Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Aaron: Blutengel Band 2 (German Edition)

Aaron: Blutengel Band 2 (German Edition)

Titel: Aaron: Blutengel Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Landers
Vom Netzwerk:
erinnere mich noch gut an sein letztes Wort: Apokalyptika.»
    Uriels Miene verfinsterte sich. «Seraphimfeuer. Das bedeutet, ein Feuerengel ist bereits ein Bündnis mit Luzifer eingegangen. Die Apokalyptiker sammeln Seelen, um Luzifers Hilfe zu erbitten …»
    Â«â€¦ für die Befreiung Seraphiels», ergänzte Aaron und Hass loderte in ihm auf. Er ballte die Fäuste. Immer hatte er geahnt, dass dieser Tag kommen würde. Und darauf gehofft, endlich Vergeltung üben zu können.
    Â«Je mehr Engel sich Luzifer anschließen und je mehr Seelen er bekommt, desto stärker wächst sein Einfluss. Sollten sich meine Befürchtungen bewahrheiten, ruhen alle Hoffnungen auf deinen Schultern. Außer dir kann kein Blutengel einen Feuerengel im Kampf besiegen.»
    Uriel war selbst ein Seraphim gewesen, der später zum Erzengel berufen worden war. Aarons Feuerzeichen am Hals wies ihn als Nachkommen dieser mächtigen Engelgruppe aus. Seraphiel war der Mörder seiner Mutter und seines Stiefbruders. Schmerz und Zorn wallten in ihm auf. Seit damals sehnte er nichts mehr herbei, als sich an dem Feuerengel zu rächen. Leider fristete der sein Dasein an einem Ort, zu dem er keinen Zugang besaß, streng bewacht von den Engeln.
    Â«Ich werde mich um alles kümmern», sagte Aaron.
    Â«Meine Kraft soll dich stärken.»
    Aaron kniete nieder, als Uriel die Hände ausstreckte, und schloss die Augen. Er gab sich der Energie Uriels hin, die in seinen Körper strömte, in seinen Adern pulsierte und ihn mit Stärke erfüllte. Mit jedem Atemzug fühlte er sich kräftiger. Es kribbelte überall und seine Haut wurde zu einer hochsensiblen Membran, die jeden noch so kleinen Luftzug wahrnahm. Nachdem er sich in diesem warmen Gefühl verloren hatte, tauchte sein Geist ruckartig wieder auf, als sein Vater die Hände zurückzog.
    Â«Du musst für jedes Opfer bereit sein, auch für den Tod der ­Menschen, die du liebst.»
    Â«Das bin ich», antwortete Aaron und verdrängte die Furcht um seine Schwester.
    Uriel lächelte wohlwollend und breitete seine leuchtend weißen Schwingen aus, bevor er in die Dunkelheit entschwand.
    Danach betrat Aaron die Hell’s Bar . Lautes Stimmengewirr schlug ihm entgegen, die Luft war zum Schneiden dick. Cynthia stand mit mürrischer Miene hinter der Theke und schenkte Bier aus. In letzter Zeit war die Prophetin oft übel gelaunt. Die Narbe auf ihrer linken Gesichtshälfte schimmerte bläulich. Sie warf ihm einen abweisenden Blick zu, bevor sie sich wieder den Gästen widmete. Sie wirkte fahrig und verschüttete oft den Alkohol.
    Aaron ging zur Theke und war froh, dass keiner von ihm Notiz nahm. Er bestellte ein Bier bei Cynthia. Schweigend füllte sie sein Glas und schob es über den Tresen, ohne ihn anzusehen. Als hätte sie etwas zu verbergen. Oft genug hatte er sie früher gefragt, wenn etwas nicht stimmte, und sich eine patzige Antwort eingefangen, bis er es aufgegeben hatte.
    Durch die Schwingtür aus der Küche trat unerwartet Rosie, seine Schwester. Sie trug ein bauchnabelfreies T-Shirt und eine Jeans mit glitzernden Applikationen an den Gesäßtaschen. Das bunte Halstuch verdeckte ihre Brandwunden. Ihr schwarzer Zopf wippte, als sie lächelnd auf Cynthia zukam. «Ich kann jetzt übernehmen.»
    Immer öfter verließ die Prophetin ihre Bar, die sie früher niemandem überlassen hatte. Aber dass sie seine gutmütige Schwester einspannte, ging zu weit. Cynthia nickte und lief in die Küche. Rosie vermied es, Aaron anzusehen, und zapfte Bier. Seit er sie damals aus dem Feuer gerettet hatte, fühlte er sich für sie verantwortlich. Sie war die Einzige, die ihm geblieben war. Es war seine Pflicht, sie zu beschützen.
    Als sie an ihm vorbeieilen wollte, hielt er über den Tresen ihren Arm fest. «Was zur Hölle machst du hier, Rosalia?», fragte er verärgert.
    Â«Bedienen natürlich», antwortete sie lächelnd und zwinkerte ihm zu.
    Sie wollte sich seinem Griff entziehen, aber er hielt sie eisern fest. «Und deine Pension?»
    Sie verdiente sich ihren Lebensunterhalt mit einer kleinen ­Pension in der Nähe des Ghettos.
    Â«Mein einziger Gast ist zurzeit außer Haus. Also, warum sollte ich Cyn nicht helfen? Macht mir Spaß.»
    Sie sah vorwurfsvoll auf seine Hand, die ihren Arm umfasste. Widerwillig ließ er sie los. Rosie war hilfsbereit,

Weitere Kostenlose Bücher