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Abenteuer im Ferienlager

Titel: Abenteuer im Ferienlager Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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Vielleicht ist die Zeitung drin. Sicherlich – die Chance ist gering. Aber immer noch besser als nichts. Heute Abend mache ich das, sobald es dunkel ist.«
    »Wir kommen mit«, sagten Karl und Klößchen wie aus einem Mund.
    »Gut, aber Gaby muss hier bleiben. Wer passt sonst auf Oskar auf? Wir nehmen Plastiksäcke mit. Falls man uns erwischt, behaupten wir, es wäre eine Altpapiersammlung für wohltätige Zwecke.«
    Der Nachthimmel war wie dunkelblauer Samt, auf dem Diamanten funkeln.
    Tarzan fuhr voran. Karl und Klößchen wurden von seinem Rücklicht geleitet.
    Sie erreichten Warnsund. Aus dem Telefonbuch hatte Tarzansich die Adresse der Roloffs herausgesucht. Auch sie – ein günstiger Umstand – wohnten »Auf der Höhe« wie die Hansens. Damit wusste Tarzan Bescheid und sie mussten niemanden fragen.
    Als sie jetzt über die dunkle Dorfstraße radelten, kamen sie an einem Gasthaus vorbei.
    Die Fenster waren erleuchtet. Man konnte hineinsehen. Tarzans Blick fiel auf einen Tisch im Hintergrund. Sofort hielt er an.
    »Kennt ihr die?«
    »Klar«, sagte Klößchen. »Das sind sie ja: Hansen, Roloff und diese aufgetakelte Zicke. Mir fällt der Name nicht ein.« »Sylta Dinrich«, half Karl.
    Tarzan beobachtete die drei. Sie hatten Bier- und Schnapsgläser vor sich stehen und auch das Mädchen hielt mit.
    »Wir müssen aufpassen, dass sie uns nicht überraschen«, meinte er. »Allerdings – es sieht nicht so aus, als würden sie bald heimgehen.«
    Sie fuhren weiter. Als sie in die Nebenstraße abbogen, wurde es dunkel wie in einem Schlauch.
    Am Anfang von »Auf der Höhe« brannte eine Laterne. Und das nächste Haus – knapp außerhalb des Lichtscheins – war auch schon das Ziel. Die Mülltonne stand in der Einfahrt zur Garage – wie bestellt.
    Das Haus lag zurückgesetzt. Nur ein Fenster war erleuchtet. Die Jungs hielten an. Tarzan maunzte, um sich zu vergewissern, dass kein Hofhund in der Dunkelheit lauerte.
    Leise hob Karl den Deckel der Mülltonne. Tarzan leuchtete mit seiner Taschenlampe hinein. Die Tonne war voll gestopft und wartete auf den Müllwagen. Ganz oben lag der Katalog eines Versandhauses, darunter – die Samstag-Ausgabe des KREISBOTEN.
    »So ein Dusel!«, flüsterte Klößchen.
    Sie fuhren bis zur Laterne zurück und blätterten die Zeitung auf. Dann machten sie lange Gesichter.
     
    Kein Stück fehlte. Auch die Seiten waren vollständig.
    Tarzan ließ ein paar Flüche vom Stapel, dass seine Freunde interessiert die Ohren spitzten. Beide beschlossen, diese Prachtwörter in ihren Sprachschatz aufzunehmen, um bei Bedarf nicht verlegen zu sein.
    Tarzan warf die Zeitung zu Boden.Aber dann besann er sich und brachte sie zur Mülltonne zurück.
    »War also alles umsonst«, meinte Karl.
    »Jetzt stöbern wir noch bei den Dinrichs im Abfall«, sagteTarzan. »Weiß zwar nicht, ob die den KREISBOTEN lesen. Aber nachsehen kostet nichts. Wenn ja – kann auch ihre Zeitung dafür benutzt worden sein.«
    Zweimal mussten sie fragen, bevor sie die Adresse der Dinrichs fanden. Es war ein hübsches Haus – soweit man in der Dunkelheit sah – mit einer Bank vor dem Eingang und zwei Abfalltonnen, die unter einer niedrigen Überdachung standen und auf Rädern herausgerollt wurden.
    Auf der Bank saßen ein Mann und eine Frau. Der Mann rauchte, die Frau genoss die Abendluft. Bestimmt waren das Sylta Dinrichs Eltern. Wer sonst?
    »Guten Abend!«, grüßte Tarzan. Er hatte sich entschlossen, den Stier bei den Hörnern zu packen. »Entschuldigen Sie bitte, dass wir Ihre Mülltonnen durchstöbern. Aber wir sammeln Altpapier – für einen wohltätigen Zweck. Karl, gib mal den Sack!«
    »In den Tonnen ist kein Papier«, erwiderte der Mann freundlich. »Jedenfalls nur schmutzige Tüten. Aber wenn ihr die Zeitungen der letzten drei Monate haben wollt – die habe ich gebündelt. Ich wollte sie ohnehin zur Müllhalde bringen.«
    »Das trifft sich ja großartig«, meinte Tarzan.
    Als der Mann aufstand, um ins Haus zu gehen, sagte die Frau: »Wir könnten auch gleich Syltas Papierkorb ausleeren, Walter. Der ist bis obenhin voll. Alles Schnitzel.«
    »Schnitzel können die Jungs nicht gebrauchen«, brummte Herr Dinrich.
    Aber Tarzan protestierte wie aus der Pistole geschossen: »Doch, doch! Gern! Das nehmen wir auch. Schütten wir’s doch einfach in unseren Plastiksack.«
    »Na, gut!«
    Herr Dinrich brachte drei schwere Stapel und lud sie Karl und Klößchen auf die Gepäckträger. Dann hielt Tarzan den Plastiksack auf und

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