Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Abbild des Todes

Abbild des Todes

Titel: Abbild des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Heggan
Vom Netzwerk:
jemand von einem Dach aus auf Zoe geschossen.”
    “Oh nein! Wurde sie verletzt?”
    “Nein. Zum Glück wurde niemand verletzt, aber Detective Robinson ist jetzt mit dem Vorfall betraut. Als er und Detective O’Bryan, der Lolas Verschwinden untersucht, zu mir kamen, um zu fragen, ob ich jemanden kennen würde, der mit Zoe noch eine Rechnung offen hat, musste ich Mike und seine Drohung erwähnen.”
    “Und ich wette, er macht mich für all das verantwortlich.”
    “Das ist doch egal. Mit den Cops im Rücken muss er sich mustergültig verhalten und kann sich keine erneuten Ausraster leisten. Aber jetzt genug von Mike: Bist du bereit für gute Neuigkeiten?”
    Er hörte sie lachen. “Sicher.”
    “Ich habe ein paar Clubbesitzer angerufen, die ich in New Orleans kenne. Hast du Zettel und Stift?”
    “Eine Minute.” Er hörte, wie sie eine Schublade öffnete und wieder schloss. “Schieß los.”
    “Andy Specter. Ihm gehört ein Nachtclub namens
Sunset
im French Quarter. Der andere ist Tomas Santana, Besitzer des
Latin Room.
Beide wollen dich kennenlernen. Sobald du dich gut genug fühlst, solltest du Kontakt mit ihnen aufnehmen.”
    Er gab ihr beide Nummern und wartete darauf, dass sie etwas sagte, aber auf ihrer Seite blieb es still. “Du weinst doch nicht schon wieder, oder?”
    “Ein bisschen.” Sie schniefte leise. “Wie kann ich das nur jemals wieder gutmachen?”
    “Zum Beispiel, indem du dir für meine beiden Freunde die Seele aus dem Leib singst. Immerhin steht hier auch mein Ruf auf dem Spiel.”
    “Ich glaube, das schaffe ich.”
    * * *
    Als der Greyhound-Bus um halb neun Uhr abends vor der New York Port Authority hielt, ging ein leichter, aber stetiger Nieselregen nieder. Froh, dass sie ihre Regensachen dabeihatte, griff Zoe in ihre Tasche und zog den zu ihren Gummistiefeln passenden pinkfarbenen Vinylhut heraus, um ihre Haare darunter zu verbergen.
    Zu aufgewühlt, um nach Hause gehen zu können, entschied sie sich, noch kurz im
Blue Moon
vorbeizuschauen. Rick hatte in der Zwischenzeit bestimmt schon mit Ray sprechen können, und sie konnte es kaum erwarten, zu hören, was ihr Vater zu ihrer Bitte zu sagen hatte. Der Gedanke daran, dass sie das auch mit einem Telefonanruf hätte erledigen können, ließ sie lächeln.
    Gib’s doch zu, du willst ihn sehen.
    Na gut, schuldig.
    In der letzten Woche hatte sie sich daran gewöhnt, Rick fast jeden Tag zu treffen oder von ihm zu hören, und wenn es nicht der Fall war, vermisste sie ihn. Ihn nicht länger um sich zu haben, war nach ihrer Scheidung am schwierigsten gewesen. Tagelang war sie durch das Apartment getigert, hatte geweint wie ein Baby, als sie ihre Entscheidung, ihn zu verlassen, immer und immer wieder überdachte. Sie hatte Wochen benötigt, um sich davon zu überzeugen, dass das Leben auch ohne Rick weitergehen würde und dass irgendwo da draußen ein Mann war, den sie so sehr lieben konnte wie ihren Exmann. Damit hatte sie sich selbst etwas vorgemacht.
    Zehn Minuten später hielt ihr Taxi vor dem
Blue Moon.
Ein großer Mann, der sie an Lurch, den undurchsichtigen Butler der Addams-Family erinnerte, stand in der offenen Tür und überwachte den Eingang.
    Sie lächelte ihm zu. “Hi. Sind Sie Stretch?”
    Er schaute auf sie herab, erwiderte das Lächeln jedoch nicht. Lenny, der auf seinem Posten hinter der Bar stand, hob eine Hand. “Ist okay, Stretch. Das ist Zoe Foster.”
    Der große Mann sah sie intensiver an. “Entschuldigung”, sagte er mit einem sanften Bariton. “Ich habe Sie mit dem Hut nicht erkannt.”
    Sie nahm den Hut ab und schüttelte ihre roten Locken. “Ist es so besser?”
    Endlich lächelte er. “Ja, Ma’am. Viel besser.”
    “Hi, Püppchen.” Lenny nahm eine Flasche VSOP Cognac aus dem Regal und begann, einen Sloppy Joe’s zu mixen. Während er Grenadine in den Shaker gab, sah Zoe sich an der gut besuchten Bar um. Nach kurzer Zeit entdeckte sie Rick, der in seinem Smoking wie immer umwerfend aussah. Er war nicht alleine. Neben ihm saß eine atemberaubende Brünette in einem tief ausgeschnittenen blauen Kleid. Sie lehnte ihren Kopf in seine Richtung und schien sich prächtig zu amüsieren, während sie mit leiser heiserer Stimme sprach und ab und zu sanft lachte. Zoe fühlte einen Stich der Eifersucht.
    “Wer ist die Tussi da?”, fragte sie Lenny.
    Der Barkeeper fügte ein paar Tropfen Grand Marnier zu der Mischung und fing an, den Shaker kräftig zu schütteln. “Das ist unsere neue Chanteuse.”
    “Was

Weitere Kostenlose Bücher