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Abenteurer meiner Traeume

Titel: Abenteurer meiner Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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oder Blumen zu pflücken oder mit Prettyface zu spielen oder Händchen zu halten und Sonnenuntergang oder Mondaufgang zu betrachten oder nachts zusammenzuliegen und so zu tun, als gäbe es kein Morgen.«
    »Shannon -«
    »Nein«, sagte sie, ohne sich um Whips Unterbrechung zu kümmern. »Du hast recht. Es ist Zeit, das Leben geht weiter.«
    »Verdammt! Bei dir hört sich das an, als würde ich mich gerade verabschieden. Tue ich doch gar nicht!«
    »Solltest du aber tun. So wäre es leichter.«
    »Willst du das? Daß ich einfach jetzt weggehe?«
    »Was ich will?« Shannon lachte seltsam. »Was um Himmels willen hat denn das, was ich will, damit zu tun?«
    Tränen standen in ihren Augen.
    »Shannon«, flüsterte Whip. Er streckte die Arme nach ihr aus. »Weine nicht, Honigmädchen.«
    »Nein .«
    Sie wich so hastig zurück, daß sie fast gestolpert wäre.
    »Faß mich nicht an.«
    Ihre Stimme klang heiser, weil es sie soviel Kraft kostete, ihre Gefühle in Schach zu halten.
    »Aber -«
    »Wenn du mich jetzt anfaßt«, fauchte sie, »dann weine ich wirklich, und davon hat keiner von uns etwas.«
    Whip bewegte sich mit beunruhigender Schnelligkeit, und trotzdem waren seine Hände zärtlich, als er Shannon in seine Arme zog und ganz fest an sich drückte.
    »Ich m-meine das ernst«, sagte sie stockend und weigerte sich, Whip in die Augen zu sehen.
    »Das glaube ich dir.«
    Er beugte sich vor und küßte ihre Wimpern, an denen schon die silbernen Tränen glitzerten.
    »Weine ruhig, Honigmädchen. Weine lang und bitter. Für uns beide.«
    Ein Schauder erschütterte Shannon,während sie weiter Haltung zu bewahren versuchte und nicht diesem Mann nachgeben wollte, der sie hielt, beschützte, begehrte... und der doch nur den Sonnenaufgang liebte, den er noch nicht kannte.
    Dann blickte sie zu Whip auf und sah in seinen Augen ihren eigenen hilflosen Schmerz widergespiegelt, einen Kummer, der umso heftiger war, weil er nicht damit gerechnet hatte, je so etwas zu empfinden.
    Weine lang und bitter. Für uns beide.
    Die Anspannung in Shannons Körper löste sich. Sie drückte ihr Gesicht an Whips Hals und weinte, als wäre ihr alles im Leben genommen worden außer ihrem Schmerz.
    Mit geschlossenen Augen und zusammengebissenen Zähnen hielt Whip Shannon in den Armen, wiegte sie langsam, versuchte ihren Kummer zu lindern, den er nie hatte verursachen wollen, eine Qual, die daher stammte, daß er so war, wie er war, und nicht wußte, wie er sich ändern sollte.
    Ein Streuner.
    Nach einer Weile trug Whip Shannon zu seinem Pferd, denn er konnte sich nicht überwinden, sie loszulassen. Sie ritten zusammen den Berg hinunter, gefolgt von einem langbeinigen Maultier und einem Packpferd, während ein riesiger Hund neben ihnen hertrottete.
    Irgendwo zwischen den Goldträumen von Rifle Sight und der einsamen Wirklichkeit der Hütte hörten Shannons Tränen auf zu fließen. Doch selbst dann hielt Whip sie weiter fest. Er drückte sie einfach an seine Brust, die Arme eng um sie geschlossen, als befürchte er, sie könne ihm ohne Vorwarnung genommen werden.
    Als sie bei der Hütte ankamen, trug Whip Shannon hinein und legte sie auf ihr Bett. Trotz des heißen Tages war es kühl in der Hütte, denn es hatte seit vielen Tagen kein Feuer darin gebrannt. Er zog die dicke Bärenfelldecke über sie und deckte sie bis zum Kinn zu.
    »Ich komme wieder, sobald ich die Tiere versorgt habe«, sagte er.
    Shannon wollte ihm widersprechen, doch dann nickte sie nur stumm. Sie war in ihrem ganzen Leben noch nie so müde gewesen, bis ins Innere kalt. Nicht einmal damals, als sie Prettyface aus dem eisigen Bach zu befreien versucht hatte.
    Als Whip zurückkam, lag Shannon zusammengerollt unter der Decke und starrte auf den dünnen Streifen Sonnenuntergang, der durch die schlecht schließenden Fensterläden hereindrang. Ein schmales Band aus rotgoldenem Licht lag auf ihren Augen und verwandelte ihre Farbe in ein Orchideenviolett, wie Whip es in all den Jahren seiner Reisen noch nie gesehen hatte. Dann wandte sie sich Whip zu, und der Kummer in ihren Augen traf ihn wie ein Schlag.
    »Honigmädchen«, sagte er heiser und kniete sich an ihr Bett. »Oh Gott, ich wünschte, ich wäre ein anderer Mann!«
    »Ich nicht.« Shannon berührte Whips sonnenhelles Haar mit zitternden Fingern. »Einen anderen Mann würde ich nicht lieben.« »Ich bleibe.«
    Einen Moment lang strahlte die Freude in Shannon auf und verbrannte die verzweifelten Schatten. Dann hoben sich Whips

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