Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Abenteurer meiner Traeume

Titel: Abenteurer meiner Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
Vom Netzwerk:
geisterhaften Flüstern und verstummten.
    Shannon durchsuchte die Dunkelheit, die vom Dunst der Quelle gefüllt war. Sie konnte Whip nicht sehen. Ungeduldig zog sie Stiefel und Socken von den Füßen und nahm den Ledergürtel ab, der ihre weite Männerhose zusammenhielt.
    »Whip, bist du im Becken?«
    Ein zischendes Flüstern ertönte, und eine lange Peitsche schlängelte sich aus der Dunkelheit. Shannon spürte ein Zupfen an ihrem Hemd und hörte ein leises Ratschen. Noch bevor sie mehr tun konnte, als erschreckt nach Luft schnappen, kam die nächste schnelle Bewegung, wieder ein Zupfen, dann noch eins und noch eins. In Windeseile verschwand ihr altes Flanellhemd, segelte in ungleichmäßig breiten Streifen zu Boden.
    Shannon gab einen überraschten Laut von sich, als die bewegliche Länge der Peitsche sich über ihre Hose ringelte. Ein leises Knacken, dann ein metallisches Klingeln, als der einzige Knopf an ihrer Hose herunterfiel.
    Sie sah sich um und erkannte nichts als Dampf und die dunkle Länge der Peitsche, die erneut auftauchte. Obwohl sie sie kommen sah, schnappte sie doch erschrocken nach Luft, als die Lederpeitsche begann, behutsam und präzise den Stoff von ihrem Körper zu lösen, ohne auch nur einmal ihre Haut zu berühren.
    Sie schauderte, als die Überreste der Hose zu Boden sanken und sie in dem schäbigen weiten Schlüpfer zurückließen, der ihre einzige Unterwäsche darstellte.
    »W-Whip?«
    »Ich wollte das schon beim ersten Mal machen, als ich dich in deinen Lumpen sah, die eine solche Beleidigung deiner Schönheit sind. Aber damals hätte dir die Peitsche angst gemacht. Jetzt auch noch?«
    Shannon schloß die Augen, als ein köstlicher Schauer der Erwartung sie durchlief.
    »Nein«, flüsterte sie. »Nichts, was du tust, könnte mir angst machen, Whip.«
    Die Peitsche ringelte sich, zupfte, und das fadenscheinige Taillenband riß, so daß nichts mehr den Schlüpfer hielt. Er sank zu Boden. Shannon stand reglos da und war nur noch bedeckt von Kerzenlicht und dem warmen Dunst der Quelle.
    »Du bist wie die Sonne, Honigmädchen. Schön. Vollendet.«
    Whips Stimme war so dunkel und schwül wie die Höhle.
    »Ich habe mich in deinem Rasierspiegel gesehen«, sagte Shannon. »Ich bin nicht schön oder vollendet.«
    »Für mich schon.«
    Die Wahrheit, die aus Whips Stimme klang, war eine Zärtlichkeit, die über Shannon leckte wie der warme Dunst, so zart wie das weiche Leder, das ihre Wange küßte, ihre Schulter, die Rundung ihrer Brust, die volle Kurve ihrer Hüfte, die empfindliche Haut ihrer Kniekehle. Die kühlen, sachten Bewegungen kamen flüchtig, immer unerwartet, erregend in ihrer Zurückhaltung und Sinnlichkeit.
    Shannon seufzte Whips Namen, als ihr Körper zu schimmern und Feuer zu fangen schien. Sie griff nach der neckenden, huschenden Spitze der Peitsche und zog daran, doch statt dessen wurde sie unausweichlich selbst tiefer in die dampfende
    Dunkelheit hineingezogen, wo Whip wartete. Unter ihren Füßen lagen plötzlich statt kaltem Stein weiche dicke Decken, die Whip an den Rand des Beckens gelegt hatte.
    Das Wasser plätscherte, und leise Tropfen fielen, als Whip aus dem heißen Becken stieg. Nur in Dampfschleier und eine glitzernde Hülle aus Nässe gekleidet stand Whip vor Shannon.
    Er war schön für sie wie ein heidnischer Gott, doch die gehetzten Schatten in seinen Augen waren die eines Mannes, dessen Kräfte nur menschlich waren.
    Ich wünschte, ich wäre ein anderer Mann!
    Liebe mich nicht, Shannon. Bitte nicht. Es tut zu weh.
    Eine unheimliche Stille legte sich um Shannons Herz, so daß es beinah stehenblieb. Sie wußte in diesem Augenblick der völligen Ruhe, daß Whip sie bald verlassen würde.
    Sehr bald.
    Shannons Herz begann heftig zu schlagen. Sie unterdrückte einen Aufschrei des Widerstandes gegen alles das, was hätte sein können und jetzt doch nie sein würde, gemeinsames Lachen und Leben, ein gemeinsames Heim und Kinder. Kinder mit seinen Augen und ihrem Lächeln und ihrer beider Liebe wie ein Sonnenaufgang, der Licht in die Landschaft ihres Lebens gebracht hätte...
    Doch es sollte nicht sein.
    Shannon hatte nicht mehr als diesen Moment, in dem sie ihren Körper und ihre Seele zum letzten Mal mit Whip teilen würde.
    So anmutig wie Kerzenlicht und Dunst ging Shannon zu Whip. Und wie Kerzenlicht und Dunst berührte sie ihn, floß über ihn, kostete ihn, erforschte jeden Zentimeter seines Körpers in einer wilden Stille, die Whip erschütterte.
    »Honigmädchen«,

Weitere Kostenlose Bücher