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Abaton: Die Verlockung des Bösen (German Edition)

Abaton: Die Verlockung des Bösen (German Edition)

Titel: Abaton: Die Verlockung des Bösen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olaf Kraemer
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Mitte. Es war nicht besonders lecker, aber es war viel. Sogar Joghurt und Obst gab es für Edda. Aber die hatte Hunger auf Rührei.
Und Speck ...
    „Auf uns“, prosteten sie sich mit Kaffee zu. Sie waren stolz auf sich. Sie hatten einen professionellen Reporter auf GENE-SYS gehetzt. Er würde sich an die Fersen dieser Leute heften, würde alles aufdecken und Marie würde befreit werden.
    | 2206 |
    Der penetrante Alarm und der folgende Anruf hatten Greta geweckt und in die Zentrale geführt. Die Punkte, die Edda, Linus und Simon markierten, leuchteten gemeinsam in Mitte auf.
    „Ein Bistro“, erklärte die beflissene Frau in der Zentrale und redete schnell weiter, um eine Zwischenfrage nach dem Sinn des Alarms zu verhindern. „Sie waren in der Redaktion der Zeitung da“, sagte sie wichtig und rief den Internetauftritt des Blattes auf den Bildschirm. Greta begriff sofort, dass sie handeln musste.
    „Wissen wir, bei wem sie dort waren?“
    Die Frau am Computer rief die gespeicherten Daten auf. Man sah den Stadtplan von Berlin, sah das Bürogebäude der Zeitung, in dem Edda, Linus und Simon gewesen waren. Die Frau zoomte näher. Anhand der Intensität des Signals konnte sie den Computer ausrechnen lassen, in welchem Stockwerk die Kinder gewesen waren.
    „Vierter Stock“, sagte sie. „Lokalredaktion.“
    „Genauer!“, verlangte Greta.
    Die Frau wusste, was zu tun war. Sie ging in die Rechner der Stadt-
teilverwaltung, Abteilung Katastrophenschutz. Da lagen die Baupläne aller Geschäftshäuser des Bezirkes. Für den Notfall. Das hier, das war aus ihrer Sicht ein Notfall. Sie rief den Plan des vierten Stocks auf. Lokalisierte das Büro, das mit dem Ort der Signale übereinstimmte, und fand den zuständigen Telefonanschluss. Die Frau sah zu Greta auf, die alles mitverfolgt hatte. Greta nickte.
    „Legen Sie mir den Anruf in mein Büro“, sagte Greta. Kurz darauf meldete sich bei ihr ein gewisser Eugene Lorraine.
    | 2207 |
    Es fühlte sich gut an. Olsen hatte Elisabeths Kombi am Seitenrand geparkt und schaute über den Rhein auf die Türme des Doms. Olsen spürte, wie sich Ruhe in ihm breitmachte. Die Bilder, die Erinnerungen, die Dr. Fischer mit seiner „Behandlung“ in ihm geweckt hatte, bestätigten sich hier. Hier musste Olsen seine Suche nach diesem Jungen, der sich Linus nannte, beginnen.
    Olsen steuerte über die Severinsbrücke auf Köln zu. Er hatte beschlossen, ganz auf seinen Instinkt zu setzen. Er blendete jeden Gedanken an Logik oder Vernunft aus. Er ließ nur seinen Körper handeln. Es war, als schaute er einem Fremden zu, der ihn zu seinem Ziel bringen würde. Jeder Spurwechsel, jedes Abbiegen ließ Olsen sicherer werden, dass er auf dem richtigen Weg war. Schließlich bog er in die Aachener Straße ein. Da war das Schild, das für die Gärtnerei warb. Olsen schaute sich dabei zu, wie er den Blinker setzte. Er steuerte den Wagen in den Hinterhof und parkte ihn zielstrebig auf seinem angestammten Parkplatz. Olsen saß da und schaute zu dem kleinen Häuschen. Bilderfetzen tauchten vor seinen Augen auf. Ein Hund, plötzlich ein Auto, ein Unfall. Schleudern, Überschlagen.
    „Der Herr Olsen – simmer ad widder da?“
    Olsen schreckte aus den Erinnerungen auf und schaute in das freundlich kölschrosige Gesicht eines älteren Mannes. Der schob eine Schubkarre mit dunkler Erde vor sich her und hatte an Olsens Wagen haltgemacht, bevor er nickend die Karre zu einem der Gewächshäuser bugsierte.
    Olsen nickte zurück. „Olsen“, dachte er. Das war also sein Name. Es klang vertraut. Olsen stieg aus und schaute sich um. Dann ging er auf das kleine Haus zu und griff zielstrebig unter einen der Blumentöpfe. Aus dem runden Loch im Boden des Topfes fingerte er einen Schlüssel.
    „Offensichtlich wohne ich hier“, dachte Olsen. Er schloss die Tür auf und ging hinein.
    In dem Raum, in dem auch die Küche untergebracht war, blieb er stehen. Er sah sich in aller Ruhe um. Die Wände waren voller Bücher. Und alle hatten mehr oder weniger mit dem menschlichen Gehirn und der Wahrnehmung zu tun. Eine ganze Regalreihe stand voll mit Büchern über Hypnose. Olsen griff wahllos eines heraus, blätterte darin und sah die Notizen, die überall an den Rand geschrieben waren. Das also war seine Handschrift.
    Olsen betrat den Raum, der an die Küche grenzte. Sofort nahm er auch hier die dicke Schallschutztür wahr. Er kam in das Schlafzimmer. Ein Bett, ein Tisch – und ein Internetkabel, das nutzlos aus der Wand hing

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