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Abbild des Todes

Abbild des Todes

Titel: Abbild des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Heggan
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sie es tut, werden meine Dienste nicht länger benötigt.” Sie lachte leise. “Außerdem hat Detective O’Bryan mir gedroht, mich ins Gefängnis zu sperren, wenn ich mich noch einmal in die offiziellen Untersuchungen einmische.”
    “Ich wusste, dass es einen Grund gibt, wieso ich diesen Mann auf Anhieb mochte.”
    Chandras Lied neigte sich dem Ende zu. Zoe schob ihren Ärmel hoch, und zum Vorschein kam eine große Uhr mit einem breiten knallpinken Armband und einer Zeichnung von Kitty Floyd auf dem Zifferblatt. Die Privatdetektivin saß auf einem Barhocker, die langen Beine grazil übereinander geschlagen, und blies einen rauchenden Revolver aus.
    “Ist die neu?”, fragte Rick.
    “Meine Kitty-Uhr? Ziemlich. E.J. hat sie für mich anfertigen lassen und sie mir zum Geburtstag geschenkt. Ich liebe sie.” Sie glitt vom Hocker. “Ich gehe jetzt besser. Würde es dir etwas ausmachen, mir ein Taxi zu rufen?”
    “Da habe ich eine bessere Idee.” Er ergriff ihren Arm. “Ich fahre dich nach Hause.”

29. KAPITEL
    “T aschentuch?” Zoe hielt Lizzy die Box hin. Lizzy schniefte und nahm sich eines. “Danke.” Rick hatte Zoe kurz vor dem Anruf von Lizzy nach Hause gebracht. Zoes Freundin wollte nur Bescheid sagen, dass sie noch für ihr jährliches Ritual vorbeischauen würde. Daraufhin hatte Zoe sofort einen Beutel Popcorn in die Mikrowelle gelegt, sichergestellt, dass ausreichend Taschentücher bereitlagen, und “Ist das Leben nicht schön?” in den DVD-Rekorder gelegt. Den Weihnachtsklassiker um diese Zeit des Jahres gemeinsam anzuschauen, war eine Tradition, die die beiden Freundinnen seit dem Tag aufrechterhielten, als Zoe aus dem College zurückgekehrt war.
    Als James Stewart in der letzten Szene seine kleine Tochter auf den Arm nahm, eine wunderschöne Donna Reed an seiner Seite, wischte Zoe sich eine Träne fort. “Egal, wie oft ich den Film auch sehe, ich muss am Ende immer weinen.”
    “Was meinst du mit
am Ende?”
Lizzy putzte sich die Nase. “Du hast doch schon vor über einen halben Stunde angefangen zu heulen.”
    “Ich wollte dich nicht alleine weinen lassen.”
    “Wollen wir ihn noch einmal sehen?”
    “Bist du nicht müde?”
    “Nein.”
    “In dem Fall schlage ich vor, dass wir uns etwas anderes ansehen, das nicht ganz so lang ist. Zum Beispiel Detective O’Bryans Pressekonferenz von heute Abend. Ich habe sie aufgenommen. Dabei werden wir garantiert keine Taschentücher benötigen.”
    “Stimmt, du warst ja heute nicht da.”
    “Woher weißt du das?”
    “Ich habe versucht, dich anzurufen, konnte dich aber nicht erreichen. Sogar dein Handy war ausgeschaltet.” Lizzy nahm sich noch eine Handvoll Popcorn aus der neuen Schüssel, die Zoe gerade hereingebracht hatte. “Wo warst du?”
    Zoe war noch nicht bereit, ihr von Ray zu erzählen, also tat sie das Erste, was ihr in den Sinn kam: Sie tat, als hätte sie die Frage nicht gehört. “Da ist er”, sagte sie stattdessen, als der Detective auf dem Bildschirm erschien.
    O’Bryan stellte sich der Presse vor, und Zoe kam nicht umhin, die Eleganz und Diplomatie zu bewundern, mit der er die Journalisten behandelte, die sich auf dem Bürgersteig um ihn herum versammelt hatten. Die mögliche Verbindung zwischen Lolas Verschwinden, dem Mord an Rudy Goldberg und dem Heckenschützen hatte das öffentliche Interesse geweckt, und die Presse verlangte nach Antworten. Besonders der Heckenschütze beschäftigte die Gemüter.
    “Was tun Sie, um ihn zu finden?”, fragte ein Mann in der ersten Reihe. “Wie können Sie sicherstellen, dass sich die acht Millionen Menschen in dieser Stadt während der Feiertage sicher fühlen können?”
    “Glauben Sie mir, wir teilen Ihre Sorgen”, antwortete O’Bryan. “Wir befragen Zeugen, sprechen mit Geschäftsleuten und durchsuchen alle fünf Bezirke. Unglücklicherweise kann der Schütze schon hunderte von Meilen weit weg sein.”
    Eine Frau hob ihre Hand. “Können Sie garantieren, dass es keine weiteren Schießereien gibt?”
    “Die Fragen bezüglich des Heckenschützen lasse ich lieber Detective Robinson vom Fünften Revier beantworten. In der Zwischenzeit möchten wir die Bevölkerung bitten, aufmerksam zu sein und alle ungewöhnlichen Vorkommnisse der Polizei zu melden.”
    Mit dieser Antwort wollte sich die Menge nicht zufriedengeben und reagierte zunehmend ungeduldig. Ein Reporter, den Zoe von einem der lokalen Sender kannte, sprach laut dazwischen. “Was ist mit Miss Malone? Wie stehen die

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