Abenteurer meiner Traeume
und nicht der Schmerz. Mit einem rauhen Laut begann er sich erneut zu bewegen, kämpfte nicht mehr gegen die dunkle, elementare Leidenschaft an, die ihn aus ihrem Körper rief. Er drängte sich in ihre engen, satinweichen Tiefen, spürte die honigschlüpfrigen Küsse ihres Höhepunktes an ihm lecken, und zog ihre Hüften noch fester an sich.
Whips letzter Gedanke war, daß Shannon wirklich gemeint hatte, was sie sagte, daß sie alles wollte, was er zu geben hatte, denn ihm wurde abrupt bewußt, daß es zu spät war, noch irgend etwas zurückhalten zu wollen. Das Leben hatte sich in eine einzige heiße, strahlende Dunkelheit verwandelt, die keinen Anfang und kein Ende hatte; und sein Herz klopfte im Gleichtakt mit den wilden Pulsschlägen seines Höhepunktes, als er sich in ihren bereitwilligen Körper ergoß.
19. KAPITEL
Als Reno drei Tage später bei Shannons Hütte ankam, herrschte eine sommerliche Schwüle, die den Schneesturm der vorletzten Nacht unmöglich erscheinen ließ. Perlweiße Wolkenfetzen hingen an den höchsten Gipfeln. Der Rest des Himmels war klar und blau wie Shannons Augen. Der Duft der Nadelbäume und des Grases verlieh der Luft ein ganz besonderes Aroma.
Doch was immer Wald und Wiese auch an Vogelgezwitscher erfüllen mochte, Prettyfaces wildes Gebell übertönte alles.
»Genug jetzt, Prettyface!« befahl Whip, als er aus der Hütte trat. »Reno ist ein Freund. Freund!«
Prettyface glaubte ihm nicht, doch er beschränkte sich auf Knurren und dann eine mürrische Art von Schweigen.
Renos grüne Augen betrachteten den Hund mit verräterischer Lässigkeit. Seine linke Hand lag nicht direkt auf dem Griff seines Revolvers, doch auch nicht weit entfernt.
»Wirklich ein freundlicher Bursche«, sagte Reno trocken.
»Er wird sich an dich gewöhnen«, sagte Whip.
»Daran werde ich dich erinnern.«
»Versuche nur nicht hierherzukommen, wenn ich weg bin.«
»Und wann wird das sein?« fragte Reno lässig.
Whip antwortete nicht.
Reno ließ den Blick von Prettyface zu seinem Bruder wandern und fragte sich, ob Whip der Lösung seines Problems von den widerstreitenden Leidenschaften für einen fernen Sonnenaufgang und eine hübsche Witwe schon näher gekommen war.
Dann öffnete sich die Tür der Hütte und eine Frau mit einem Gang, so schwül wie der Sommertag, kam auf Reno zu.
»Himmel noch mal«, sagte Reno tonlos, als er mit einer fließenden Bewegung vom Pferd stieg. »Kein Wunder, daß du dich fühlst wie zwischen ’nem Felsbrocken und was Hartem.«
Whip sagte nichts und betrachtete Shannon nur mit einem verschleierten, quecksilbernen Blick. Dann streckte er ihr seine Hand entgegen und lächelte sanft. Als sie ihre Finger mit seinen verschränkte, zog er sie heran und drückte sie an seinen Körper.
Reno sah das alles, das sanfte Lächeln und den beschützenden Arm seines Bruders, Shannons liebevolle blaue Augen und ebenso liebevolles Lächeln. Doch am vielsagendsten fand Reno, wie entspannt die beiden miteinander umgingen.
Shannon und Whip waren Liebende geworden. Reno hatte keinen Zweifel darüber. Wenn er es nicht an Shannons leuchtenden Augen gesehen hätte, dann an Whips samtig dunklem Blick.
Reno tippte in schweigendem Gruß an seine Hutkrempe.
»Shannon«, sagte Whip, »das ist mein Bruder Matt Moran, aber wir nennen ihn alle Reno. Reno, das ist Shannon Conner Smith.«
Meine Gefährtin.
Obwohl er diese Worte nicht aussprach, spürte sie Reno ganz genau.
Und Shannon auch. Ein paar Momente lang färbten sich ihre Wangen rosig. Sie streckte die Hand aus und blickte eindringlich in Renos grüne Augen, um daraus abzulesen, ob er sie jetzt verachten würde.
Renos schwielige Finger hoben Shannons Hand an seine Lippen. Er verbeugte sich so elegant, als befände er sich in einem Pariser Ballsaal und nicht auf einer wilden Bergwiese.
Shannon erstaunte beide Männer, indem sie in einen tiefen, anmutigen Knicks versank, als wäre sie in Meter von Seide gekleidet und nicht in abgetragene Männersachen. Dann warf sie einen kurzen Blick auf Whips dunklen, unglaublich gutaussehenden Bruder, und ihre schönen Augen waren voller Lachen und Erleichterung.
»Es ist mir ein Vergnügen, Mr. Moran«, murmelte sie und richtete sich wieder auf.
»Nennen Sie mich Reno, Mrs. Smith«, verbesserte er sanft und hielt Shannons Hand zwischen seinen beiden Händen. »Den Mr. Moran habe ich ganz lange hinter mir gelassen.«
»Dann mußt du auch Shannon zu mir sagen. Ich war eigentlich nie wirklich Mrs.
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