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Ab ins Bett!

Ab ins Bett!

Titel: Ab ins Bett! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baddiel
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schon. Und zwar dir! Weil du es bist, der keine verdammte Sekunde ruhig liegen kann.«
    »Ich kann eben keine bequeme Stellung finden«, sage ich flehend. »Dauernd muß ich eine neue ausprobieren, und eine Sekunde finde ich sie bequem, und zwei Sekunden später meine ich, ich lieg auf einem Folterbett. Also muß ich mich wieder rumwälzen. Die einzige bequeme Lage ist Herumwälzen.«
    »Kannst du es dann nicht ein bißchen unauffälliger machen?«
    »Ich habe mir ja Mühe gegeben. Ich wollte dich nicht wecken.«
    Draußen beginnt ein Vogel mit dem freudlosen Gezwitscher. An der Stelle war ich schon mal und werde wieder hinkommen.
    »Hör zu«, sagt Dina, richtet sich auf und stützt die Hände auf die Matraze, »du kannst nicht... was hast du denn da auf dem Kopf?«
    »Was?«
    »Das da«, sagt sie, schnappt danach und zieht so fest dran, daß das Gummi fast reißt.
    »Das ist meine Schlafbrille.«
    Sie läßt sie los, und die Brille schnappt mir mit voller Wucht gegen die Stirn. Doiyoinnnggg, macht es in meinem Kopf.
    »Tu das bitte nicht noch mal, ja?« sage ich. »Wenn das Gummi ausleiert, muß ich hinten einen Knoten reinbinden, und dann kann ich nicht einschlafen, weil mir dieser Riesenklumpen gegen den Hinterkopf drückt.«
    »Du siehst total bekloppt aus mit dem Ding.«
    »Ich weiß. Deshalb warte ich auch immer, bis das Licht aus ist, ehe ich sie aufsetze.«
    »Wo hast du sie denn her? Aus ’nem Flugzeug?«
    »Ja.«
    Sie knickt die Ellbogen ab, läßt sich zurückfallen und den Kopf aufs Kissen plumpsen. »Ich werd bestimmt kein Dauerübernachtungsgast bei dir, wenn es bedeutet, daß ich kein Auge zumache«, sagt sie grantig und starrt zur Decke hoch.
    »Es ist ja nicht immer so.« Nein: manchmal ist es schlimmer.
    »Kannst du nichts einnehmen, damit du schläfst?«
    »Baldrian?«
    »Sehr komisch. Richtige Schlafpillen.«
    Müde seufzend steige ich aus dem Bett, geh hinüber zu meinem Schreibtisch und ziehe die zweite Schublade auf. »Was glaubst du wohl?« sage ich und wühle absichtlich so hektisch in der Schublade herum, daß die Plastikröhrchen und Flaschen aneinanderscheppern. »Mogadan?« Ich halte die kleine halbvolle Flasche ins heller werdende Licht; dann fahre ich mit meiner freien Hand noch mal in die Schublade. »Bromazepam? Amitryptilin? Temazepam? Zopiclon?«
    Dina guckt mich gleichgültig an. »Wie wär’s, wenn du das ganze Sammelsurium auf einmal schluckst?«
    Ich lasse die Pillen wieder in die Schublade fallen und schiebe sie zu. »Vielen Dank.« Mit unverändertem Gesichtsausdruck guckt sie zu, wie ich niedergeschmettert durchs Zimmer gehe; als ich vor dem Bett stehe, bemerke ich ein kurzes Hinabflackern ihrer Augen zu meinen Lenden und verfluche innerlich meine Entscheidung, die Heizung so einzustellen, daß sie nicht schon frühmorgens anspringt.
    »Willst du denn nichts nehmen?« sagt sie, als ich wieder unter die Decke krieche und mich demonstrativ von ihr wegdrehe.
    »Ich kann jetzt keine Pillen schlucken«, sage ich an den Nachttisch gewandt. »Es ist viertel vor sechs.«
    »Na und?«
    »Wenn ich jetzt was nehme, bin ich morgen den ganzen Tag groggy-«
    »Warum hast du dann nicht schon früher was eingeworfen? Du wußtest doch, daß du wahrscheinlich nicht einschlafen kannst.«
    Allmählich fühle ich mich extrem belästigt. »Hör zu!« sage ich und erhöhe das Streitrisiko, indem ich mit normaler Lautstärke in das bisherige Geflüster einbreche. »Ich weiß, daß ich wahrscheinlich nicht jede Nacht schlafen werde. Wenn ich aber jede Nacht Schlafpillen nähme, wäre ich inzwischen Elvis.«
    Ich spüre Finger über meine Rippen krabbeln und sich dann ausgestreckt auf meinen Bauch legen. »Den könntest du jetzt schon prima spielen«, sagt sie und tätschelt verschlafen meinen Bauch. Ihre Aggression ist dahingeschmolzen. Schlaf, leichter, ungesuchter Schlaf hat ihr Hirn in Mandelpudding verwandelt. »Aber du solltest wirklich jemand deswegen aufsuchen.«
    Ermutigt durch ihren Stimmungswechsel drehe ich mich um, so daß unsere Gesichter ganz nah beieinander sind; ihre Augen sind halb geschlossen, und ihr Atem riecht schwer und feucht.
    »Hab ich doch schon. Alles habe ich ausprobiert. Akupunktur, Kräutermittel, Mutterbauch-Simulatoren, Aromatherapie - einmal bin ich sogar mit nassen Socken ins Bett gegangen, weil eine Frau an die Daily Mirror -Gesundheitsseite geschrieben hatte, das würde bei ihr immer funktionieren.
    »Hiploterrapin«, murmelt sie.
    »Wie? Was?«
    Ihre Augen

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