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Abaddons Tor: Roman (German Edition)

Abaddons Tor: Roman (German Edition)

Titel: Abaddons Tor: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James S. A. Corey
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gelangen nicht auf die Brücke. Falls jemand zuhört, der helfen kann, dann möchte ich Sie bitten, uns zu unterstützen. Die Leute sterben direkt vor der Tür und brauchen Sie. Noch viel mehr sind die Menschen, die wir auf der Erde, dem Mars und im Gürtel zurückgelassen haben, auf Ihre Hilfe angewiesen. Wenn der Kapitän das tut, was er vorhat, wenn er mit dem Laser auf den Ring schießt, dann werden zu Hause alle Menschen sterben. Wenn Sie mich hören können, dann helfen Sie uns bitte.«
    Sie hielt inne, Monica legte die Kamera weg.
    »Glauben Sie, das funktioniert?«, fragte Monica.
    Anna wollte gerade zugeben, dass sie es nicht glaubte, da summte der Com in der Wand, und jemand sagte: »Woher wissen Sie das?« Es war eine junge, traurige, weibliche Stimme. Clarissa. »Woher wissen Sie, dass die Erde zerstört wird, wenn wir den Ring angreifen?«
    »Clarissa«, antwortete Anna. »Wo sind Sie?«
    »Ich bin hier auf der Brücke, in der Sicherheitsstation. Ich habe Ihre Sendung verfolgt.«
    »Können Sie die Tür öffnen und unsere Leute hereinlassen?«
    »Ja.«
    »Wollen Sie das tun?«
    »Woher wissen Sie das, was Sie gesagt haben?«, wiederholte Clarissa mit unverändertem Tonfall.
    Ein Mann, von dem viele behaupten, er habe zwei Kriege im Sonnensystem angezettelt, hat diese Informationen von einem Geist, der vom Protomolekül erschaffen wurde und den außer ihm niemand sehen kann. Das klang nicht sonderlich überzeugend.
    »James Holden hat es erfahren, als er auf der Station war.«
    »Also hat er Ihnen gesagt, dass es geschieht.« Clarissa blieb skeptisch.
    »Ja.«
    »Woher wissen Sie dann, dass es stimmt?«
    »Das weiß ich nicht, Claire.« Anna benutzte den Kosenamen, den sie von Tilly gehört hatte, um die Frau zu erreichen. »Ich weiß es nicht. Aber Holden hält es für wahr, und falls er recht hat, sind die Konsequenzen viel zu schrecklich, um irgendein Risiko einzugehen. Deshalb glaube ich ihm.«
    Es gab ein gedehntes Schweigen. Dann war eine Männerstimme zu hören: »Clarissa, mit wem reden Sie da drin?«
    Anna brauchte einen Augenblick, um Hector Cortez zu erkennen. Sie hatte gewusst, dass er bei Ashford auf der Brücke war, aber die Erkenntnis, dass er sich auf die Seite der Männer geschlagen hatte, die Bull getötet hatten, war zu viel für sie. Sie musste sich beherrschen, um ihn nicht mit Verwünschungen einzudecken.
    »Anna bittet mich, die Luftschleuse am Aufzug zu öffnen und die andere Seite auf die Brücke zu lassen. Ich soll ihr helfen, damit Ashford nicht den Ring zerstört. Sie sagt, wenn wir es tun, kommen alle auf der Erde um.«
    »Hören Sie nicht auf Anna«, drängte Cortez. »Sie hat nur Angst.«
    »Angst?«, rief Anna. »Hören Sie die Geräusche hier, Hector? Das sind Schüsse. Mir fliegen die Kugeln um die Ohren, während wir sprechen. Sie hocken gut geschützt auf dem Kommandodeck und wollen etwas zerstören, das Sie nicht einmal verstehen, während ich mich Schüssen aussetze, um Sie davon abzuhalten. Wer hat hier Angst?«
    »Sie haben Angst, die notwendigen Opfer darzubringen, um die Menschen zu beschützen, die wir zurückgelassen haben. Sie denken nur an sich selbst«, schrie er zurück. Im Hintergrund hörte Anna, wie eine Tür zufiel. Wahrscheinlich hatte jemand den Zugang zur Sicherheitsstation geschlossen, damit der Streit nicht draußen zu hören war. Wenn Clarissa es getan hatte, dann war es ein gutes Zeichen.
    »Clarissa.« Anna bemühte sich, trotz des Schusswechsels so ruhig wie möglich zu sprechen. »Claire, die Menschen, die vor der Luftschleuse warten, werden umkommen, wenn Sie den Zugang nicht öffnen. Sie sitzen dort in der Falle. Andere Leute sind unterwegs, um sie zu töten.«
    »Wechseln Sie nicht das Thema«, warf Cortez ein.
    »Da draußen sind Holden und Naomi«, fuhr Anna fort, ohne auf ihn einzugehen. »Auch Bull ist dort. Ashford will sie alle umbringen.«
    »Sie wären nicht in Gefahr, wenn sie nicht den rechtmäßigen Kommandanten angegriffen hätten«, widersprach Cortez.
    »Diese drei Leute haben sich entschieden, Ihnen noch eine Chance zu geben«, fuhr Anna fort. »Bull hat Sie vor der Rachsucht der UN-Flotte beschützt, obwohl er es nicht hätte tun müssen. Auf meine Bitte hin hat Naomi Ihnen verziehen, obwohl Sie sie beinahe getötet haben. Holden willigte ein, Sie nicht zu verletzen, obwohl Sie ihn so oft provoziert haben.«
    »Diese Leute sind Verbrecher …«, setzte Cortez mit lauter Stimme an. Anna sprach ruhig weiter.
    »Diese Leute, die

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