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Abbild des Todes

Abbild des Todes

Titel: Abbild des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Heggan
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Und ich werde ihnen alles erzählen, was ich weiß.”
    Zoes Blick schweifte durch den ordentlichen Raum. Es würde einsam sein, jetzt, wo Lou niemanden mehr hatte, mit dem er reden konnte. Aus einem Impuls heraus sagte sie: “Sie können gerne in meinem Loft bleiben. Es ist bestimmt bequemer als ein Hotelzimmer.” Weil er unentschlossen wirkte, fügte sie hinzu: “Ich wohne für ein paar Tage bei Rick, Sie hätten die Wohnung also ganz für sich alleine.”
    Sie spürte, dass er noch nicht vollends überzeugt war, also nahm sie die Schlüssel aus ihrer Tasche und gab sie ihm. “Für Ray waren Sie seine Familie. Und ich sehe das genauso.”
    Seine Mundwinkel zuckten, als er mühsam die Tränen unterdrückte, aber er nahm die Schlüssel. “Danke.”

35. KAPITEL
    E s war früher Nachmittag, als Zoe und Rick in sein Apartment zurückkehrten. Während Rick die braune Tüte in sein Arbeitszimmer brachte, sank Zoe in einen Sessel und öffnete die Spange, die ihren Zopf zusammengehalten hatte. Seltsam, der Besuch bei Lou Agnelli hatte sie nicht halb so erschöpft, wie sie vorher vermutet hatte. Auch wenn seine Trauer frische Wunden aufgerissen hatte, so hatte der Trost, den sie ihm spenden konnte, eine heilende Wirkung auf sie.
    Auf dem Rückweg hatte sie Rick gebeten, beim
Herald
anzuhalten, damit sie allen beteuern konnte, wohlauf zu sein. E.J. war um sie herumgewuselt wie eine Glucke und hatte ihr versichert, dass sie sich so viel Zeit nehmen könnte, wie sie zur Erholung benötigte. Ihre Fans würden Verständnis dafür haben.
    Es blieb noch so viel zu tun. Außer der Arbeit an dem neuen Comic und dem Lesen der Briefe musste Zoe sich um die Beerdigung kümmern. Dann standen ihr noch die Treffen mit Agent Sully sowie mit Rays Anwalt, der aus San Diego einfliegen würde, bevor. Catherine würde ebenfalls jeden Moment hier sein. Sie hatte geplant, im Loft zu übernachten, doch nachdem sie hörte, dass Zoe es Lou angeboten hatten, nahm sie Ricks Angebot an, bei ihm in der Wohnung zu bleiben.
    “Wirst du allein klarkommen?”, fragte Rick von der Tür zum Wohnzimmer aus. “Ich kann auch gerne hierbleiben, wenn du möchtest.”
    “Hast du nicht einen Termin mit dem Repräsentanten der Kontrollstelle für alkoholische Getränke?”
    “Den kann ich verschieben.”
    “Musst du nicht. Es geht mir gut. Ich habe noch einen Berg Post, mit dem ich mir die Zeit vertreiben werde.”
    “Ich dachte, E.J. hätte dir gesagt, dass das noch Zeit hat?”
    “Ich mag es nicht, Dinge schleifen zu lassen.”
    “Na gut. Ich werde heute früher nach Hause kommen.” Er gab ihr einen leichten Kuss auf den Mund. Damit hatte er in Spring Lake angefangen, als Teil des verabredeten Schauspiels, bevor der Wahnsinn losgegangen war. “Ruf mich an, wenn du was brauchst. Oder wenn du reden willst.”
    “Danke, Rick.”
    Als sie endlich allein war, setzte sie sich auf das Sofa und sah ihre Post durch.
    Sie war gerade bis zur Hälfte vorgedrungen, als die Gegensprechanlage summte.
    Sie ging an die Tür. “Ja, Carl?”
    “Sie haben einen Besucher, Miss Foster. Ein Detective Santos vom NYPD.”
    Joe. Bevor sie zu Lou gefahren war, hatte sie ihr Handy ausgestellt und vergessen, es wieder einzuschalten. “Danke, Carl. Sie können ihn hochschicken.”
    “Gerne, Miss Foster.”
    Sie erwartete ihn an der Tür, als er aus dem Fahrstuhl stieg.
    Er nahm sie in die Arme und hielt sie fest. “Gott sei Dank, dir ist nichts passiert”, murmelte er und vergrub sein Gesicht in ihren Haaren.
    Sie klopfte ihm auf den Rücken. “Es tut mir leid, dass du dir Sorgen um mich gemacht hast.”
    Er ließ sie los. “Mir Sorgen gemacht? Ich war panisch. Schließlich habe ich Rick angerufen, und er hat mir erzählt, dass du hier bist. Warum hast du mich nicht aus Spring Lake angerufen? Du weißt doch, dass ich hätte bei dir sein wollen.”
    Sie schloss die Tür und ging ihm voraus ins Wohnzimmer. “Ich konnte keinen klaren Gedanken fassen.” Sie setzten sich nebeneinander auf das Sofa. “Ich nehme an, dass du es bereits gehört hast?”
    “Dass dein Vater für die Mafia gearbeitet hat und nicht tot war?” Er nickte. “Noch hat es die Geschichte nicht in die nationalen Zeitungen geschafft, aber ein Fernsehsender hat Wind von der Schießerei bekommen und macht natürlich ein Riesenspektakel daraus. Eh du dich’s versiehst, wird es hier nur so vor Reportern wimmeln.”
    “Niemand weiß, dass ich hier bin. Und Carl hat Anweisungen, keine Unbefugten ins

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