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Abgehakt

Abgehakt

Titel: Abgehakt Kostenlos Bücher Online Lesen
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für die Idee.
    »Wenn dir unbedingt nach einer Wette zumute ist«, schlug Anne vor, »dann meinetwegen darum, dass ich morgen früh eine Aspirin brauchen werde, wenn ich noch weiter trinke. Mir schwirrt jetzt schon der Kopf.«
    »Darauf gehen wir was trinken, damit du diese Wette schon mal gewinnst, weil du die andere nämlich verlieren wirst.«
    »Ich wette keine andere Wette mit dir.«
    »Doch. Du wirst. Du brauchst nur noch einen Drink. Wetten?«
    Damit hakte Kelly die Freundin unter und zog sie in Richtung Bar. Als sie an der Tanzfläche vorüberkamen, hielt Mark sie auf.
    »Wohin ihr zwei?«
    »Zur Bar. Wir können Paolo nicht widerstehen«, sagte Anne augenzwinkernd.
    »Ich hoffe, ich bin genauso unwiderstehlich wie Paolo und du schenkst mir noch einen Tanz, Anne.« Mark griff nach ihrem Arm und zog sie an sich.
    »Irgendwie zieht mich jeder, wohin er will«, stellte sie etwas unwillig fest.
    »Nicht böse sein. Aber eine so schöne Frau kann ich doch nicht einfach an mir vorübergehen lassen.«
    »Ich glaube nicht, dass ich noch eine gute Tänzerin bin. Mein Alkoholpegel ist schon ziemlich hoch.«
    »Meiner auch. Wir halten uns einfach gegenseitig fest. Dann wird’s schon gehen.« Mark zog sie noch ein wenig enger an sich.
    Anne versuchte sich auf ihre Füße zu konzentrieren. Es klappte besser als gedacht, und trotzdem war sie froh, als das fetzige Lied vorüber war. Sie wollte gehen, doch Mark hielt sie fest.
    »Einen langsamen Tanz noch, um den Puls wieder runterzuholen.«
    Shakira sang »Underneath your clothes« und Mark legte ihre Arme um seinen Hals und seine eigenen um ihre Hüfte. So tanzten sie eng aneinandergeschmiegt. Immerhin musste sich Anne nicht mehr auf ihre Bewegungen konzentrieren. Sie sog den Duft von Marks Aftershave ein und schloss die Augen für einen Moment. Es tat gut, nach langer Zeit einmal wieder den Halt von Männerarmen zu spüren.
    »Schön mit dir zu tanzen«, flüsterte er ihr ins Ohr.
    »Gleichfalls«, gab sie zurück und überlegte, ob er der Rothaarigen das gleiche Kompliment gemacht hatte. Sie öffnete die Augen und suchte seinen Blick, um vielleicht darin lesen zu können. Er hatte unglaublich grüne Augen. Und er machte ein ehrliches Gesicht. Aber Anne war sich auch sicher, dass die meisten Frauen ihm alles glauben würden.
    Das Lied endete, und er bedankte sich bei ihr für den Tanz. Während er sie zu Kelly begleitete, strich er ihr sanft, wie zufällig, über den Rücken, was sie erschaudern ließ.
     
    Als sie wieder mit Kelly allein war, sagte sie: »Er ist verführbar. Ich bin ganz sicher.«
    »Unsinn.«
    »Er sieht die Frauen nicht nur freundschaftlich an. Da ist eine Erotik in seinem Blick, die die holde Weiblichkeit dahinschmelzen lässt.«
    »Ach ja? Bist du auch schon am Schmelzen?« Kelly schien belustigt.
    »Ich doch nicht. Ich betrachte das Ganze rein objektiv.« Allerdings war sich Anne dessen nicht so sicher wie sie vorgab.
    »Also, ich würde meine Hand dafür ins Feuer legen, dass Mark nichts mit einer anderen Frau anfängt.«
    »Wenn du dich da mal nicht verbrennst.«
    »Wenn du dir so sicher bist, lass uns wetten.«
    »Also gut, wetten wir.« Anne streckte Kelly die Hand entgegen.
    »Ich wette«, sagte Kelly, »dass du es nicht schaffst, Mark zu verführen oder sonst irgendwie zu beweisen, dass er mit anderen Frauen schläft oder geschlafen hat.«
    »Wieso ich?« An diese Möglichkeit hatte Anne nicht gedacht.
    »Wieso nicht. Wir brauchen schließlich eine Testperson, und da kommst nur du infrage. Ich bin glücklich verheiratet. Du bist Single und musst sowieso mal auf andere Gedanken kommen. Außerdem bist du doch der großen Überzeugung, dass man es schaffen kann, ihn zu verführen. Also hast du die richtige Motivation.«
    »Aber sollten wir nicht Skrupel wegen Saskia haben?«, wandte Anne stirnrunzelnd ein.
    »Nein, sollten wir nicht, denn es wird sowieso nichts passieren. Und falls wider Erwarten doch, hast du es in der Hand, zu sagen: bis hierhin und nicht weiter. Es reicht uns doch schon zu wissen, ob er würde oder nicht.«
    »Ich glaube, wir reden hier ganz schönen Blödsinn. Wir sollten das Ganze lassen.«
    »Es ist doch nur ein Spiel. Komm, lass uns doch mal was Verrücktes machen.« Die Freundin knuffte sie gegen den Arm. »Gib zu, es reizt dich doch.«
    Kelly hatte ins Schwarze getroffen. Ehrgeizig wie sie war, wollte Anne sich selbst beweisen, dass sie als Verführerin taugte und dass sie recht hatte. »Okay«, stimmte sie schließlich

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