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Abgehakt

Abgehakt

Titel: Abgehakt Kostenlos Bücher Online Lesen
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sondern nur auf dem Umschlag. Hast du den noch?«
    »Nein, der ist weg.«
    »Dann können wir davon ausgehen, dass die Fingerabdrücke des Täters nicht auf dem Brief sind.«
    »Hab’ mir schon gedacht, dass das nichts bringt.« Anne klang merkwürdig gleichgültig. »Was soll’s? Hätten wir irgendwelche fremden Abdrücke gefunden, hätte man sie sicher auch nicht zuordnen können. Also ist es auch egal.«
    »Nicht so pessimistisch. Wir haben hier beim BKA mehr als 370.000 Datensätze gespeichert, und jeden Tag kommen zwei- bis dreihundert neue dazu.«
    »Und die Erfolgsquote?«
    »Etwa jede vierte bis fünfte eingestellte Spur führt zu einem Täter.«
    Anne nickte schweigend und schenkte beide Gläser noch mal voll, prostete Carsten zu und trank in großen Schlucken. Besorgt beobachtete er sie. »Du bist ziemlich trinkfest, was?«
    »Überhaupt nicht, aber wollten wir uns nicht sinnlos betrinken? Auf diese Art und Weise geht das bei mir am schnellsten.« Und wieder leerte sie ihr Glas. »Zwei, drei Gläser noch, dann dürfte es schon geschafft sein.« Sie wollte sich erneut einschenken, als Carsten ihr die Flasche abnahm. Sie sagte nichts, ging ins Esszimmer und ließ sich auf einen Stuhl fallen. Er folgte ihr. »Hast du schon was gegessen?«, wollte er wissen.
    »Ja!«, log sie und wechselte das Thema. »Was hast du mit Sunny gemacht?«
    »Ich habe ihn untersuchen lassen. Er ist durch ein Pflanzenschutzmittel, das mit Leberwurst vermischt war, vergiftet worden.«
    »Der arme Kerl.« Tränen glitzerten in ihren Augen. Carsten nahm neben ihr Platz und griff nach ihrer Hand. Am liebsten hätte sie sich bei ihm angelehnt und sich von ihm trösten lassen. Doch sie wollte nicht weinen und zog ihre Hand weg. Erneut wechselte sie das Thema. »Was ist eigentlich mit den Wanzen, die hier vielleicht versteckt sind?«
    »Ach ja! Darüber wollte ich auch mit dir reden. Ich habe einen Kollegen, der morgen Vormittag vorbeikommen könnte, um sich die Wohnung anzusehen. Ist das irgendwie machbar?«
    »Donnerstagvormittag?« Nachdenklich runzelte sie die Stirn. »Da habe ich ein Meeting und kann unmöglich fehlen.«
    »Schlecht. Ich habe ihn ewig bequatscht, bis er endlich zugesagt hat, hierher zu kommen. Kannst du mir vielleicht den Schlüssel geben, und ich begleite ihn morgen früh?«
    »Klar, kein Problem.«
    »Ich rufe dich sofort an, wenn wir hier fertig sind.«
    Als er wenig später gegangen war, trank sie die Flasche Sekt aus und ging ins Bett.
     
    Sie war ihr von der Arbeit aus gefolgt und stellte mit einer gewissen Befriedigung fest, dass Mark an diesem Abend bei ihr auftauchte. Zwar hatte sie auch Carsten in die Wohnung gehen sehen, aber das spielte keine Rolle. Mark war gekommen, und Anne hatte ihn reingelassen. Das gab ihr ohne Zweifel die Berechtigung, den geplanten nächsten Schritt in die Tat umzusetzen. Sie gab ihren Beobachtungsposten auf und führte ein Telefonat. Als sie das Gespräch beendet hatte, lächelte sie zufrieden vor sich hin. Alles lief nach Plan!

39

     
     
    Bis Donnerstagabend hatte Martins Abteilung alle Akten der Privatdetekteien überprüft. Jetzt wurden die Fälle sortiert. Ein besonderes Augenmerk hatten sie dabei auf alle Auftraggeber, die nicht aus familiären Gründen observieren ließen. Dazu gehörten Leute, die mehr über ihre Nachbarn, Angestellten, Arbeitskollegen oder Bekannten wissen wollten. Bei anderen ging aus der Akte nicht hervor, in welchem Verhältnis sie zu dem Überwachten standen. All diese Fälle würden sie bis ins Detail durchleuchten. Aber nicht mehr heute. Martin machte Feierabend.
    Auf dem Weg zum Wagen lief er Katja Milster in die Arme.
    »Na, endlich Feierabend?«, rief sie ihm lächelnd entgegen.
    »Ja.« Sie blieben voreinander stehen. »Und Sie? Holen Sie Ihren Mann ab?«
    »Ja. Wir haben eine Einladung, von der er noch nichts weiß.« Spitzbübisch zog sie die Augenbrauen hoch. Martin schmunzelte. »Was macht Ihr Fall? Kommen Sie voran?«, fragte sie interessiert. »Gibt’s was Neues von dem Einbruch?«
    »Sie sind ja voll im Bilde«, tat er erstaunt, doch wunderte es ihn nicht wirklich.
    Sie zuckte mit den Schultern. »Ich weiß immer zu wenig«, sagte sie unverbindlich lächelnd. »Nur, was man so hört und liest.«
    »Oder, was Ihnen Ihr Mann berichtet«, ergänzte Martin.
    Beide lächelten wissend.
    »Diesmal haben Sie es wohl mit einer anderen Sorte Täter zu tun. Der scheint ganz schöne Spielchen mit Ihnen zu treiben. Das muss Sie doch furchtbar

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