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Aaron: Blutengel Band 2 (German Edition)

Aaron: Blutengel Band 2 (German Edition)

Titel: Aaron: Blutengel Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Landers
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hinter ihr schloss. Einen Moment verharrte sie auf der Stelle, bevor sie zum Schreibtisch hinüberlief, in dem sich der schmale Karton befand, der ihre wenigen Habseligkeiten enthielt.
    Das Trauma steckte ihr also noch in den Knochen, sie misstraute allem und jedem. Wahrscheinlich hatte sie bei dem Priester nur überreagiert. Das Brennen auf den Armen ließ nach. Die Rötung war verschwunden, aber die Haut noch immer gereizt.
    Sie stand auf, holte aus dem Medikamentenschrank eine Brandsalbe und verteilte sie auf ihren Unterarmen. Es musste der Stress sein, anders konnte sie sich das nicht erklären. So wie das Flüstern, das sie hörte. Es existierten Scheinschwangerschaften, warum dann nicht auch Scheinverbrennungen?
    Sie zog den Karton aus der Schublade und stellte ihn vor sich auf die Schreibtischplatte. Wenn sie New York verließ, musste sie auch Aaron und Rosie Lebewohl sagen. Trotz der kurzen Zeit, die sie beide erst kannte, fiel es ihr schwer. Einen Mann wie ihn würde sie nicht so schnell vergessen. Wie gern hätte sie ihn näher kennengelernt.
    Das kannst du doch immer noch, gleichgültig, ob hier oder in San Francisco , meldete sich eine Stimme in ihr. Wieder eine Fernbeziehung? Sie hatte wegen Martin die Hölle durchgemacht, das konnte und wollte sie nicht noch einmal erleben. Und doch sackte ihr Herz Etagen tiefer, wenn sie nur daran dachte, Aaron Goodbye zu sagen.
    Sie stützte den Kopf in die Hände und schrak zusammen, als das Telefon neben ihr läutete. Sie nahm den Anruf entgegen. Es war Chelsea, die ihr die Laborergebnisse der grünen Substanz mitteilen wollte. Das hatte sie doch fast vergessen.
    «Hallo, Chelsea. Danke, dass du daran gedacht hast. Weiß Marley, dass du mir die Ergebnisse mitteilst?»
    Ein Kichern folgte. «Nee, ganz bestimmt nicht. Ihn interessieren sie nicht, der Junge ist eh tot.»
    «Dieser … ach, vergiss es, ich rege mich nicht mehr auf. Ich bin ja schon nicht mehr hier. Und, was habt ihr herausgefunden?» Rebecca trommelte mit den Fingern auf den Knien.
    «Diese Substanz … ich habe so eine Verbindung noch nie gesehen. Aconitin und ein noch unbekannter Wirkstoff. Es wird wohl einige Zeit dauern, bis wir ihn bestimmt haben, aber die Wirkung scheint absolut tödlich zu sein.»
    Der Junge wäre also allein durch das Gift gestorben. Weshalb dann die Selbstentzündung? Rebecca beschrieb Chelsea genau, was dem Jungen widerfahren war.
    «Es muss doch einen Grund dafür geben. Vielleicht eine chemische Reaktion im Körper des Jungen?», hakte sie nach.
    «Hm, ich muss erst ein paar weitere Tests durchführen, wegen der Eigenschaften, Entflammbarkeit und so. Das kann dauern. Außerdem müsste ich das von Marley genehmigen lassen.»
    «Vergiss es, Marley wird nie zustimmen. Und wenn du es heimlich für mich untersuchst?»
    «Das Zeug ist total gefährlich. Schon die kleinste Berührung könnte tödlich sein. Wenn das rauskommt, bin ich geliefert.» Chelsea stöhnte am anderen Ende der Leitung.
    «Chelsea, ich weiß, du verstößt damit gegen tausend Regeln, aber ich sehe keine andere Möglichkeit herauszufinden, woran der Junge wirklich gestorben ist.»
    Rebecca erzählte ihr von ihrem Disput mit Marley. Sie wusste, dass auch die Chemikerin den Oberarzt nicht ausstehen konnte. Worte wie verantwortungslos und herzlos fielen und Rebecca wusste, dass sie Chelsea für sich gewonnen hatte.
    «Also gut, ich werde es testen und rufe dich an, sobald ich ein Ergebnis habe, okay?»
    Rebecca war erleichtert. «Ich danke dir. Meine Handynummer hast du noch? Jetzt hast du definitiv einen gut bei mir.»
    Es würde diesen Wesen fast etwas Menschliches verleihen, wenn Gift sie zu töten vermochte , schoss es Rebecca in den Kopf. Es gab eben nichts Vollkommenes.
    Mit dem Karton unter dem Arm verließ Rebecca wenig später das Krankenhaus und lief zum Polizeidepartment auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Immer wieder sah sie sich nervös um. Sie schwang die Tür auf und stand vor einem verglasten Schalter, hinter dem eine übergewichtige Polizistin saß und sie skeptisch musterte.
    «Der muss hier bleiben.» Sie deutete auf den Karton.
    «Ja, ja, natürlich.» Rebecca stellte ihn neben dem Schalter ab. «Ich bin gestern entführt worden und möchte Anzeige erstatten.»
    «Name?»
    «Rebecca Clancy.»
    Nach einigen weiteren Angaben drückte die Polizistin schließlich auf einen Knopf. Mit einem Summen öffnete sich neben Rebecca die Tür ins Polizeigebäude.
    «Zweiter Stock, melden Sie sich bei

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