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Aaron: Blutengel Band 2 (German Edition)

Aaron: Blutengel Band 2 (German Edition)

Titel: Aaron: Blutengel Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Landers
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konnte sie noch loslassen. Es verband sie schließlich nur die schreckliche Erinnerung ihrer Entführung. Wahrscheinlich würde sie in wenigen Tagen, sobald sie der Krankenhaustrubel beanspruchte, kaum noch einen Gedanken an ihn verschwenden.
    Belüg dich doch nicht ständig! , ermahnte sie eine Stimme. Verdammt, sie musste ihn aus dem Kopf kriegen! Sie hatte sich gegen ihn entschieden und Schluss , beschloss sie energisch.
    In Rosies Büro stand ein PC und ihr kam eine Idee. Rebecca schaltete ihn an und gab die Namen der vermissten Frauen ein. Nacheinander las sie die Berichte verschiedener Zeitungen. Gail, Laura-Jane und die anderen waren kurz vor ihrem Verschwinden, Gast bei Versammlungen einer Sekte gewesen. Gail ein Mitglied der Apokalyptiker? Das passte nicht zu der lebenslustigen Frau, die sie kannte.
    Sie suchte weiter und stieß auf einen Artikel über Veronica Bale, die sich aus Liebe zu einem Mann ebenfalls der Sekte verschrieben hatte. Ein paar Einträge weiter wurde auch der Name Bonnie ­Harper erwähnt, die entführt worden war. Die Vermisstenanzeige lag nur zwei Tage zurück. Bonnie Harper!
    Rebecca lehnte sich zurück. Ihr wurde schlecht. Bonnie hatte in Monterrey in ihrer Straße gewohnt, nur zwei Häuser weiter. Die Siebenundzwanzigjährige wird seit Donnerstag vermisst, stand dort. Laura-Jane, Veronica, Bonnie und Gail … Die Wege aller hatten sich gekreuzt, das musste etwas zu bedeuten haben. Das konnte kein Zufall mehr sein.
    Sie kannte doch die Telefonnummer von Gail. Wie lautete sie noch mal? Rebecca trommelte mit den Fingern auf der Schreibtisch­platte, während sie über der Nummer grübelte. Sie besaß ein gutes Gedächtnis und die Telefonnummer war sehr eingängig gewesen. 56310 oder 53610?
    Rebecca wählte die erste Nummer. Das Rufzeichen erklang und nach wenigen Tönen meldete sich Gails Mutter am Apparat. Sie lallte, als hätte sie getrunken.
    Â«Hallo, Mrs. Sheridan, hier ist Rebecca, Rebecca Clancy. Können­ Sie sich noch an mich erinnern? Gail und ich haben vor zwei ­Jahren im selben Krankenhaus gearbeitet.»
    Sie musste behutsam vorgehen. Sicherlich trauerten Gails Eltern noch. Wenn sie dahinter kam, weshalb die anderen entführt worden waren, könnte sie Schlüsse auf sich ziehen.
    Am anderen Ende der Leitung herrschte Stille, dann folgte ein Räuspern. «Ja, ich kann mich noch an dich erinnern. Bist du nichtᅠ… Ärztin gewesen?» Mrs. Sheridan hatte Mühe, die Worte zu artikulieren.
    Â«Ja, stimmt. Ich habe von Gails Tod gelesen und wollte Ihnen mein Beileid aussprechen. Ich habe Gail wirklich sehr gemocht.»
    Rebecca hörte am anderen Ende der Leitung ein Schniefen. «Danke, alle haben meine Gail sehr gemocht …» Mrs. Sheridans Stimme wurde von Schluchzern erstickt.
    Rebecca wartete, bis sie sich wieder beruhigt hatte. «Es tut mir leid, falls ich Ihnen irgendwie zu nahe getreten sein sollte.»
    Â«Gerade heute habe ich ihre letzten Sachen aus dem Zimmer geräumt. Es … es …ist mir so schwergefallen ist.»
    Mrs. Sheridan schnäuzte sich.
    Â«Das kann ich mir vorstellen.»
    Rebecca verspürte ein schlechtes Gewissen. Sie beschloss, aufzulegen und auf ihre Fragen zu verzichten.
    Â«Es ist schön, nach so langer Zeit wieder deine Stimme zu hören», sagte Mrs. Sheridan und klang jetzt etwas klarer. «Seit Gails Tod ist alles unerträglich still geworden.»
    Rebecca hörte, wie sich Mrs. Sheridan eingoss. Beide schwiegen sie und Rebecca spürte, dass Gails Mutter jetzt jemanden zum Reden brauchte. Nach einer Weile fragte Mrs. Sheridan Rebecca schließlich nach ihrer Zeit, nachdem sie Pendleton verlassen hatte.
    Â«Ich bin nach New York gegangen und habe in der Notaufnahme gearbeitet.» Knapp umriss Rebecca ihre Erlebnisse.
    Â«Gail wollte auch immer Medizin studieren. Sie war so ehrgeizig.»
    Rebecca erinnerte sich daran, dass Gail sich bereits während ihrer Arbeit als Krankenschwester in Seminare an der Universität eingeschrieben hatte. So wie Mrs. Sheridan Gail beschrieb, passte es immer weniger ins Bild, dass sich diese selbstbewusste Frau den Apokalyptikern verschrieben haben sollte.
    Â«Was ist mit Gail geschehen?»
    Mrs. Sheridan atmete tief ein. «Sie wollte nach dem Dienst auf eine Party, ist aber nie dort angekommen. Leute haben beobachtet, wie sie in ein Auto gezerrt wurde …»
    Mrs.

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