Aber bitte mit Sake
aufgehenden Sonne.
Der Markt für Whitening-Produkte ist daher ständig im Wachsen, er macht fast ein Viertel der gesamten japanischen Hautpflegemittel-Produktion aus. Um ihre zarte Haut vor den Sonnenstrahlen zu schützen, verwenden die Japaner auch noch kleine Sonnenschirme, Hüte mit UV -Schutz und T-Shirts mit langen Ärmeln. Die weiße Haut steht im Kontrast zum schwarzen Kopfhaar, ebenfalls einem der wichtigsten Schönheitsmerkmale einer japanischen Frau. In Kombination mit roten Lippen, die auf weißer Haut besonders gut zur Geltung kommen, trägt man die drei wichtigsten Farben des Landes spazieren.
Um schön zu sein, bringen die Japaner jedes Opfer und benutzen Mittelchen, die in unseren Ohren ziemlich exotisch klingen. So wird zum Beispiel Squalenöl, das aus der Hai-Leber gewonnen wird, benutzt, um trockener Haut entgegenzuwirken. Auch die Kokons von Seidenspinnerraupen gelten als Geheimtip, als luxuriöser Wattepadersatz werden sie verwendet, um abgestorbene Hautschüppchen zu entfernen. Vor Jahrhunderten haben Geishas sogar den Kot von Nachtigallen als Reinigungsmittel benutzt, da sich mit diesem ihre dicke weiße Schminke gut entfernen ließ. Heute trägt man den Kot als Gesichtsmaske auf, natürlich um einen hellen, ebenmäßigen Teint zu fördern. Noch bizarrer ist eine Pediküre der ganz besonderen Art: In einem Becken voller Fische kann man seine Füße von Hunderten der fleischfressenden Tierchen umschwärmen und sich die Hornhaut von den Füßen nagen lassen.
Na dann, guten Appetit!
Sayonara! Ihre Dana
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Gericht: Bohneneis
Japaner des Tages: Der Familienhund
Place to be: Das Tikki-Deck
Erkenntnis: Wer noch keine Verwandtschaft hat, bekommt schneller welche, als ihm lieb ist
N ach unserem Kurzaufenthalt in Tahiti nimmt das Peaceboat Kurs auf Peru. Kyoko hat mich heute noch keines Blickes gewürdigt. Seit sie in Tahiti vom Strand verschwunden ist, haben wir kaum miteinander gesprochen. Sie scheint wirklich sauer zu sein. Warum sie bloß so empfindlich reagiert hat? So schlimm war unsere Reaktion nun auch wieder nicht. Ich nehme mir trotzdem vor, mit ihr zu reden. Eigentlich habe ich sie mittlerweile richtig lieb gewonnen. Jetzt fühle ich mich einsam, Henry ist nicht mehr an Bord und mit Gaki kann ich mich kaum unterhalten. Immerhin: Die See ist weniger rau. Ruhig und gelassen schiebt sich unser schwimmender Mikrokosmos durch das Wasser. Nur die Schiffsschraube sorgt an Back- und Steuerbord für ein paar Wellen. Ich blicke mich um. Auf dem Jogging-Track ist es menschenleer, um diese Zeit traut sich kaum ein Japaner an Deck, zumindest nicht, um Sport in der prallen Sonne zu treiben. Ich schlendere vom Jogging-Track zwei Etagen nach unten, um den bootseigenen Laden zu besuchen, in dem es allerlei japanische Snacks zu kaufen gibt. Da ich nicht lesen kann, um was es sich bei den bunten und mir rätselhaften Produkten handelt, entscheide ich mich für die einfache Variante: Ein Eis. Aya steht auf der Verpackung; darunter eine Abbildung von dunklen Soja-Bohnen, den Daizu . Obwohl ich mir nicht erklären kann, was Bohnen in einem Eis zu suchen haben, kaufe ich einen Becher. Ich schlendere zurück nach draußen und höre vom Tikki-Deck Musik und Getöse. Als ich dort ankomme, sehe ich, dass sich etliche Leute an Deck versammelt haben. Ich bleibe an der Reling stehen, um das Geschehen zu beobachten, während ich mein Eis löffle. Es schmeckt gar nicht schlecht, eigentlich wie klassisches Vanille-Eis. Nach ein paar Löffeln kommen endlich die Böhnchen zum Vorschein. Sie sind süß und weich und erinnern eher an kandierte, als an Hülsenfrüchte. Ein paar Meter von mir entfernt entdecke ich Riku, den Übersetzer. Ich laufe zu ihm hinüber.
»Was ist denn hier los?«, frage ich ihn.
»Wir proben für den World Dance «, erklärt er mir.
»Was ist das denn?«
»Ein Tanzprojekt, bei dem wir Tänze aus verschiedenen Ländern zusammenmixen.«
»Einfach so?«, frage ich interessiert.
»Das Motto ist One world, one love . Wir wollen einfach die Vielfalt und den Reichtum der Kulturen feiern. Und zeigen, dass eine Vereinigung möglich ist. Das ist wichtig, schließlich waren wir Japaner historisch gesehen über lange Zeit vom Rest der Welt abgeschnitten. Was den kulturellen Austausch angeht, haben wir immer noch enormen Nachholbedarf.« Er lacht mich an. »Du kannst auch noch mitmachen. Jeder ist willkommen.«
»Nein, nein. Ich kann überhaupt nicht tanzen«, entgegne ich.
»Meinst du, ich? Schau
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