, verwarf diesen Plan aber wieder. Irgendwann würde sie zu ihrem Wagen zurückkehren. Nach einer halben Stunde begleitete sie ein älterer Mann. Sie stiegen in den Toyota und fuhren los.
    Aaron schwang sich auf seine Honda, um die Verfolgung aufzunehmen, doch sein Handy klingelte. Joel. Er konnte den Anruf nicht einfach wegdrücken.
    «Hi, was gibt’s?»
    «Alegra hat Julia Rossi gesehen», erklärte ihm sein Freund. «In der Market Street hat sie Flugblätter der Apokalyptiker verteilt und versucht zwei Nephilim anzuwerben. Außerdem ist Seth jetzt bei mir und sitzt vor meinem Laptop. Es wäre gut, wenn du so schnell wie möglich zu uns kommen könntest. Seth steht kurz davor, das Passwort zu knacken.»
    «Okay, bin gleich da.»
    Vielleicht hätte er Rebecca und ihren Begleiter noch einholen können, aber wenn er etwas über die Pläne der Apokalyptiker und auch Seraphiels erfahren wollte, musste er zu Joel. Seufzend startete er den Motor seiner Fireblade und machte sich auf den Weg zu seinem Freund.
    Als er den Hausflur von Joels Apartmenthaus betrat, stand plötzlich sein Vater vor ihm. Uriel wirkte wie eine Fantasyfigur in einem Hollywoodstreifen. Seine missbilligende Miene verhieß nichts Gutes. Das konnte Aaron jetzt nicht auch noch gebrauchen.
    «Hallo, Vater.»
    Seine Stimme hörte sich gelassener an, als er es war.
    «Ich sehe keine Erfolge.» Uriels Stimme war schneidend.
    «Ich komme gut voran», erwiderte Aaron, obwohl er selbst unzufrieden war.
    «Mir geht das alles zu langsam. Jede Stunde, die Seraphiel sich in dieser Welt aufhält, bedeutet einen Tag weniger, der uns vom Abgrund trennt. Seit du aus Rom zurückgekehrt bist, trittst du nur auf der Stelle! Du hattest die Gelegenheit, Seraphiel endlich zu vernichten. Und? Du hast die Chance vertan. Wie

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