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Abby Lyne 01 - Verbannt ans Ende der Welt

Abby Lyne 01 - Verbannt ans Ende der Welt

Titel: Abby Lyne 01 - Verbannt ans Ende der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
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gerade an Deck gekommen, um sich an Land rudern zu lassen. Er hatte bemerkt, was sich mittschiffs zwischen dem Captain und dem Sträflingsmädchen abspielte, das er beinahe nicht wieder erkannt hätte. Und er hatte schnell begriffen, um was es dem Offizier ging, auch wenn er den Wortwechsel vom Achterdeck aus nicht hatte verstehen können. Die Angst im Gesicht des Mädchens sagte ihm genug. Und nach einem kurzen Moment des Zögerns war er die Treppe hinuntergeeilt.
    Captain Trenton drehte sich abrupt um. »Ja, bitte?«, fragte er ungehalten über die Störung.
    »Jonathan Chandler«, stellte sich der Siedler höflich vor.
    »Mir scheint, Sie bemühen sich um dieses Mädchen hier.«
    »Richtig. Ich bin hier, um mir ein neues Hausmädchen auszusuchen. Aber ich wüsste nicht, was Sie das interessieren könnte, Mister Chandler!«
    »Im Prinzip nichts, Captain«, räumte Jonathan Chandler zuvorkommend ein. »Und es wäre mir auch nie eingefallen, Sie zu belästigen, wenn Sie nicht zufällig das Mädchen angesprochen hätten, das ich schon ins Auge gefasst habe! Ich wäre Ihnen deshalb überaus dankbar, wenn Sie Ihre Aufmerksamkeit einer anderen Frau schenken würden!«
    Abby sah den Siedler genauso verdutzt an wie der Captain.
    »Ich bin sicher, dass Sie unter den Sträflingen mehrere finden können, die Ihren Anforderungen vollauf entsprechen«, fuhr der Siedler ungerührt fort, »während mir das bedeutend schwerer fallen würde.«
    »Wieso?«, fragte Captain Trenton gereizt.
    »Weil dieses Mädchen Abby schreiben und lesen kann und sich daher bestens dafür eignet, mir bei der Erziehung und Beaufsichtigung meiner fünfjährigen Tochter zur Hand zu gehen«, erklärte Jonathan Chandler freundlich.
    Der Offizier war einen Augenblick sprachlos. »Stimmt das?«, fragte er Abby dann.
    »Ja, Sir«, murmelte sie.
    Captain Trenton wandte sich wieder dem Siedler zu. Als er über dessen Schulter blickte, sah er Lieutenant Glennwick die Treppe hinunterkommen, gefolgt von zwei jungen Männern, die unschwer als die Söhne des Siedlers zu erkennen waren. Sie traten näher, hielten jedoch einen Abstand, den die Höflichkeit gebot.
    Dem Offizier passte die Aufmerksamkeit, die er erregt hatte, gar nicht. Andererseits wollte er auch das Mädchen nicht einfach so aufgeben. »Wie dem auch sei, Mister Chandler, aber das gibt Ihnen wohl kaum das Recht, schon hier an Bord Ihre Wahl zu treffen!«
    Jonathan Chandler versteifte sich. »Bei allem Respekt, Captain, möchte ich Sie darauf hinweisen, dass man uns freien Siedlern beim Kolonialamt in London versichert hat, uns jede mögliche Unterstützung hier in der Kolonie zukommen zu lassen. Es liegt mir fern, mich mit Ihnen streiten zu wollen, doch wenn Sie der Ansicht sind, meine Argumente wären nicht stichhaltig genug, bin ich gern bereit, die Entscheidung von höherer Stelle treffen zu lassen. Ich bin sowieso auf dem Weg zum Gouverneur, um ihm meine Aufwartung zu machen und ihm Post aus der Heimat zu überbringen.«
    Captain Trenton zögerte sichtlich und blickte zu Lieutenant Glennwick hinüber, der stumm mit dem Kopf schüttelte. Er verzog das Gesicht. »Das wird nicht nötig sein«, sagte er grimmig und hatte Mühe, seinen Ärger zu verbergen. »Ihr Eingreifen hat mich einfach überrascht, nichts weiter. Mir liegt an diesem Mädchen nicht mehr und nicht weniger als an jedem anderen dieser Brut. Einen guten Tag, Mister Chandler!« Abrupt wandte er sich ab und entfernte sich.
    Abby sah den Siedler mit dankbarem Blick an, wusste aber nicht, was sie sagen sollte.
    »Bist du bereit, diese Aufgabe zu übernehmen?«, fragte Jonathan Chandler mit gedämpfter Stimme.
    »Gern, Sir.«
    »Aber du wirst nicht nur Kindermädchen für Sarah sein, sondern natürlich auch auf den Feldern und Äckern arbeiten müssen, denn ich beabsichtige, mich als Farmer niederzulassen, und da wird jede Hand gebraucht«, informierte er sie.
    »Mir ist jede Arbeit recht«, versicherte sie, »jede anständige.«
    Er nickte ihr aufmunternd zu. »Es kann noch etwas dauern, bis ich dich holen lasse, Abby. Aber ich werde gleich veranlassen, dass du niemand anderem zugeteilt wirst.«
    »Danke, Mister Chandler«, sagte sie mit einem zaghaften Lächeln, das ihre Unsicherheit widerspiegelte.
    »Doch ich halte auf Sauberkeit!«, fügte der Siedler hinzu.
    »Sieh also zu, dass du deine Kleider sauber bekommst und auch sonst ordentlich aussiehst.«
    »Ja, Mister Chandler.« Als sie sich umdrehte, um sich wieder in die Reihe

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