Aaron: Blutengel Band 2 (German Edition)
war nicht zu leugnen, dass sie etwas für ihn empfand, ob sie wollte oder nicht. Vielleicht sollte sie noch einmal mit ihm reden. Ihre Hoffnung, er könnte am Morgen noch in der Pension sein, zerschlug sich schnell, als Rosie sie fragte, weshalb Aaron das Haus so früh verlassen hatte.
«Ich weiß nicht», log Rebecca und mied Rosies Blick.
Sie wollte Aaron lieber vergessen. Schaffst du doch nie! , verspottete sie eine innere Stimme.
«Ihr mögt euch doch? Ich möchte mich nicht einmischen, aberï¾ â€¦ letzte Nacht …»
Rosie besaß ein feines Gespür und sicher wusste sie längst, dass Rebecca und Aaron sich im Gästezimmer geliebt hatten.
«Schon, aber morgen ist er in Rom und ich in Kalifornien. Aus den Augen aus dem Sinn.»
«Aber, Entfernungen spielen doch heutzutage keine Rolle mehr …»
«Rosie, ich habe erst eine solche Beziehung hinter mir und ich habe gelitten.»
«Aber Aaron ist anders. Ich kenne meinen Bruder.»
«Das mag sein, aber wenn sein Auftrag ihn in Rom für Jahre festhält? Mein Leben ist in Kalifornien, bei meiner Familie, meinen Freunden, meinem Job! Ich kann doch nicht einfach alles so hinschmeißen. Würde er alles für mich aufgeben oder vielmehr kann er das überhaupt? Ich denke nicht. Und wenn auch Aaron und ich scheitern? Ich will das nicht noch einmal durchmachen. Versteh mich bitte Rosie.»
Rosie nickte. «Ich verstehe dich. Doch ich finde, ihr passt gut zusammen. So wie dich hat mein Bruder noch keine Frau angesehen.»
Rebecca zog Rosie an sich. «Ich wünschte, wir hätten uns unter anderen Umständen getroffen. Ich bin euch für alles so dankbar.»
«Was ist, wenn dir diese Sekte auch in Kalifornien auflauert?»
«Das glaube ich nicht.»
Sollte sie etwa ihren Job wieder kündigen, nur weil sie sich von Dämonen und Mischwesen verfolgt fühlte, von deren Existenz die meisten Menschen nicht einmal etwas ahnten? Wenn sie nur an Detective Lattisaw dachte und seinen belustigten Blick, als sie von Übersinnlichem gesprochen hatte.
«Außerdem haben die Morde an den Frauen die Polizei aufmerksam gemacht. Sie werden diese Sekte aufspüren. Es sind sicher nicht alle so ignorant wie Lattisaw.»
Selbst in ihren Ohren klangen die Worte abgedroschen. Sie hatte keine Lust, dass sich das noch einmal wiederholte. Andererseits konnte sie sich doch nicht den ganzen Tag lang im Haus einsperren.
«Solltest du noch einmal beobachtet werden oder dich verfolgt fühlen, dann ruf mich bitte an. Versprich mir das. Wir werden eine Lösung finden. Meine Nummer hast du ja. Von uns leben auch einige in Kalifornien und könnten dir helfen», bat Rosie Rebecca.
«Danke für dein Angebot. Ich verspreche, mich dann zu melden. Aber ich glaube nicht, dass die mich bis dorthin verfolgen werden, dafür bin ich zu unbedeutend.»
«Hoffentlich. Ich würde mich natürlich auch so über einen Anruf von dir freuen. Und vielleicht willst du dann auch wissen, wie es Aaron geht?»
Sie stupste Rebecca sanft in die Seite und lächelte. Natürlich brannte sie darauf zu erfahren, wie es ihm in Rom erging. Aber wie sollte sie es ertragen, womöglich von einer anderen Frau zu erfahren?
«Okay, verspreche ich. Ich weiß gar nicht, wie ich euch für alles danken soll.»
«Lass uns Freundinnen bleiben, das reicht.»
Rebecca hatte angeboten für Rosie die Büroarbeit zu übernehmen, um sich wenigstens etwas revanchieren zu können und nicht immer an Aaron denken zu müssen. Aarons Schwester schien sich mit der Buchhaltung nicht auszukennen, denn in ihrem winzigen Büro regierte das Chaos. Auch Rebecca war kein Freund administrativer Dinge, aber es war ein unabdingbares Muss, selbst im Krankenhaus.
Rosie wirbelte durch die Zimmer. Für den kommenden Tag hatten sich Gäste angemeldet und die Betten mussten frisch bezogen werden. Rebecca hatte ihr dabei helfen wollen, aber ihr schmerzte jeder Knochen im Leib und ihr Fuß war trotz der Eispackung noch immer geschwollen.
Zwischendurch ertappte Rebecca sich oft, wie ihre Gedanken immer wieder zu Aaron schweiften. Er war stark, intelligent, fürsorglich, zärtlich und sexy, aber sein unstetes, gefährliches Leben und die Welt drumherum flößten ihr Furcht ein. Sie hatte die richtige Entscheidung getroffen, selbst wenn Aaron ihr mehr als jeder andere Mann gefiel. Und jetzt
Weitere Kostenlose Bücher