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ABATON: Im Bann der Freiheit (German Edition)

ABATON: Im Bann der Freiheit (German Edition)

Titel: ABATON: Im Bann der Freiheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Jeltsch
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der Frequenz zu dokumentieren. Nach und nach kämpften die Probanden mit der Müdigkeit. Ein gutes Zeichen für Victor. Doch jetzt musste er wachsam sein und die Dauer des Experimentes zur rechten Zeit begrenzen. Zwei Tage zuvor schon hatte er die Wirkung der Frequenz an einem der Hotelangestellten ausprobiert und erfahren, welch schreckliche Folgen es hatte, wenn jemand der Frequenz zu lange ausgesetzt war.
    Ein ahnungsloser Etagenkellner hatte Victor das Abendessen aufs Zimmer gebracht und war von dem Wissenschaftler in ein Gespräch verwickelt worden. Victor berichtete von seiner Forschung und schürte die Neugier des jungen Mannes so sehr, dass der bereitwillig die Kopfhörer aufsetzte und Victor ihm die Frequenz aufspielte. Victor ließ den Kellner zehn Minuten „beschallen“ und gab ihm dann kleine Aufgaben, die er bereitwillig ausführte. Er stand auf, setzte sich. Drehte sich um die eigene Achse, versuchte einen Kopfstand. Der Kellner wirkte wie unter Hypnose, doch weigerte er sich, Aufgaben auszuführen, die seine Schamgrenze überschritten. Victor befahl ihm, die Kopfhörer noch einmal aufzusetzen, und nachdem weitere zehn Minuten vergangen waren, rührte sich der Mann nicht mehr. Es schien, als wäre er ins Koma gefallen. Victor alarmierte den Concierge, der rief den Notarzt, und der Kellner wurde ins Krankenhaus gebracht. Nichts verriet Victor über das Experiment. Er sprach nur davon, der Kellner sei plötzlich zusammengebrochen. Laut Klinik war er bisher nicht wieder zu Bewusstsein gekommen. Die weiteren Versuche, die Victor mit einigen der bulgarischen Zimmermädchen durchgeführt hatte, waren dagegen erfolgreich verlaufen. So hatte Victor eine Zeitspanne von fünfzehn, höchstens sechzehn Minuten für die „Frequenz-Aufspielung“ als ideal ermittelt.
    Dennoch musste er jetzt mit den vielen Probanden achtgeben. Schließlich wollte Victor Ono den perfekten Beweis für das Funktionieren seiner Entdeckung bieten. Er war nicht bereit, auf die riesige Summe versprochenen Geldes zu verzichten.
    Nach fünfzehn Minuten gab Victor dem Techniker das Zeichen, die Aufspielung zu beenden. Einige der Probanden öffneten die Augen. Die anderen verharrten noch in ihrem Dämmerzustand. Als Victor schließlich zu ihnen sprach, waren alle wieder wach. Er hatte nun, wie zuvor dem Kellner und den Zimmermädchen, den Personen in diesem Raum mithilfe der isolierten Frequenz eine Art Trojaner in die „Software“ ihres Gehirns aufgespielt. Wenn dieser „Trojaner“ die zu der Frequenz passenden Befehle bekam, übernahm er die Steuerung des Gehirns dieser Menschen. Um das zu beweisen, griff Victor zu einem präparierten Mikrofon, das neben seiner Stimme auch die unhörbare Frequenz ausstandte, die Victors Befehle in Resonanz mit dem platzierten „Trojaner“ brachte.
    „Ich möchte Sie nun alle bitten, Ihren Nebenmann oder Ihre Nebenfrau zu umarmen.“
    Ohne zu zögern taten die Menschen zu Victors Füßen, was er von ihnen verlangte.
    „Jetzt küssen Sie sich bitte“, forderte Victor, und die Menschen folgten auch dieser Aufforderung. Victor begann, Spaß an seiner Macht zu entwickeln. Er ließ die Menschen hüpfen, krähen, weinen. Er spielte mit ihnen, spielte ein bisschen lieber Gott. Und um schließlich zu beweisen, dass man nur mit der von ihm isolierten Frequenz die Macht über so viele Menschen hatte, legte er das Mikrofon zur Seite und redete ohne die Frequenz-Verstärkung zu Onos Angestellten. Wieder bat er sie, den Nebenmann oder die Nebenfrau zu umarmen. Doch das Ergebnis war lediglich ein Raunen. Fragende Gesichter. Zögern. Einzig zwei Freunde, die zufällig nebeneinander standen, folgten der Aufforderung und lachten dabei.

    „Ich bin beeindruckt“, sagte Ono.
    Victor hatte das Experiment beendet und war in das Büro des Konzernchefs gekommen. Er fühlte sich gut.
    „Wenn ich also will, dass bestimmte Produkte gekauft werden ...“, sagte Ono.
    „... dann spielen wir den entsprechenden Kaufbefehl auf diese spezielle Frequenz und übertragen beides auf einen Minichip ... wie den zur Diebstahlsicherung. Den bringen Sie dann an Ihrem Produkt an“, führte Victor aus.
    „Das reicht aber noch nicht aus ... oder?“
    „Nein. Nur ein Kunde, der, wie in meinem Experiment eben, vorher diese Art ‚Trojaner‘ aufgespielt bekam, wird dem Kaufbefehl Folge leisten. Er muss in Resonanz mit der Information des Chips gehen.“
    „Und das funktioniert über die Frequenz“, hakte Ono nach.
    „Exakt“, sagte

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