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Abenteurer sucht Frau fürs Leben

Abenteurer sucht Frau fürs Leben

Titel: Abenteurer sucht Frau fürs Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: NINA HARRINGTON
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hat seit letztem Jahr ein Problem mit dem Blutdruck, aber davon abgesehen ist sie heute noch genauso lieb wie damals.“
    „Ich bin froh, dass Sie einander haben. Vermissen Sie Ihre Eltern?“
    Abrupt schwang sie die Füße auf den Boden. „Ich habe schon viel zu viel für einen Nachmittag geredet. Wir sollten jetzt an die Arbeit gehen. Momentan bin ich bei Monat vier, und ich komme nicht so gut voran, wie …“ Sie verstummte, denn plötzlich hatte er seine Hand auf ihre Taille gelegt.
    Mit sanftem Druck drehte er Lili zu sich herum und zog sie näher, bis ihre Gesichter nur wenige Zentimeter voneinander entfernt waren. Er blickte ihr eindringlich in die Augen und berührte sanft ihre Wange. „Bitte schließen Sie mich nicht aus.“ Seine Stimme klang leise und doch fest. „Vertrauen Sie mir. Können Sie das?“

8. KAPITEL
    Kann ich ihm vertrauen?
    Das war die Grundsatzfrage, auf die Lili keine Antwort fand.
    Kyle hob ihr Kinn, bis sie ihm in die Augen blickte, und strich mit dem Daumen über ihre Lippen. Von einem Mundwinkel zum anderen. Ohne Druck.
    Sie senkte die Lider, genoss seine Berührung und hörte, wie sich sein Atem beschleunigte.
    Unverhofft zog er die Hand zurück und hielt sie sich vor den Mund, während ein trockener Husten seinen Oberkörper schüttelte. Mit rauer Stimme erklärte er dann: „Entschuldigung. Ich glaube, ich habe eine gehörige Portion Wasser aus dem Fluss geschluckt. Macht es Ihnen etwas aus, wenn wir erst später arbeiten? Ihr wundervoller, aber verrückter Hund hat mich doch mehr Kraft gekostet als angenommen.“
    Belle fühlte sich sofort angesprochen. In ihrem bequemen Hundekorb hob sie den Kopf und klopfte mit dem Schwanz auf den Fußboden, bevor sie die Schnauze wieder auf die Pfoten legte.
    „Vielleicht sollten Sie sich den Rest des Abends freinehmen?“, schlug Lili vor. Dann fügte sie scherzhaft hinzu: „Ein Held zu sein muss furchtbar anstrengend sein, oder!?“
    Er seufzte. „Das stimmt. Wir sind dem Zeitplan ja sowieso voraus, und ich muss heute unbedingt noch meine Familie anrufen.“
    „ Familienangelegenheiten ? Jetzt haben Sie aber meine Neugier geweckt!“ Sie nahm sein Buch vom Couchtisch und wedelte damit vor seiner Nase. „Das Lesen hat mir Spaß gemacht, aber mir ist dabei aufgefallen, dass einige Aspekte fehlen. Es kommen keine Freunde vor, keine Geliebte – ja nicht einmal eine besorgte Mutter, die zu Hause auf Ihre Heimkehr wartet. Sie muss doch sehr stolz auf Ihre Leistungen sein.“ Sie sah eine erschreckend tiefe Traurigkeit in seinen Augen und sagte leise: „Sorry. Ich wollte nicht neugierig sein. Es geht mich wirklich nichts an. Außerdem könnte Ihre Antwort den Überraschungseffekt des nächsten Buchs ruinieren, in dem Sie alles enthüllen werden.“
    Wortlos griff Kyle zu ihrer Hand. Als sie automatisch eine Faust machte, öffnete er nacheinander die Finger und musterte schließlich ihre Handinnenfläche. „Eine lange Lebenslinie.“ Er blickte ihr in die Augen. „Nein, Lili, ich habe meine Mutter nicht mit gebrochenem Herzen in London zurückgelassen. Es war eher umgekehrt – sie hat meins gebrochen. Und Geliebte? Nun, da war nie etwas Ernstes.“
    Sie wagte nicht zu sprechen, ja kaum zu atmen, so bedauernd klang seine Stimme. Seine Traurigkeit erweckte bei ihr den Drang, ihn zu umarmen und ihn eine Weile mit ihrer Wärme zu trösten.
    „Sie hat sich von meinem Vater scheiden lassen, um wieder zu heiraten, und ist mit ihrer neuen Familie nach Australien gezogen. Für mich gab es dort keinen Platz. Also bin ich nach meinem Studienabschluss an die entlegensten Orte der Welt gereist.“ Mit einem flüchtigen Blick vergewisserte er sich, ob sie verstand, was er damit meinte. „Ja, ich bin praktisch wegen der chaotischen Scheidung meiner Eltern weggelaufen. Ob meine Mutter stolz auf mich ist? Tja, das weiß ich nicht. Ich bekomme hin und wieder einen Brief und weiß, dass sie das Buch gelesen hat. Vielleicht frage ich sie danach, wenn ich sie das nächste Mal sehe.“ Sarkastisch fügte er hinzu: „Das dürfte reichlich Gesprächsstoff liefern.“
    „Wann sind Sie ihr das letzte Mal begegnet?“
    „Das war in der Abflughalle auf dem Flughafen von Singapur“, murmelte Kyle. „Etwa einen Monat vor ihrem ersten leichten Schlaganfall. Kurz danach ist sie mit meinem Halbbruder Alex zurück nach London gezogen, um ein neues Leben als zweifach geschiedene Frau zu beginnen. Der zweite Schlaganfall vor zwei Wochen war wesentlich

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