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Abgehakt

Abgehakt

Titel: Abgehakt Kostenlos Bücher Online Lesen
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wissen wir wenigstens, was wir wissen wollten.«
    »Allerdings, und ich kann nicht sagen, dass mich diese Information besonders überrascht.«
    »Nein, wirklich nicht. Das passt zu dieser Kling. Aber vielleicht weiß sie ja wirklich etwas, was sie uns noch nicht gesagt hat.« Martin atmete tief durch, um die Borniertheit Peter Kriegs abzuschütteln.
     
    Von der Zeitung fuhren die beiden Polizisten direkt zu Frau Kling. Als sie in dem vornehm eingerichteten Wohnzimmer saßen, ergriff Martin das Wort: »Bei unserer ersten Befragung sagten Sie, Sie wüssten nichts über Freunde oder Besucher von Frau Janz.«
    »Ja und?«
    »Trifft das immer noch zu?«
    »Im Grunde schon.« Eine leichte Unsicherheit schwang in ihrer Stimme mit.
    »Im Grunde?«, wiederholte Martin. »Warum haben Sie uns nicht gesagt, dass das Opfer als Prostituierte gearbeitet hat? Wir wären Ihnen für diese Information sehr dankbar gewesen.«
    Frau Kling antwortete nicht.
    »Herr Krieg vom ›Hessischen Anzeiger‹ hat uns freundlicherweise gesagt, von wem sein Wissen stammt.« Damit drückte er ihr ein Exemplar der Zeitung in die Hand und deutete auf den Bericht.
    »Ich habe mich eben erst jetzt erinnert«, versuchte sich Frau Kling zu rechtfertigen und gab das Blatt zurück.
    »Dann hätten Sie damit zuerst zu uns kommen müssen. Oder hat Herr Krieg Sie vielleicht mit Geld zu dieser Aussage überredet und das Ganze entspricht gar nicht der Wahrheit.«
    »Ich lüge doch nicht«, rief Frau Kling etwas zu laut.
    »Also gut.« Martin lächelte sie an, was sie offensichtlich nervös machte. »Dann sagen Sie uns doch mal, was genau Sie beobachtet haben.«
    »Die Janz hatte oft Männerbesuch. Damit hat sie sich ihr Konto aufgebessert.«
    »Waren es denn verschiedene Männer?«
    »Davon gehe ich mal aus.«
    »Wissen Sie es, oder gehen Sie nur davon aus?«
    »Na, das liegt doch auf der Hand. Glauben Sie, so eine gibt sich mit einem zufrieden?«
    »Noch einmal, Frau Kling: Haben Sie verschiedene Männer bei Frau Janz ein- und ausgehen gesehen?« Martin sprach bewusst langsam, wie mit einem Kind, das nicht begreift.
    »Ja, sicher.« Diese Antwort kam zu schnell, und Martin wusste, dass sie gelogen war.
    »Könnten Sie die Männer beschreiben?«
    »Nein. So genau sehe ich mir solche Typen nicht an.«
    »Und wie kommen Sie dann zu der Annahme, dass Frau Janz Geld von diesen Männern genommen hat?«
    »Die hatte doch nur so einen popeligen Bürojob. Glauben Sie, davon kann man sich das neueste Mercedes Cabrio leisten?«
    »Waren Sie eigentlich jemals bei Frau Janz in der Wohnung?«, fragte Martin weiter, ohne auf Frau Klings Antwort einzugehen.
    »Warum sollte ich?«
    »Haben Sie vielen Dank für Ihre ganz persönlichen Ansichten in diesem Fall. Es war sehr interessant.« Martin stand auf, bedachte Frau Kling mit einem herablassenden Blick und ging Richtung Haustür. Paul folgte ihm. »Ach eines noch, Frau Kling. Wenn Ihnen noch etwas zu Marita Janz einfallen sollte, wenden Sie sich doch bitte an uns und nicht an die Zeitung. Das könnte sonst unschöne Folgen für Sie haben.«
    »Ach, ja?«, gab sie schnippisch zurück.
    »Ja!«, antwortete er gelassen.
    Neben der Tür sah Martin eine Sporttasche stehen, maß ihr aber keine weitere Bedeutung bei.
     
    Als sie zurück im Präsidium waren, gab Martin die Zeitung ins Labor, damit man dort die Fingerabdrücke vom Tatort mit denen von Frau Kling vergleichen konnte. Anschließend sprach er Dieter auf die Anschaffung des Cabrios von Marita Janz an. Es stellte sich heraus, dass sie den Wagen von dem Geld aus dem Erbe bezahlt hatte. Also auch hier keinerlei Hinweise auf mögliche Einnahmen aus einer Prostituiertentätigkeit.
    »Für mich sieht das alles so aus, als habe diese Kling das Gerücht aus lauter Boshaftigkeit in die Welt gesetzt«, sagte Martin. »Ganz offensichtlich konnte sie ihre Nachbarin nicht leiden. Warum das so ist, dieser Frage sollten wir nachgehen. Möglicherweise kann uns die Festner was dazu sagen.«
    »Vielleicht wollte sie sich auch nur wichtig machen«, mutmaßte Dieter.
    Martin nickte bestätigend. »Ich halte es auch für ziemlich unwahrscheinlich, dass diese Marita eine Hure war. In ihrer Wohnung befand sich nicht ein einziges Kondom, dazu dieser Sauberkeitsfimmel und Geldsorgen hatte sie auch nicht   … das passt einfach nicht.« Er holte eine Zigarette aus seiner Schublade und steckte sie an. »Diese Kling ist irgendwie komisch.« Nachdenklich blickte er dem aufsteigenden Rauch

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