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Abby Cooper 02 - Moerderische Visionen

Abby Cooper 02 - Moerderische Visionen

Titel: Abby Cooper 02 - Moerderische Visionen Kostenlos Bücher Online Lesen
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ich würde Ihnen wirklich gern helfen, Mr Kapordelis, aber ich fürchte, ich bin in den nächsten Monaten komplett ausgebucht. Ich wünsche Ihnen viel Glück bei Ihren Geschäften.« Ich stand entschlossen auf.
    »Wissen Sie, ich hatte eine Frau mit der gleichen Gabe, die mehrere Jahre für mich gearbeitet hat«, fuhr er fort, als hätte ich meine Absicht nicht bereits kundgetan.
    Ich blieb stehen und sah ihn fragend an. »Dann bitten Sie sie doch um Hilfe.«
    »Madame Jarosolow. Sie war Russin«, sagte er mit geistesabwesendem Blick. »Haben Sie mal von ihr gehört?«
    »Nein.«
    »Sie war sehr gut. Ophelia hielt große Stücke auf sie.«
    »Aha.« Ich bekam eine Gänsehaut, weil ich ahnte, dass ich den Ausgang dieser Geschichte nicht mögen würde.
    »Ja, sie war mir eine große Hilfe«, sagte er und drehte spielerisch die Zigarre zwischen den Fingern.
    »Was ist aus ihr geworden?«, wollte ich wissen.
    Er sah mich eine Minute lang eindringlich an. »Sie hat mein Vertrauen missbraucht, und das meiner Familie. Ich habe sie entlassen.«
    Die Art, wie er das sagte, ließ keinen Zweifel aufkommen, was das in Wirklichkeit hieß. Madame Jarosolow war mit Zementsandalen ausgestattet im Detroit River baden gegangen.
    Ich schluckte schwer, ließ mich aber nicht einschüchtern. »Nun, Mr Kapordelis, wie gesagt, ich bin ausgebucht.«
    »Das ist ein sehr gutes Angebot, das ich Ihnen mache, Miss Cooper«, erklärte er. Sein arroganter Tonfall verdeutlichte mir, dass ihm sehr wenige Leute eine Abfuhr erteilten.
    Doch ich blieb hart. »Nein, danke. Ich bin wirklich nicht interessiert.«
    Kapordelis kniff die Augen zu schmalen Schlitzen zusammen und musterte mich. Seine reptilienhaften Züge jagten mir einen Schauder über den Rücken. »Ich glaube, Sie brauchen ein wenig Zeit, um sich mit der Idee anzufreunden, Miss Cooper. Darum gebe ich Ihnen eine Woche Zeit zum Nachdenken und dann werden Sie mir Ihre Entscheidung mitteilen.« Er nahm übergangslos den Hörer ab und schnauzte ein einzelnes griechisches Wort hinein. Die Tür ging auf und Muskelberg kam herein.
    Mein Herz klopfte wie wild, während ich mich fragte, ob Kapordelis sein Wort halten und mich unversehrt zurückbringen lassen würde. Ich schritt an Muskelberg vorbei durch die Tür, dann an der Sekretärin vorbei und war dankbar, dass ich diesmal ganz allein laufen durfte.
    Ich ging zielstrebig - den Weg hatte ich mir gemerkt - nach draußen und zum Wagen, öffnete die Tür und stieg ein. Muskelberg stieg auf der anderen Seite ein, und los gings.
    Die folgenden zwanzig Minuten waren vermutlich die längsten meines Lebens. Ich sah die Straßen vorbeiziehen und starrte aus dem Fenster, als könnte ich den Fahrer mit schierer Willenskraft dazu bewegen, mehr Gas zu geben. Ich wollte nur noch nach Hause, eine lange, heiße Dusche nehmen und den ganzen Tag vergessen. Noch viel, viel lieber aber wollte ich mit Dutch reden.
    Ich hatte das deprimierende Gefühl, dass ich Kapordelis nicht zum letzten Mal gesehen hatte. Seine ominöse Andeutung, dass er mich am Ende noch überzeugen würde, saß mir in den Knochen. Ich wusste nicht im Geringsten, wie ich mich aus dieser Sache wieder rauswinden sollte. Aber Dutch würde es vielleicht wissen.
    Leider war er unerreichbar. Ich wusste nur, dass er nicht mehr in Detroit war und an einer verdeckten Ermittlung arbeitete. Ach, und mit einer Frau, die nur zu gern bereit war, ihn in einsamen Nächten zu trösten, falls er es nötig hatte. Ich seufzte schwer und verspürte urplötzlich den starken Drang loszuheulen, straffte aber augenblicklich die Schultern, als Muskelberg mit einem großen Fragezeichen im Gesicht zu mir rüberschaute.
    Ich beachtete ihn nicht, sondern starrte weiter aus dem Fenster und wünschte, der Wagen würde beschleunigen.
    Endlich bogen wir in das Parkhaus ein und fuhren die Rampe hoch bis zu meinem Auto. Bevor es sich irgendjemand anders überlegen konnte, war ich rausgesprungen und schoss zu meinem Mazda. Den Schlüssel hatte ich schon in der Hand, ich riss die Tür auf, warf mich auf den Sitz, knallte sie wieder zu und drückte den Verriegelungsknopf. Ich drehte den Zündschlüssel und legte den Gang ein, schneller als man »Yankee Doodle« sagen könnte, und preschte aus dem Parkhaus. Die Geschwindigkeitsbegrenzung interessierte mich nicht die Bohne. Ich sah noch mal kurz Kapordelis’ Wagen hinter mir, als ich mich rechts in den Verkehr einfädelte, und stellte befriedigt fest, dass meine Kidnapper klugerweise

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