Aaron: Blutengel Band 2 (German Edition)
denke, sie verkraftet mehr, als du denkst.»
«Kannst du eine Weile auf sie aufpassen? Ich will ins Ghetto zurück. Und morgen möchte ich mich auf die Suche nach der Sekte machen.»
Rosie verdrehte die Augen. «Ich wusste, dass doch immer etwas bei dir nachkommt. Wie stellst du dir das vor? Was ist, wenn sie gehen will? Soll ich sie dann einsperren?»
Er sah zu dem Engelsschwert hinüber, das als Dekoration über der Kommode im Flur hing, obwohl es für einen anderen Zweck bestimmt war. «Nein, natürlich nicht … Ich weiß, ich verlange viel von dir … Bitte, hab ein Auge auf sie. Das ist mir wichtig.»
«Okay, werde ich. Versprochen.» Sie tätschelte aufmunternd seine Wange.
«Danke, ich wusste, dass ich mich auf dich verlassen kann», sagte er und drückte sie.
Als Aaron Rebeccas Zimmer betrat, hörte er Wasser rauschen. Die Tür zum Badezimmer stand offen. Deutlich zeichnete sich der Schatten ihres schlanken Körpers hinter dem weißen Duschvorhang ab. Er konnte nicht anders, als stehen zu bleiben und sie zu beobachten.
Ihr nasses Haar hing schwer auf ihre Schultern herab. Sie nahm die Seife und ihre Hände glitten in sanften Kreisen über ihre Brüste, hinab zum Bauch und tiefer bis zu ihrem Venushügel. Ihre Bewegungen waren aufreizend und freizügig, weil sie sich unbeobachtet wähnte.
Aaron verspürte ein schlechtes Gewissen dabei, sie heimlich zu beobachten, aber er konnte sich nicht abwenden. Jede Rundung erschien ihm perfekt, jede Bewegung sinnlich. Sie legte den Kopf in den Nacken und stellte sich unter den Strahl, um das Wasser aus dem Haar zu spülen. Aarons Mund wurde trocken, mühsam unterdrückte er einen Hustenreiz, der seine Anwesenheit verraten hätte.
Wie mochte es sich anfühlen, ihren nassen, seifigen Körper anzufassen, langsam jeden Zentimeter der weichen Haut zu ertasten? Noch nie hatte er das Duschen einer Frau so reizvoll gefunden wie jetzt.
Rebecca beugte sich vor, um das Shampoo vom Hinterkopf abzuspülen. Eine Pobacke drückte sich in den Vorhang. Aaron hielt die Luft an und spürte, wie sein Glied augenblicklich anschwoll. Bevor er die Beherrschung über seinen Körper verlor, musste er gehen. Sofort! Vielleicht sollte er in eines der anderen Zimmer flüchten und sich selbst unter den eiskalten Duschstrahl stellen, der sein erhitztes Gemüt abkühlte. Verdammt! Die Chemie seines verfluchten Körpers schrie nach einer Verbindung.
Auf leisen Sohlen floh er aus dem Zimmer und schloss leise die Tür hinter sich. Im Flur lehnte er sich mit dem Rücken an die Wand, während das Blut in seinen Ohren rauschte. Jeder Muskel schmerzte vor ungestilltem Verlangen. Sein Brustkorb hob und senkte sich im schnellen Rhythmus. Er ballte die Hände und biss die Zähne zusammen im Kampf gegen das Eigenleben seines Körpers.
Eine Weile verharrte er so, bis Atmung und Puls auf ein normales Level zurückgekehrt waren. In der Zwischenzeit lief das Wasser nicht mehr, und er hörte ihre gedämpften Schritte auf dem Teppich. Er musste dringend mit ihr reden.
Warum gibst du nicht zu, dass du mehr als das willst?
Er atmete tief und langsam durch, bevor er an die Tür klopfte.
Auf ihr «Herein!» betrat er das Zimmer. Rebecca stand vor ihm in einem schwarzen Anzug aus weichem Nicki. Ihr feuchtes Haar hatte sie zusammengebunden, und ihr vom Duschen gerötetes Gesicht glänzte. Ob sie ahnte, welche Versuchung sie für ihn darstellte? Die dunklen Schatten unter ihren Augen sprachen von Erschöpfung.
«Hast du alles, was du brauchst? Was ist mit deinem Fuß und Ellenbogen? Soll ich mal nachsehen?», fragte er mit heiserer Stimme.
«Ja, ich habe alles. Das sind nur Blutergüsse, nix Wildes. Ein wenig Eis aus der Maschine und die Schwellungen gehen zurück», sagte sie und sank seufzend auf das Sofa.
Er setzte sich neben sie und legte ihr den Arm um die Schultern. Eigentlich hatte er mit einer abwehrenden Geste gerechnet, doch sie lehnte die Stirn an sein Kinn. Warm streifte ihr Atem seinen Hals und brachte sein Blut erneut in Wallung. Jede Faser seines Körpers verlangte nach ihr.
Es quälte ihn, die Nacht nicht mit ihr verbringen zu können. Das machte es ihm nicht gerade leicht, ihr von seiner bevorstehenden Reise nach Rom zu erzählen. Sie hob den Kopf und spitzte die Lippen. Kurz streifte ihr Mund über seinen.
Als er ihren Kuss nicht erwiderte, rückte sie von ihm ab und räusperte sich. «Woher wusstest du eigentlich, dass die Kerle mich in dieses Haus entführt haben?»
Ihre Stimme klang
Weitere Kostenlose Bücher