Ab die Post
könnte jemand hinter einem sein.
Jetzt brauchen uns die Götter nur noch ihr Lächeln zu schenken.
Ich glaube, draußen lächeln sie ein wenig mehr.
Feucht trat ins Tageslicht. Der Unterschied zwischen im Postamt und außerhalb davon war etwas weniger klar definiert als vorher, aber es standen ziemlich viele Leute draußen, und Feucht bemerkte auch einige Wächter. Sie würden nützlich sein und richteten bereits misstrauische Blicke auf ihn.
Es war so weit. Die Situation erforderte ein Wunder. Und es würde ein Wunder geben.
Feucht blickte zum Himmel hinauf und lauschte den Stimmen der Götter.
11
Die Mission
Lord Vetinari gibt einen Rat – Herr Lipwigs schlechtes Gedächtnis – Die Schwierigkeit eines bösen, kriminellen Genies, geeignete Immobilien zu finden – Herrn Grützes Furcht vor einem Bad und ein Gespräch über explosive Unterwäsche – Herr Pony und seine Durchschläge – Der Vorstand diskutiert, Gilt entscheidet – Feucht von Lipwig versucht das Unmögliche
Die Uhren schlugen sieben Uhr.
»Ah, Herr Lipwig«, sagte Lord Vetinari und sah auf. »Danke, dass du gekommen bist. Es war ein ereignisreicher Tag. Bitte führ Herrn Lipwig zu einem Stuhl, Drumknott. Ich glaube, Prophezeiung kann sehr anstrengend sein.«
Feucht winkte den Sekretär fort und ließ seinen schmerzenden Körper auf einen Stuhl sinken.
»Ich habe nicht in dem Sinne beschlossen, hierher zu kommen«, sagte er. »Ein großer Troll-Wächter kam herein und packte mich am Arm.«
»Ah, zweifellos mit der Absicht, dich zu stützen«, sagte Lord Vetinari, der über einem Kampf zwischen steinernen Trollen und steinernen Zwergen grübelte. »Du hast ihn doch aus freiem Willen begleitet?«
»Ich hänge sehr an meinem Arm«, erwiderte Feucht. »Ich hielt es für besser, ihm zu folgen. Was kann ich für dich tun, Euer Lordschaft?«
Vetinari stand auf, nahm hinter seinem Schreibtisch Platz und richtete einen Blick auf Feucht, der fast belustigt wirkte. »Kommandeur Mumm hat mir einige lakonische Berichte über die heutigen Geschehnisse übermittelt«, sagte er und setzte die Troll-Figur ab, die er in der Hand gehalten hatte. Dann blätterte er in Unterlagen. »Beginnend heute Morgen mit dem Aufruhr in den Büros des Großen Strangs, den angeblich du angezettelt hast…«
»Ich habe mich nur dazu bereit erklärt, die Klackernachrichten zu befördern, die wegen des bedauerlichen Ausfalls nicht übermittelt werden konnten«, sagte Feucht. »Ich wusste nicht, dass die Idioten in den Büros sich weigern würden, die aufgegebenen Nachrichten ihren Eigentümern zurückzugeben! Schließlich haben die Leute im Voraus dafür bezahlt. Ich wollte nur allen in einer schwierigen Situation helfen. Und ich habe gewiss niemanden dazu angestiftet, jemand anderen mit einem Stuhl zu schlagen!«
»Natürlich nicht«, sagte Lord Vetinari. »Ich bin sicher, du hast ganz unschuldig und mit den besten Absichten gehandelt. Aber ich bin erpicht darauf, mehr über das Gold zu erfahren, Herr Lipwig. Hundertunfünfzigtausend Dollar, wie ich hörte.«
»An einige Dinge erinnere ich mich nicht mehr«, entgegnete Feucht. »Es ist alles ein wenig verschwommen.«
»Ja, kann ich mir denken. Vielleicht sollte ich dir einige Details ins Gedächtnis zurückrufen. Heute Morgen, Herr Lipwig, hast du mit einigen Leuten vor deinem unglücklicherweise sehr in Mitleidenschaft gezogenen Postamt gesprochen, als du…« Der Patrizier sah auf seine Unterlagen. »… plötzlich aufgesehen, dir die Augen abgeschirmt hast und auf die Knie gesunken bist. Du sollst ›Ja, danke, ich bin nicht würdig, juchhu, mögen Vögel deine Zähne sauber picken und seien deine Schubladen gerüttelt‹ und Ähnliches gerufen haben, zur großen Verwunderung aller Personen in der Nähe, und dann bist du mit ausgestreckten Händen aufgestanden und hast gerufen: ›Hundertfünfzigtausend Dollar, in einem Feld vergraben! Danke, ich hole sie sofort!‹ Woraufhin du einem der Männer, die damit beschäftigt waren, den Schutt beiseite zu räumen, die Schaufel abgenommen und dich zielstrebig auf den Weg gemacht hast.«
»Tatsächlich?«, fragte Feucht. »Kann mich gar nicht daran erinnern.«
»Das habe ich auch nicht anders erwartet«, sagte Lord Vetinari munter. »Es wird dich wahrscheinlich überraschen zu erfahren, dass dir ziemlich viele Leute gefolgt sind, als du die Stadt verlassen hast, Herr Lipwig. Unter ihnen Herr Pumpe und zwei Angehörige der Stadtwache.«
»Meine Güte,
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