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Abbey Road Murder Song

Abbey Road Murder Song

Titel: Abbey Road Murder Song Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Shaw
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Major Sullivan, wie bereits erwähnt, an dem Tag, an dem sie getötet wurde, gar nicht in London war«, sagte Breen.
    »Ich hab da aber so ein Gefühl«, sagte Sharman.
    »Deshalb seid ihr ja auch so unschlagbar, wenn’s darum geht Mörder zu fangen«, sagte Tozer.
    »Sei nicht so streng mit uns armen Jungs vom Land, Helen. Es gab Zeiten, da warst du eine von uns.«
    Breen hatte es durchaus genossen, dass sich Tozersspitze Bemerkungen ausnahmsweise mal gegen einen anderen richteten, doch je länger sich das Gespräch hinzog, desto mehr hatte er den Eindruck, eine Zankerei zwischen Liebenden zu belauschen. Breen schloss die Augen und rieb sich die Schläfen.
    »Alles klar mit ihm? Er sieht ein bisschen käsig aus, findest du nicht?«
    »Sergeant Breen geht’s gut«, sagte Tozer. »Bist du jetzt fertig?«
    Als sein Wagen knirschend über den Schotterweg zurück zur Landstraße gerollt war, sagte Tozer: »Ich glaube, der steht immer noch auf mich, meinen Sie nicht, Sir?«
    »Aber er hat recht, oder? Ich hätte nicht hier übernachten dürfen.«
    Tozer zog Gummistiefel an und machte sich auf die Suche nach ihrem Vater.
    Das Haus war leer. Breen nahm das Telefon und rief auf der Wache an. Als er die alltäglichen Bürogeräusche im Hintergrund vernahm, wünschte er, er wäre dort.
    »Bailey hatte Devon and Cornwall am Ohr, die haben sich beschwert, weil du ihnen nicht mitgeteilt hast, was du da unten vorhast«, sagte Marilyn.
    »Ist er da?«
    »Nein.« Selbst das vertraute Einfingertippen im Hintergrund klang in Breens Ohren jetzt verlockend. Er dachte an die dicke verrauchte Büroluft und die dunklen Bodendielen.
    »Was ist los, Paddy?«
    »Montagmorgen sind wir wieder da. Kannst du uns Zugfahrkarten fürs Wochenende besorgen?«
    »Uns.«
    »Ja. Constable Tozer und mir.«
    »Ich dachte, ihr habt einen Wagen?«
    »Der ist hinüber.«
    »Prosser meinte, du hast sie fahren lassen. Hat sie ihn demoliert?«
    »Sie konnte nichts dafür, uns ist einer draufgeknallt.«
    »Du hast hier allmählich einen Ruf weg, Paddy, als einer, der alles kaputt macht. Bailey wird einen Riesenaufstand machen, wenn er für die zusätzlichen Tage auch noch Hotelkosten übernehmen soll.«
    »Soll er ja gar nicht. Wir wohnen nicht im Hotel.«
    »Wo denn?«
    »Auf der Farm der Tozers.«
    »Bei Helen Tozer zu Hause?«
    »Ja.«
    »Oh.« Pause.
    »Ich übernachte da nur, das ist alles. Weil’s praktisch ist.«
    »Was du machst, ist allein deine Sache, Paddy. Was geht’s mich an?«
    »Gibt’s was Neues?«
    »Nicht viel. Die Uniformierten planen einen Aufstand, weil sie dieses Wochenende nicht frei bekommen.«
    »Und warum nicht?«
    »Wegen der Vietnamdemo vor der amerikanischen Botschaft. Bist du mit deinen Ermittlungen weitergekommen?«
    »Weiß nicht.«
    »Dann hat dich Tozer also eingeladen, bei ihr zu übernachten. Ich meine, da gibt’s doch jede Menge Pensionen. Dafür ist die Gegend doch bekannt.
    »Wir schlafen in getrennten Zimmern, falls du das meinst.«
    »Das hab ich nicht gemeint«, fuhr sie ihn an.
    Er wählte erneut, diesmal die Nummer des Notars, die er in Sullivans Briefen gefunden hatte. Danach kramte erin seinen Taschen nach ein paar Shilling, um sie in die Büchse mit der Aufschrift »Telefon« zu stecken.
    Oberhalb der Farm fand er den Fußweg, der über den Hügel vom Meeresarm wegführte. Helen war von der Suche nach ihrem Vater noch nicht wieder zurückgekehrt, deshalb ging er alleine spazieren.
    Die Erde war rot und feucht. Sie blieb an seinen Stiefeln kleben und verdoppelte deren Gewicht. In den Hecken hingen noch Brombeeren, doch als er eine besonders dicke pflückte und sie sich in den Mund steckte, schmeckte sie so bitter, dass er sie wieder ausspuckte. Aber es tat gut, sich die Füße zu vertreten. Der Hang wurde steiler und der Weg glitschig.
    Oben auf dem Kamm zog er sich auf ein Weidengatter hinauf, um wieder zu Atem zu kommen, und blickte zur Farm hinunter. Er konnte den Weg sehen, den sie am Abend zuvor gegangen sein mussten, auf dem Nachhauseweg nach dem Essen. Außerdem das flache dunkle Wasser des Meeresarms. Die Kühe standen auf der grüne Wiese. Jetzt entdeckte er auch Helen, die die letzten zum Melken in den Hof scheuchte, ihr Vater kam hinterher.
    Breen blickte den Pfad hinauf, fragte sich, ob er weitergehen sollte. Und genau in diesem Moment sah er das Kaninchen, das nur wenige Meter entfernt zwischen den Gräsern neben dem Dornengestrüpp hockte.
    Breen blieb still sitzen, wollte das Tier nicht

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