Ab die Post
Golem.
J A , bestätigte Tod. D AS IST SO ÜBLICH . D U BIST TOT . Z ERBROCHEN . Z U M ILLIONEN VON B RUCHSTÜCKEN ZERBORSTEN .
»Wer Hört Dann Diese Worte?«
A LL DAS VON DIR , DAS KEIN T ON WAR .
»Hast Du Eine Anweisung Für Mich?« , fragte der Rest von Anghammarad und stand auf.
J ETZT NICHT . D U HAST EINEN O RT ERREICHT , AN DEM ES KEINE A NWEISUNGEN MEHR GIBT .
»Was Soll Ich Tun?«
I CH GLAUBE , DU HAST MEINE LETZTE B EMERKUNG NICHT GANZ VERSTANDEN .
Anghammarad setzte sich wieder. Abgesehen davon, dass der Boden hier aus Sand bestand und nicht aus Schlick, erinnerte ihn dieser Ort an den Meeresgrund.
N ORMALERWEISE SETZEN DIE L EUTE DEN W EG FORT , sagte Tod. S IE FREUEN SICH AUF DAS L EBEN IM J ENSEITS .
»Ich Bleibe Hier, Wenn Du Gestattest.«
H IER ? A BER HIER GIBT ES NICHTS ZU TUN , sagte Tod.
»Ja, Ich Weiß«, sagte der Geist des Golems. »Es Ist Perfekt. Ich Bin Frei.«
Um zwei Uhr morgens begann es zu regnen.
Es hätte schlimmer kommen können. Wenn es zum Beispiel Schlangen geregnet hätte. Oder Säure.
Vom Dach und von den Wänden war noch etwas übrig. Was bedeutete, dass noch etwas von dem Gebäude stand.
Feucht und Fräulein Liebherz saßen auf warmem Schutt außerhalb des Umkleideraums, der mehr oder weniger der einzige Raum war, der noch so genannt werden konnte. Die Golems hatten die letzten Reste des Feuers ausgetreten und Dinge abgestützt. Dann waren sie ohne ein weiteres Wort fortgegangen, um bis zum Abend kein Hammer mehr zu sein.
Fräulein Liebherz hielt ein halb geschmolzenes Bronzeband in der Hand und drehte es hin und her.
»Achtzehntausend Jahre«, flüsterte sie.
»Es war der Regenwassertank«, murmelte Feucht und blickte ins Leere.
»Feuer und Wasser«, sagte Fräulein Liebherz leise. »Aber nicht beides!«
»Kann man ihn nicht… neu brennen oder so?« Feucht wusste, dass es hoffnungslos war, noch während er es aussprach. Er hatte die Golems bei der Suche inmitten der Trümmer beobachtet.
»Es ist nicht genug übrig«, antwortete Fräulein Liebherz. »Nur Staub, vermischt mit allem anderen. Er wollte sich nur nützlich machen.«
Feucht sah zu den Resten der Briefe. Das Wasser hatte den schwarzen Brei ihrer Asche in alle Ecken geschwemmt.
Sie hatten nur zugestellt werden wollen, dachte er. Unter solchen Umständen erschien es ihm recht attraktiv, neuntausend Jahre lang auf dem Meeresboden zu sitzen.
»Er wollte warten, bis sich das Universum zu wiederholen beginnt. Wusstest du das?«
»Du hast mir davon erzählt«, sagte Feucht.
Es gibt keinen kummervolleren Geruch als den von nassem, verbranntem Papier, dachte Feucht. Er bedeutet: Ende.
»Vetinari wird das Postamt nicht wieder aufbauen«, fuhr Fräulein Liebherz fort. »Gilt wird dafür sorgen, dass irgendwelche Leute Theater machen, wenn er es versucht. Verschwendung von städtischen Geldern. Er hat Freunde. Leute, die ihm Geld und den einen oder anderen Gefallen schulden. Auf solche Dinge versteht er sich gut.«
»Gilt steckt hinter diesem Brand«, sagte Feucht. »Im Restaurant war er schockiert, mich zu sehen. Er dachte, ich wäre hier.«
»Du wirst das nie beweisen können.«
Wahrscheinlich nicht, dachte Feucht in der bitteren, von Rauch durchzogenen Höhle seines Kopfes. Die Wache war mit einer Geschwindigkeit erschienen, die ihn bei urbanen Polizisten erstaunte. Sie hatte einen Werwolf dabei. Die meisten Leute hätten ihn für einen hübschen Hund gehalten, aber wenn man in Überwald bei einem Hunde züchtenden Großvater aufgewachsen war, lernte man, gewisse Dinge zu erkennen. Dieser hatte ein Halsband und schnüffelte herum, während die Asche noch rauchte, und an einer Stelle schnüffelte er besonders lange.
Die Wächter hatten gegraben und anschließend unangenehme Fragen gestellt. Feucht war recht gut damit fertig geworden, wenn man die Umstände berücksichtigte. Es kam darauf an, nie die Wahrheit zu sagen. Polizisten glaubten ohnehin nicht, was man ihnen erzählte; es hatte also keinen Sinn, ihnen zusätzliche Arbeit zu verschaffen.
»Ein Skelett mit Flügeln?«, hatte Feucht so gefragt, dass es nach echter Überraschung klang.
»Ja. Etwa so groß wie ein Mann, aber sehr… beschädigt. Man könnte auch sagen… verstümmelt. Weißt du irgendetwas darüber?« Dieser Wächter war ein Hauptmann. Feucht war nicht schlau aus ihm geworden. Sein Gesicht verriet nichts von dem, was er nicht verraten wollte. Etwas an ihm deutete darauf hin, dass er die Antworten bereits kannte und
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