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Abbild des Todes

Abbild des Todes

Titel: Abbild des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Heggan
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helfen.
    Mit einem letzten Strich hörte Zoe endlich auf und zog sich für die Verabredung mit Lizzy um.
    “Lizzy, guck mal.” Zoe packte den Arm ihrer Freundin und zog sie mit sich zurück zum Schaufenster von Radio Shack. “Dieses Handy wäre perfekt für deinen Bruder. Er liebt doch solche Spielereien.”
    Nach dem Lunch im
Roc Café
waren Zoe und Lizzy die Fifth Avenue entlanggewandert, um ihren Shoppingtrip zu beginnen, der bis weit nach vier Uhr nachmittags zu dauern drohte, der Zeit, zu der Lizzy eigentlich im Restaurant zurückerwartet wurde. Langsam arbeiteten sie sich in Richtung Rockefeller Center vor, dem Ort, von dem aus sie gestartet waren.
    “Jimmy hat schon ein Handy”, entgegnete Lizzy.
    “Aber nicht so eines. Das hat sogar eine eingebaute Videokamera.”
    Lizzy zuckte seufzend mit den Schultern und folgte Zoe in den Laden hinein. Ohne lange zu zögern, schnappten sie sich einen beflissenen Verkäufer, brachten ihn dazu, das Telefon aus der Auslage zu holen und alle seine Funktionen zu erklären.
    “Du hast recht!”, sagte Lizzy schließlich ganz aufgeregt. “Jimmy würde es lieben.”
    Zoe hatte sich das Handy genommen. Sie war vor allem von der Möglichkeit des Versendens von Textnachrichten fasziniert. Anders als Anrufe, die leicht nachzuverfolgen waren, waren es Textnachrichten nicht.
    Wenn ihr Vater solch ein Mobiltelefon hätte, könnte Zoe die Textfunktion bei ihrem eigenen Handy aktivieren, und sie könnten so oft miteinander in Kontakt treten, wie sie wollten, ohne Angst haben zu müssen, dass jemand es herausfand. Es wäre komplett sicher.
    “Ich nehme auch eines”, erklärte sie dem Verkäufer.
    Lizzy nickte zustimmend. “Joe wird es ebenfalls lieben.”
    “Es ist nicht für Joe.” Sie biss sich erschrocken auf die Unterlippe, bevor die Worte noch ganz ausgesprochen waren.
    Lizzy starrte sie mit offenem Mund an. “Zoe, du hinterhältiges kleines Biest. Was verheimlichst du mir? Ist das Telefon für Rick?”
    “Nein.” Sie schob ihre Freundin sanft in Richtung Kasse. “Jetzt halt den Mund und bezahl. Du dürftest übrigens ruhig ein wenig Dankbarkeit zeigen.”
    “Wofür?”
    “Für meine Hilfe, ein Geschenk für Jimmy auszusuchen, das er ausnahmsweise nicht umtauschen wird.”
    “Du weichst vom Thema ab.”
    Als sie ihre Einkäufe beendet hatten, verließen Zoe und Lizzy den Laden und wurden sofort von einer Welle einkaufender Passanten verschluckt.
    Doch so schnell gab Lizzy nicht auf – sie musste einfach herausfinden, was Zoe ihr verschwieg. “Also, was ist da los zwischen dir und Rick? Trefft ihr euch wieder?”
    “Ich habe dir doch gesagt, dass das Telefon nicht für ihn ist.”
    Lizzy tippte sich mit dem Zeigefinger gegen die Unterlippe. “Lass mich mal überlegen. Das Handy ist nicht für Joe und auch nicht für Rick. Ist es für E.J.?”
    “Nein.” Von der Eislaufbahn am Rockefeller Center wehte Weihnachtsmusik zu ihnen herüber. Zoe nahm Lizzys Hand. “Komm, lass uns den Eisläufern zuschauen.”
    Lizzy hielt sie zurück. “Nicht, bevor du mir nicht verraten hast, was los ist.”
    “Vielleicht handelt es sich ja um etwas, worüber ich nicht sprechen will. Hast du darüber schon einmal nachgedacht?”
    Ihre Freundin wirkte verletzt. “Ich kapier das nicht. Du und ich haben uns immer alles erzählt. Was hat sich verändert? Vertraust du mir nicht mehr?”
    Zoe seufzte. Lizzy hatte, wie der Rest ihrer Familie, ein schwaches Selbstbewusstsein. Und ihre Freundschaft war ihr zu wichtig, um sie aufs Spiel zu setzen. “Du weißt, dass das nicht stimmt.”
    “Dann sag mir, was los ist. Warum tust du so geheimnisvoll?”
    Zoe schaute sich um, sah den
Dean & Deluca Sandwich Shop
an der Ecke und zog Lizzy mit sich hinein.
    “Zwei Kaffee, bitte”, bestellte sie bei dem Mädchen hinter dem Tresen. Dann bahnten sie sich, mit den Tassen in der Hand, ihren Weg zu einem leeren Tisch in der hintersten Ecke.
    Zoe stellte ihre Einkaufstüten auf dem Boden ab. “Du darfst niemandem von dem erzählen, was ich dir jetzt sage. Nicht einmal deiner Familie.”
    “Du machst mir Angst.”
    “Gut, denn eine einzige Indiskretion könnte tödliche Konsequenzen nach sich ziehen.”
    “Okay, ich hab’s verstanden. Hat das alles mit Rick zu tun? Oder gibt es jemand Neuen?”
    “Nein. Na ja, ja, aber nicht so, wie du denkst.” Sie blickte sich verstohlen um. Zufrieden, dass niemand nah genug war, um ihr Gespräch belauschen zu können, sagte sie: “Das Handy ist für meinen

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