Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Abenteurer meiner Traeume

Titel: Abenteurer meiner Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
Vom Netzwerk:
Silent John oder Witwen und Sicherheit wurden nicht mehr diskutiert. Das Wetter war das gängigste Gesprächsthema.
    Nur Prettyface fühlte sich offensichtlich glücklich. Er ließ sich von Whip und Shannon gleichermaßen streicheln und betrachtete sei beide als Ansprechpartner für zu öffnende Türen und Balgereien in der Wiese.
    Shannon hätte eigentlich froh sein müssen, daß Prettyface Whip akzeptierte. Aber irgendwie nagte plötzlich die Sorge an ihr, ob der Hund sie jetzt wohl mit Whip zusammen verlassen würde.
    Am folgenden Morgen schlief Shannon länger als sonst. Sie hatte eine ruhelose, traumerfüllte Nacht hinter sich, voller Sehnsüchte, die sie nicht in Worte fassen konnte. Sie erwachte bei vertrauten Geräuschen. Whip spaltete Holz.
    »Gut«, flüsterte Shannon. »Da kann er seine schlechte
    Laune am Holz auslassen statt an mir. Was habe ich ihm nur getan?«
    Sinnliche Erinnerungen leckten mit Feuerzungen an Shannon. Ihre Brustwarzen zogen sich lustvoll zusammen.
    O nein, warum hört das bloß nicht auf ?
    Shannon sprang hastig aus dem Bett, als hätte es Feuer gefangen. Aber es war nicht das Bett, es war ihr Körper.
    Kein Wunder, daß Whip das Holz so malträtiert. Ihm ist wahrscheinlich ähnlich zumute wie mir.
    Eilig ging Shannon daran, Frühstück zu machen. Als alles fertig war, trat sie ans Fenster, öffnete den Fensterladen und ließ sich von der kühlen Luft umspülen.
    Auf den ersten Blick sah sie, daß Whip seit Tagesanbruch schon eine eindrucksvolle Menge Holz gespalten hatte. Eigentlich hatte Shannon auch zu jener Zeit aufstehen wollen, aber ihre hitzigen Träume hatten sie zurück in den Schlaf gelockt.
    Mit einem Hunger, den sie nicht verstand, betrachtete Shannon die geschmeidige Kraft von Whips Körper bei der Arbeit. Er blickte nicht einmal auf, um sie am Fenster stehen zu sehen. Er arbeitete einfach weiter, als wäre seine Kraft unbegrenzt.
    »Wenn er so weitermacht, gehe ich bald im Holz unter«, murmelte Shannon vor sich hin.
    Als ihr klar wurde, daß ihr ruheloser Zustand nur schlimmer wurde, wenn sie Whip beobachtete, wandte sie sich vom Fenster ab.
    »Auf diese Art werden seine Hände nie heilen.«
    Shannon runzelte die Stirn. Über dieses Thema hatte Whip ebenfalls nicht reden wollen. Als sie ihn einmal darauf ansprach, hatte er einfach von etwas anderem angefangen.
    Vom Wetter natürlich.
    Shannon seufzte. Sie hatte sich seit dem Tod ihrer Mutter nicht mehr so allein gefühlt. Erstaunlicherweise war ihr Echo Basin bisher nie einsam vorgekommen, aber wenn sie daran dachte, wie angenehm es gewesen war, die vergangenen Tage mit Whip zu verbringen, erschien ihr die augenblickliche Distanz zu ihm besonders bedrückend.
    Ohne Vorwarnung erinnerte sie sich plötzlich lebhaft daran, was es für ein Gefühl gewesen war, von Whip geküßt und gestreichelt zu werden. Sinnliche Glut breitete sich bei diesem Gedanken in ihrem Inneren aus, und sie hoffte plötzlich, daß Whip, wenn er seinen Ärger überwunden hatte, sie noch einmal küssen und berühren würde und...
    »Was denkst du, Prettyface, wird Whips schlechte Laune so lange halten wie das Holz?«
    Prettyface gähnte.
    »Du hast recht. Der wird länger grollen, als er braucht, um den ganzen blöden Wald niederzumachen.«
    »Worauf du dich verlassen kannst!«
    Shannon zuckte zusammen, als Whips Stimme direkt hinter ihr am offenen Fenster ertönte. Sie errötete, während sie sich hastig umdrehte, weil sie laut gedacht hatte.
    Whip stand da, die verschränkten Arme aufs Fensterbrett gestützt, und lächelte ihr zu. Dann lachte er.
    Shannons antwortendes Lächeln war schön wie ein unerwarteter Sonnenaufgang.
    Honigmädchen , lächle mich nicht so an, meine ganzen guten Vorsätze werden damit zunichte gemacht.
    »Heißt das, du hast mir verziehen?« fragte Whip leise, obwohl er wußte, daß er es besser hätte lassen sollen.
    »Dir verziehen? Was?«
    »Daß ich Prettyface bessere Manieren beigebracht und dann meine eigenen vergessen habe.«
    »Ich war nicht böse wegen Prettyface.«
    »Sah aber ganz danach aus. Immerhin hattest du ein geladenes, entsichertes Gewehr auf mich gerichtet.«
    Zuerst glaubte Shannon, Whip wollte sie frotzeln. Doch seine Augen waren ernst. Plötzlich wurde sie ärgerlich.
    »Ich wollte Prettyface erschießen«, sagte sie hart.
    Whip wirkte schockiert. »Was?«
    »Ich dachte, er würde dich umbringen. Du hast dich nicht bewegt... und das viele Blut... und es sah aus, als hätte er dich in die Kehle

Weitere Kostenlose Bücher