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Abbild des Todes

Abbild des Todes

Titel: Abbild des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Heggan
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der himmlisch duftete. Während sie den heißen Kaffee in kleinen Schlucken trank und in das luftige Gebäck biss, wanderte sie zurück ins Wohnzimmer. Aus dem großen Fenster konnte sie den gesamten Central Park überblicken, der sich von der Fifty-Ninth Street bis nach Harlem erstreckte. Knapp dreihundertfünfzig Hektar grüner Wiesen, Seen und gewundener Pfade. Der Park war einer ihrer und Ricks Lieblingsplätze gewesen, ihre kleine Oase, in der sie im Sommer Fahrrad gefahren oder gejoggt und im Winter Schlittschuh laufen waren. Die Bäume waren jetzt kahl, die Radfahrer und Rollerblader verschwunden, aber trotzdem wimmelte es im Park von Spaziergängern, die ihre tägliche Dosis frische Luft genossen.
    Nachdem sie sich dank Ricks hervorragendem Kaffee ausreichend wiederbelebt fühlte, rief sie ihn von dem Telefon auf dem kleinen Beistelltischchen aus an.
    “Danke, dass du meine Sachen vorbeigebracht hast”, sagte sie, als er abhob.
    “Gern geschehen. Hast du gut geschlafen?”
    “Muss ich wohl. Ich bin erst vor ein paar Minuten aufgewacht. Gibt es schon irgendwelche Neuigkeiten?”
    “Detective Wiley hat gerade angerufen. Er ist auf dem Weg ins Ambrose-State-Gefängnis in Philadelphia, wo Scolini seine Strafe absitzt. Allerdings ist er nicht sehr optimistisch, von ihm etwas zu erfahren. Auch wenn der Anschlag den Namen Scolini geradezu herausgeschrien hat, wird er wohl jede Beteiligung daran abstreiten. Und wer immer angeheuert wurde, um den Job auszuführen, wird wohl kaum freudig darüber Auskunft geben.”
    “Also kommt er ungestraft mit dem Mord an meinem Vater davon.”
    “Nicht unbedingt. Bis jetzt war die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass Scolini begnadigt werden würde. Aber wenn Wiley genug Zweifel säen kann, was seine Ehrlichkeit betrifft, wird das die Entscheidung des Komitees, das in drei Monaten tagen wird, so beeinflussen, dass sie dem Gesuch nicht stattgeben werden. Als Unterstützung nimmt Wiley Agent Sully mit. Beide werden morgen hier vorbeischauen, weil Sully noch einmal mit dir sprechen will.”
    “Okay.” Sie hielt einen Moment inne, schon jetzt erschöpft von der Aussicht auf eine neue Befragung. “Was machen wir mit Lou? Er muss informiert werden.”
    “Wenn du meinst, dass du schon so weit bist, können wir gleich zu ihm fahren.”
    Sie schluckte den Rest des Kaffees hinunter. “Gib mir zwanzig Minuten.”
    Rick wartete, bis sie auf dem Beifahrersitz saß, bevor er ihr die Schlüssel zu ihrem Loft zurückgab. Nachdem sie sie in ihre Tasche gesteckt hatte, stellte er ihr eine braune Papiertüte auf den Schoß.
    “Was ist das?”
    “Sieh’s dir an.”
    Sie linste in die Tüte, in der mehrere kleine Teilchen lagen. Sie nahm eines in der Größe einer Kreditkarte heraus. “Was ist das?”
    “Ein UHF-Transmitter mit einem hochsensiblen Mikrofon. Es überträgt nur, wenn es Audiosignale empfängt. Alles, was man am anderen Ende benötigt, ist ein Empfänger, und schon hörst du alles, was innerhalb eines Umkreises von fünfzig Metern gesprochen wird.”
    “Wo hast du es gefunden?”
    “In deinem Loft unter dem Sofa. Ich bin heute Morgen früh aufgestanden, damit Lenny und ich deine Wohnung unter die Lupe nehmen konnten. Es ist die gleiche Apparatur wie bei mir im Büro.” Er hielt an einer roten Ampel, schaute in die Tüte und zog ein anderes Gerät heraus. Dieses war viel kleiner, so groß wie eine Vierteldollarmünze. “Dieses Schnuckelchen haben wir in deinem Telefon gefunden. Es übermittelt beide Seiten eines Gesprächs. Der Strom aus dem Telefon treibt es an, und empfangen werden kann es mit jedem regulären Radioempfänger, wenn er auf die richtige Frequenz eingestellt ist.”
    Zoe starrte ihn mit offenem Mund an. “Woher weißt du das alles? Warst du in einem früheren Leben Spion, oder was?”
    “Lenny hat mir einen kurzen Einführungskurs gegeben.”
    Die Ampel sprang auf Grün, und sie bewegten sich langsam im zähflüssigen Stadtverkehr voran. “Wir haben alle Abhörgeräte mit seinem Wanzendetektor aufgespürt. Es handelt sich übrigens um ziemlich gewöhnliche Geräte, und weil sie so leicht erhältlich sind, ist es fast unmöglich, sie zum Käufer zurückzuverfolgen. Scolinis Männer haben sie sehr wahrscheinlich auf dem Schwarzmarkt erworben.”
    Das nächste Gerät, das Zoe aus der Tüte nahm, erkannte sie auf Anhieb. “Was macht mein Ladegerät hier?”
    “Das ist nicht das originale Ladekabel, sondern eines, das genauso aussieht. Lennys Detektor hat

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