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Abenteurer meiner Traeume

Titel: Abenteurer meiner Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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seine Hemden zu flicken und die Wärme ihrer Küche mit einem Herumtreiber zu teilen.
    Eine Frau hatte es schwer, wenn sie allein auf der Welt war, das verstand Whip besser als die meisten Männer. Darum verfolgte ihn auch eine Vision von Shannon, die allein und ohne jede Hilfe unter einem umstürzenden Baum begraben wurde...
    Sie ist Witwe, auch wenn sie es nicht zugibt. Es muß einfach so sein. Teufel auch, sie benimmt sich nicht einmal, als wenn sie verheiratet wäre. Sie sieht mich immer an, als hätte sie noch nie einen Mann gesehen.
    Und ich sehe sie an, als hätte ich noch nie eine Frau gesehen.
    Mit gerunzelter Stirn zog Whip seine Lederhandschuhe aus, stopfte sie in die Tasche und nahm die Peitsche, die immer in seiner Reichweite lag. Als er aufs Haus zuging, erschien Prettyface aus dem Wald und knurrte ihn böse an.
    »Ich wünsche dir auch einen guten Morgen, du schlechtgelaunter Hundesohn«, sagte Whip freundlich.
    »Prettyface, hör auf damit!« rief Shannon aus der Hütte.
    Der Hund knurrte noch lauter.
    Shannon hastete zur Tür. Ihr halb geflochtenes Haar breitete sich auf dem verblichenen Blau ihres Hemdes aus. Der Kontrast zwischen dem fadenscheinigen Stoff und dem seidig glänzenden Haar führte Whip so sehr in Versuchung, daß er es kaum noch aushielt.
    »Schluß damit!« befahl Shannon und sah dem Hund in die gelben Augen.
    Prettyface warf Whip einen Jägerblick zu. Dann gehorchte er widerstrebend seiner Herrin.
    Whip erwiderte den Blick mit Zinsen und wandte sich dann der Schüssel mit heißem Wasser zu, die Shannon ihm hingestellt hatte. Daneben lagen sein Rasiermesser, die Seife und der blumengedruckte Lappen als Handtuch. Als er sich über das Wasser beugte, stieg ihm der vertraute Minzeduft entgegen.
    Ohne Vorwarnung wurde Whip von einem leidenschaftlichen Verlangen gepackt, das jeden Muskel in seinem Körper anspannte. Er atmete ein paarmal tief und sorgfältig durch, bis sich sein Körper langsam zu entspannen begann. Die Leichtigkeit, mit der ihn in Shannons Nähe die Erregung überwältigte, war beunruhigend.
    Und eine unglaubliche Verlockung. Whip hatte noch nie eine Frau so begehrt wie Shannon Conner Smith.
    Seine Vernunft sagte ihm, daß das der beste Grund war, möglichst bald seine Sachen zu packen und zu verschwinden. Aus einer Beziehung zwischen einem Streuner und einer jungen Witwe, die ihn mit Träumen in den Augen betrachtete, konnte nur Kummer entstehen.
    Aber Whip war für Vorsicht und schlechtes Gewissen nicht mehr zugänglich. Er spürte zu deutlich die Ekstase, die ihn in Shannons Körper erwartete. Bis er den dunklen Wein ihrer Sinnlichkeit nicht bis zur Neige getrunken hatte, bis zum letzten, köstlichen Tropfen, würde er nicht fortgehen.
    Er konnte es nicht.
    Ich brauche sie.
    Komme, was da wolle, ich muß sie haben.
    Die Intensität seiner Gedanken schockierte Whip. Irgendwann in den vergangenen zehn Tagen hatte sich sein simples männliches Begehren zu einer anderen Leidenschaft entwickelt - sie war dunkler, stärker geworden, ein wilder Hunger, der keinen Anfang und kein anderes Ende kannte, als trunkenes Vergessen in der Tiefe von Shannons Schoß.
    Whips Gedanken hatten unvermeidliche Konsequenzen auf seinen Körper, verstärkten noch das Drängen seines Fleisches, das schon jetzt vor Erregung pulsierte. Mit einem stillen Fluch schäumte er die Seife zwischen seinen Handflächen und strich sich den Schaum ins Gesicht. Dann begann er, sich zu rasieren.
    Shannon sah ihm fasziniert zu.
    »Sie benehmen sich, als hätten Sie noch nie einen Mann beim Rasieren gesehen«, sagte Whip sowohl geschmeichelt als auch genervt. Die weibliche Bewunderung in ihrem Blick verstärkte seine Erregung wieder von neuem.
    »Silent John trug einfach einen Bart«, erklärte Shannon.
    Whip knurrte, machte einen Messerstrich und schleuderte den Schaum von der Klinge. »Sie sprechen immer in der Vergangenheit von ihm«, sagte er dann.
    »Von wem?«
    »Von Ihrem Mann.«
    Shannon öffnete den Mund, machte ihn wieder zu und schlang plötzlich die Arme um den Körper, als fröre sie.
    »Ich werde von jetzt an vorsichtiger sein«, versprach sie. »Diese Culpeppers sind auch so schon dreist genug.«
    »Die glauben, daß Silent John tot ist.«
    Auch wenn es keine Frage war, spürte Shannon doch Whips ausgesprochenes Interesse an ihrer Antwort.
    »Ich glaube nicht, daß ich Silent John noch einmal Wiedersehen werde«, gab sie leise zu. »Aber bitte, lassen Sie das nicht in Holler Creek verlauten. Wenn

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