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Abgehakt

Abgehakt

Titel: Abgehakt Kostenlos Bücher Online Lesen
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nach.
    »Vielleicht ist sie ja die Täterin«, spekulierte Dieter. »Ein Alibi hat sie nicht, aber dafür eine starke Aversion gegen die Janz. Und zufällig hat sie sie auch noch gefunden.«
    »Keine vorschnellen Mutmaßungen. Warten wir erstmal die Auswertung der Fingerabdrücke ab. Dann können wir überprüfen, ob die Kling in irgendeinem Zusammenhang mit den ersten beiden Opfern stand. Zunächst sollten wir uns aber dieses Cabrio ansehen und jemand muss die persönlichen Sachen der Janz zur Durchsicht aus ihrem Büro holen.«
    »Gut. Ich kümmere mich darum.«
     
    Der Rest des Tages verlief ruhig. Die Ergebnisse der zahlreichen Nachforschungen hatten sie nicht wirklich weitergebracht, ebenso wenig die Informationen über Eva Klein, die Carsten herübergeschickt hatte. Sie war eine der letzten Glieder in der Rauschgiftkette gewesen; eine der vielen Kleinhändler, die Diskotheken und Schulen abklapperten.
    Martin rief Frau Festner an: »Wissen Sie, ob Frau Janz außer Ulf noch andere Männer empfangen hat?«
    »Empfangen hat?«, wiederholte sie. »Spielen Sie etwa auf diesen widerlichen Zeitungsartikel an?« Martin hörte die Entrüstung in ihrer Stimme. »Marita war ganz bestimmt keine Prostituierte. Ich denke doch, dass ich das mitbekommen hätte. Ich kann mir das auch nicht vorstellen. So ein Typ war sie nicht.«
    »Sie kennen sicher auch Britta Kling aus dem Haus?«
    Einen Moment herrschte Stille in der Leitung.
    »Flüchtig.«
    »Wissen Sie, ob Marita Kontakt zu ihr hatte?«
    »Soweit ich weiß, nicht.«
    »Es hat sich herausgestellt, dass Frau Kling ihre Freundin nicht gemocht hat. Könnten Sie sich vorstellen, warum das so war?«
    »Keine Ahnung.«
    »Sagt Ihnen der Name Eva Klein etwas?«
    »Nein, gar nichts.«
    Martin bemerkte zwar, dass sie die Fragen ziemlich knapp beantwortete, aber wie unangenehm sie ihr waren, fiel ihm am Telefon nicht auf.
     
    Von der Fahndung gab’s nichts Neues, und auch die Suche nach Ulf schien schwieriger als angenommen. Die Kollegen hatten alle Banken in der Umgebung abgeklappert. Bei zweien arbeitete zwar ein Ulf, aber die beiden Männer entsprachen in keiner Weise dem Phantombild. Auch die Nachforschungen bei allen Firmen, die im weitesten Sinne etwas mit Finanzen zu tun hatten, blieben ohne Erfolg. Ihnen blieb nichts anderes übrig, als das Phantombild in die Zeitung setzen zu lassen und zu hoffen, dass jemand aus der Bevölkerung ihn erkennen würde.
    Und das war tatsächlich auch der Fall. Bereits im Laufe des Vormittags des nächsten Tages erhielten sie mindestens zwanzig Anrufe von Leuten, die den Mann aus der Zeitung zu kennen glaubten. Martins ganzes Team war damit beschäftigt, diesen Hinweisen nachzugehen. Letztendlich stellte sich jedoch heraus, dass kein einziger ihr gesuchter Ulf war.
    Die Überprüfung der Fingerabdrücke von Britta Kling hatte keine Übereinstimmung mit denen vom Tatort gebracht. Martin nahm das ohne Kommentar zur Kenntnis. Es war nur ein weiterer Hoffnungsschimmer, der damit erlosch. Er war daran gewöhnt.
    Kurz vor Feierabend fuhr Martin mit Dieter und einem Kollegen von der Spurensicherung in die Wellritzstraße, um sich Maritas Mercedes anzusehen. Das Cabrio parkte direkt vorm Haus auf einem Anwohnerparkplatz. Wie zu erwarten, war das Auto von innen und außen ebenso sauber wie die Wohnung des Opfers. Es wirkte nagelneu. Sie nahmen Fingerabdrücke und sahen alle Stauräume durch, fanden allerdings nichts, was ihr Interesse weckte. Eine Straßenkarte, der Fahrzeugschein, eine Parkscheibe sowie Block und Stift und eine Packung Papiertaschentücher waren alles, was sie mitnehmen konnten.
     
    Von all dem ahnte die Frau noch nichts. Allerdings hatte sie mit leichter Besorgnis zur Kenntnis genommen, dass die Polizei einen Mann, von dem sie wusste, dass er der Geliebte von Marita Janz war, per Phantombild in der Zeitung suchte. Das machte sie nervös. Jetzt blieb ihr nur zu hoffen, dass ihn seine Tarnung, die er Marita gegenüber aufgebaut hatte, weiterhin schützen würde.

9

     
     
    Auch Annes Kollegen hatten die Zeitungen gelesen, und in den Pausen war der Mord an Marita Janz das Gesprächsthema Nummer eins. Anne bekam davon nur am Rande etwas mit. Ihr Chef war geschäftlich im Ausland, und so musste sie noch einige seiner Termine übernehmen. Erst am Wochenende fand sie ein wenig Ruhe und überlegte, wie sie in der Angelegenheit Mark weiter vorgehen sollte. Vielleicht wäre als nächstes ein zufälliges Treffen angebracht? Allerdings

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