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Abenteuer mit Archimedes, Pythagoras & Co.

Abenteuer mit Archimedes, Pythagoras & Co.

Titel: Abenteuer mit Archimedes, Pythagoras & Co. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Zeidler
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hing nicht nur von uns, sondern auch von ihm ab.
    Ich balancierte auf der Mitte der Wippe und versuchte, sie im Gleichgewicht zu halten. Olli stand daneben und warf Steinchen gegen die Schaukel.
    »Opa meint, wir sollten uns mal bei dem alten Wachturm umschauen«, sagte ich.
    »Der ist abgeschlossen«, erwiderte Olli.
    Ich baumelte mit dem Schlüssel vor Ollis Nase, den wir bei unserem letzten Abenteuer gefunden hatten. »Vielleicht hilft der?«, fragte ich.
    »Lasst es uns herausfinden«, antwortete Tanja abenteuerlustig.
    Bevor wir uns jedoch auf den Weg machen konnten, mussten wir Ollis Abenteurerrucksack bei ihm zu Hause abholen, denn darinnen befand sich alles, was fahrende Ritter so brauchten.
    Ich berichtete von dem nervtötenden Wasserhahn.
    »Das kenne ich auch«, bestätigte Tanja. »Man hofft immer, dass es nun aufhört, aber letztendlich muss man sich hochquälen und das Ding ruhig stellen. Papa hat einmal das Wasser im ganzen Haus abgestellt, weil er so genervt war.«
    »Mensch, wenn fünf Minuten immer so gedehnt werden könnten, wäre das nicht toll? Ich würde die Hausarbeiten im Nu erledigen und hätte dann immer noch den ganzen Tag übrig!«
    Ich winkte ab. »Stell dir mal vor, die Lehrer tun das. Dann hört die Deutschstunde gar nicht mehr auf.«
    Eine schreckliche Vorstellung, da stimmten die Wollebachritter überein.
    Wir erreichten die Waldgrenze und ich versank in Gedanken.
    »Was ist los?«, fragte Olli nach ein paar Minuten, die mir wie ein Herzschlag vorkamen. »Du schweigst schon eine Ewigkeit.«
    »Ich bin am Nachdenken. Was ist Zeit eigentlich?«
    Olli prustete laut los. »Blöde Frage. Zeit sind alle Sekunden aneinandergereiht und alle Minuten und Tage und so weiter.«
    »Zeit vergeht ...«, warf Tanja ein, beendete den Satz aber nicht. Sie schaute mich an und zog die Stirn in Furchen. »Wenn man mal darüber nachdenkt, ist das ganz schön kompliziert.«
    »Sicher, ich weiß, dass eine Sekunde um ist, aber ich kann Zeit nicht fühlen«, warf ich ein.
    »Kannst du deine Niere fühlen?«, fragte Olli.
    »Nein, natürlich nicht.«
    »Siehst du! Glaube mir, wenn du krank wirst, fühlst du sie sicher. So ist das mit der Zeit auch. Die spürst du erst, wenn es unangenehm wird. Vor einer Mathearbeit zum Beispiel.«
    »Oder einem Französischtest«, antwortete Tanja.
    »Zeit ist einfach der Ablauf aller Dinge. Sie fließt, und zwar von der Vergangenheit in die Gegenwart in die Zukunft. Eins passiert nach dem anderen und ist vorbei. So ist das!« Das sagte Olli mit einer Endgültigkeit, dass wir es dabei beließen.
    Hinter der nächsten Biegung erreichten wir die Sarazenenbäume. Die hatten sich weiter verändert. Die Holzgesichter starrten mit markanten Zügen in unsere Richtung. Knorrige Nasen, weit aufgerissene Augen und verzerrte Münder. Außerdem trugen die Bäume eine Art Lederrüstung, die mit Seilen um die mächtigen Stämme befestigt war.
    »Der trägt eine Mistgabel im Arm ... äh, Ast!« Olli keuchte.
    »Und der da ein Schwert«, bemerkte Tanja tonlos.
    Um die Wurzeln trugen sie Fellschuhe, als wenn sie jeden Augenblick loslaufen wollten.
    In unseren Köpfen wussten wir natürlich, dass alles nur ein Spiel war, in das Opa uns hineingezogen hatte und an dem nun das ganze Dorf teilzunehmen schien. In unseren Herzen hofften wir jedoch, dass nicht alles an Opas Geschichte erfunden war, und diese Hoffnung ließ die böse grinsenden Bäume bedrohlich wirken, als würden sie jeden Augenblick auf uns zustapfen.
    Tanja rückte näher an mich heran und ich trat einen Schritt auf sie zu. Wir stießen sacht gegeneinander und sprangen fix wieder voneinander weg. Ich fühlte die Hitze in meine Wangen steigen und sie schaute verlegen zu Boden.
    »Schnell weiter!«, drängte Olli, der von unserem Zusammenprall nichts mitbekommen hatte.
    Bald erreichten wir die Ruinen der Westerburg.
    »Wow!«, staunte Olli. »Jemand hat hier aufgeräumt.«
    In der Tat: Sämtliche Efeuranken waren von den Mauerresten verschwunden und auch der ehemalige Burghof und der Eingang zum Haupthaus glänzten beinahe frei von Unkraut. Vor dem Bergfried, so nannte man den letzten und ehemals mächtigsten Turm der Westerburg, stand ein massiger Mann, gerüstet mit einem Kettenhemd, auf dem Kopf eine Metallkappe. Auf der Brust prangte das Wappen der Westerburg, Geweih und Schwert, und neben ihm lehnte ein langer Spieß an der Wand. Als er uns kommen sah, bewaffnete er sich und richtete sich stramm auf.
    »Wer da?«, rief er mit

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