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Abenteuer von drei Russen und drei Engländern in Südafrika

Abenteuer von drei Russen und drei Engländern in Südafrika

Titel: Abenteuer von drei Russen und drei Engländern in Südafrika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jule Verne
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Capitel.
Trianguliren oder Sterben.
    Mit einem Hurrah wurden die Worte des Oberst Everest aufgenommen. Den Makololos und einer gemeinsamen Gefahr gegenüber mußten sich die Engländer und Russen, uneingedenk des internationalen Kampfes, zur gemeinsamen Vertheidigung verbünden. Die augenblickliche Lage beherrschte Alles, und im Angesicht des Feindes war in der That die anglo-russische Commission, und zwar stärker und inniger als jemals wiederhergestellt. William Emery und Michael Zorn waren einander in die Arme gesunken. Die andern Europäer hatten mit einem Händedrucke ihre erneute Allianz besiegelt.
    Ihren Durst zu löschen war die erste Sorge der Engländer. Im Lager der Russen fehlte es auch nicht an Wasser, das aus dem See geschöpft war. Dann plauderten die Europäer unter dem Schutze einer Kasematte, welche einen Theil einer den Gipfel des Scorzef krönenden, verlassenen Schanze bildete, über Alles, was seit ihrer Trennung in Kolobeng vorgegangen war. Die Matrosen überwachten unterdessen die Makololos, welche ihnen jetzt einige Ruhe ließen.
    Warum befanden sich nun die Russen überhaupt auf dem Gipfel dieses Berges, der sich so weit links von ihrem Meridian befand. Aus demselben Grunde, der die Engländer so weit zur Rechten desselben geführt hatte. Der Scorzef nämlich, der so ziemlich in der Mitte des Weges zwischen den beiden Bogen lag, war der einzige Höhepunkt dieser Gegend, der zur Errichtung einer Beobachtungsstation an den Ufern des Ngamisee geeignet erschien. Es war demnach ganz natürlich, daß sich die beiden rivalisirenden Expeditionen, die auf dieser Ebene beschäftigt waren, auf dem einzigen Berge begegneten, der für ihre Zwecke tauglich erschien. In der That berührten der russische und der englische Meridian den See an zwei sehr entfernten Punkten, so daß für die Beobachter daraus die Nothwendigkeit entsprang, das südliche und das nördliche Ufer des Ngamisees geodätisch zu verbinden.
    Mathieu Strux berichtete dann verschiedenes Einzelne über die von ihm ausgeführten Arbeiten. Die Dreieckvermessung war von Kolobeng aus ohne Zwischenfall von statten gegangen. Dieser erste Meridian, welchen das Loos den Russen zugetheilt hatte, lief durch ein fruchtbares, wellenförmiges Land, das sehr leicht mit einem trigonometrischen Netze überzogen werden konnte. Ebenso wie die englischen, hatten auch die russischen Astronomen von der übermäßigen Hitze dieser Klimate, aber nicht an Wassermangel, gelitten. In der Gegend waren viele Bäche, welche eine wohlthätige Feuchtigkeit unterhielten. Pferde und Rinder befanden sich sonach gleichsam auf einer ungeheuern Weide und liefen durch grünende Wiesen, die hier und da von Wäldern oder Buschwerk unterbrochen waren. Die wilden Thiere hatte man durch während der Nacht unterhaltene Feuer in gemessener Entfernung von den Lagerplätzen zu halten vermocht. Die Eingeborenen betreffend, so gehörten diese zu den in Flecken und Dörfern seßhaften Stämmen, bei welchen der Doctor David Livingstone fast stets eine gastfreundliche Aufnahme gefunden hatte.
    Während dieser Reise hatten die Buschmänner demnach keinerlei Ursache, sich zu beklagen. Am 20. Februar erreichten die Russen den Scorzef und hatten sich dort schon seit sechsunddreißig Stunden eingerichtet, als die Makololos, drei-bis vierhundert Köpfe stark, auf der Ebene davor erschienen. Sofort überließen die erschreckten Buschmänner die Russen ihrem Schicksal und liefen davon. Zunächst plünderten die Makololos die am Fuße des Berges aufgefahrenen Wagen; glücklicherweise waren alle Instrumente vorher nach der Schanze hinaufgeschafft worden. Auch das kleine Dampfboot war bis jetzt unverletzt, da die Russen Zeit gehabt hatten, es vor dem Erscheinen der räuberischen Horden zusammenzusetzen und in einem kleinen Nothhafen des Ngamisees zu bergen. Auf dieser Seite fiel der Berg fast senkrecht zu dem rechten Ufer des Sees ab und war von da aus nicht wohl zu ersteigen. Nach Süden zu bot der Scorzef freilich gangbare Abhänge, und bei dem von den Makololos versuchten Angriffe wären sie ohne die von der Vorsehung vermittelte Dazwischenkunft der Engländer wohl bis zu jener kleinen Schanze hinausgekommen.
    Obiges bildete im Auszuge den Bericht des Mathieu Strux. Der Oberst Everest theilte nun seinerseits die Ereignisse mit, welche ihnen auf dem Wege nach Norden begegneten, die Leiden und Anstrengungen der Expedition, die Empörung der Buschmänner, und die Schwierigkeiten und Hindernisse alle,

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