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Abgehakt

Abgehakt

Titel: Abgehakt Kostenlos Bücher Online Lesen
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übernommen. Warum sollte es plötzlich anders sein? Aber es war eine Chance, und es bedeutete, dass sie nicht untätig herumsitzen würden. Jede einzelne Akte mussten sie nun durchsehen. Das würde eine Menge Zeit in Anspruch nehmen. Aber hatten sie nicht Zeit genug? Wie viel Zeit? Wie lange noch bis zum nächsten Mord?
    Das Telefon klingelte und riss ihn aus seinen Gedanken. Carsten Westphal meldete sich. »Hallo, Martin. Wollte mal hören, was dein Fall macht?«
    »Frag nicht. Es ist alles ziemlich verworren. Wir haben kaum relevante Ansatzpunkte.«
    »Dann würde dir vielleicht ein bisschen Abwechslung guttun. Hättest du Lust, mal wieder ein Bier trinken zu gehen?«
    »Hört sich gut an. Aber mir wäre es am liebsten, wenn ich dich spontan anrufen könnte. Ich muss ausgerechnet im Moment eine ganze Menge organisieren.«
    »Kein Problem. Melde dich einfach, wenn’s dir passt.«
    »Gern.« Martin freute sich wirklich über die Aussicht, den Freund privat zu treffen. »Und was gibt’s bei dir Neues?«
    »Nicht viel. Das heißt, ich habe eine Frau kennengelernt und   –«
    »Oh, was höre ich da?«, unterbrach er ihn. »Endlich mal eine erfreuliche Nachricht.«
    »Nein, nicht was du denkst. Es ist nichts Privates.«
    »Na, deiner Stimme nach zu urteilen, bedauerst du das.«
    »Was du so hörst. Sie hat ein Problem und ich helfe ihr ein bisschen dabei. Aber lass uns das Thema bei einem Bier vertiefen.«
    »Machen wir. Ich melde mich, sobald ich kann.«
    Doch da Martin und seine Leute in den kommenden Tagen von der Durchsicht der Observations-Akten vollkommen in Beschlag genommen waren, verschob er den Anruf bei Carsten immer wieder.

38

     
     
    Wie es im Büro üblich war, gab Anne am Mittwoch in der Frühstückspause einen kleinen Sektumtrunk. Es war ihr Geburtstag. Nach Feiern war ihr überhaupt nicht zumute. Viel lieber hätte sie diesen Tag ganz normal verstreichen lassen. Stattdessen ließ sie das Happy-Birthday-Lied und das fröhliche Händeschütteln über sich ergehen und war froh, dass sie ab sechs Uhr allein im Büro war und endlich Ruhe hatte. Sie nahm sich vor zu arbeiten bis sie müde wäre. Doch dazu kam es nicht. Um acht Uhr klang ihre Handymelodie an ihr Ohr, und Carsten meldete sich.
    »Hallo, Anne. Ich stehe gerade vor deiner Tür und wollte dir die Laborergebnisse mitteilen.«
    »Ich bin noch im Büro. Überstunden.«
    »Ach je. Lohnt es sich zu warten? Oder soll ich am Telefon berichten?«
    »Ich weiß nicht.« Sie war unentschlossen. »Vielleicht sollte ich wirklich Feierabend machen«, überlegte sie laut. »Auf dem Nachhauseweg wollte ich eigentlich noch beim verwaisten Haus meiner Freundin Kelly vorbei, zum Blumengießen. Sie wohnt am Stadtrand. Aber ich glaube, dazu habe ich jetzt keine Lust mehr. Das kann auch noch bis Freitag warten.«
    »Prima!«, kam es spontan. »Dann warte ich hier. Bis gleich.« Und schon hatte er das Gespräch weggedrückt, als wollte er nicht Gefahr laufen, dass sie es sich noch mal anders überlegte.
    Mit einem großen Blumenstrauß in der Hand, leeren Sektflaschen und den Resten des Knabberzeugs im Korb verließ sie das Büro und parkte ihren Jeep zehn Minuten später neben Carstens Wagen.
    »Toller Strauß«, begrüßte Carsten sie, als sie aus dem Auto stieg. »Gab’s was zu feiern?«, fragte er mit einem Blick auf die Sektflaschen.
    »Nichts Besonderes.« In der Wohnung angekommen bat sie ihn: »Geh schon mal ins Wohnzimmer. Ich bring’ das gerade in die Küche.«
    In diesem Moment läutete es an der Tür. Erschrocken drehte sich Anne zu Carsten um.
    »Soll ich aufmachen?«, fragte er.
    »Nein.« Sie winkte ab. »Ich war nur einen Moment lang überrascht, weil ich niemanden erwarte.«
    Sie ging zur Sprechanlage und Carsten beobachtete sie. Als sie hörte, wer vor der Tür stand, warf sie ihm einen fragenden Blick über die Schulter zu. Er kam ein paar Schritte näher und sah, wie sie zögerte, dann aber doch auf den Summer drückte und die Tür öffnete.
    »Hallo, Schönheit! Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!« Mark trat ein, nahm sie in die Arme und wirbelte sie einmal im Kreis herum.
    »Was machst du denn hier?«, fragte Anne fast vorwurfsvoll.
    »Na, deine Begeisterung kennt ja keine Grenzen«, lachte er. »Du glaubst doch nicht, dass ich deinen Geburtstag vergesse. Ich wollte dir gratulieren.«
    »Es ist nicht gut, dass du hier bist.«
    »Das hast du vor Kurzem aber noch ganz anders gesehen«, sagte er vielsagend und streichelte ihr zärtlich

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