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Abgehakt

Abgehakt

Titel: Abgehakt Kostenlos Bücher Online Lesen
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Zusammentreffen war, und wollte um ihn herumrennen.
    »Immer langsam!« Er hielt sie am Arm fest und riss sie zurück, sodass ihre Handtasche zu Boden flog. Anne begann zu schreien und nach dem Mann zu schlagen. Der lachte nur, während er ihren Angriff locker abwehrte. Die Gestalt, die hinter ihr gewesen war, hatte nun aufgeschlossen. Sie zog ein Messer und hielt es Anne vors Gesicht, was sie augenblicklich verstummen ließ. Dieser zweite, ebenfalls maskierte Mann war wesentlich dünner, aber ebenso groß wie der andere, der sie immer noch festhielt. Wortlos taxierte er sie von oben bis unten.
    »Was wollt ihr von mir?« Die Angst in Annes Stimme war nicht zu überhören.
    Der mit dem Messer trat nah an sie heran. »Nimm die Hände hinter den Kopf«, flüsterte er ihr ins Ohr. Seine Stimme war kalt wie Eis, und sie glaubte, sich nicht mehr bewegen zu können. Doch sie tat, wie geheißen. Dann schubste der Mann sie mit seinem Körper immer weiter in Richtung Wand, bis sie hart dagegen prallte.
    »Wir kommen, um dir eine Nachricht zu bringen. Wir haben gehört, du bist ein schlimmes Mädchen und verführst unschuldige Männer.«
    Er hatte so nah vor ihrem Gesicht gesprochen, dass sie seinen schlechten Atem riechen konnte. Übelkeit stieg in ihr hoch.
    »Wir kennen da jemanden, der dich schon oft gewarnt und dir gesagt hat, du sollst ein liebes Mädchen sein. Aber du hast nie darauf gehört. Und jetzt ist die Person ziemlich böse auf dich und möchte, dass du bestraft wirst. Und deswegen sind wir heute alle hier.«
    »Ich habe kein Verhältnis mehr mit diesem Mann.« Annes Stimme zitterte.
    »Das würde ich in deiner Situation auch sagen«, erwiderte die Stimme hinter der Maske.
    »Glauben Sie mir doch«, flehte sie. »Ich habe das schon vor einer Weile beendet.«
    »Sei still!«, herrschte sie der andere an.
    Anne schielte nach rechts und links ohne den Kopf zu drehen, in der Hoffnung ein Passant käme durch die Unterführung. Die Männer lachten höhnisch.
    »Das kannst du vergessen! Es kommt niemand runter, solange wir hier sind. Die Unterführung ist zurzeit gesperrt   – wegen Säuberungsaktionen. Das oder was Ähnliches wird unser Kollege, der oben Schmiere steht, den Leuten jedenfalls sagen.«
    Anne überlief eine Gänsehaut. Was würden diese Männer mit ihr machen? »Wer ist diese Person, die euch geschickt hat?«, wagte sie zu fragen.
    »Wer wird denn gleich so neugierig sein?«
    »Komm zur Sache, Mann«, forderte das Muskelpaket seinen Kumpel auf.
    »He, bleib locker. Wir haben doch Zeit. Vielleicht sollten wir uns mit dem Püppchen noch ein bisschen amüsieren.«
    Anne sah seine lüsternen Augen nah vor ihrem Gesicht.
    »Zieh die Jacke aus!«, befahl der Dünne.
    Langsam schüttelte Anne den Kopf. »Nein!«, sagte sie leise.
    »Doch!«, entgegnete er ebenso leise. Dieses eine Wort machte Anne mehr Angst als Geschrei oder Handgreiflichkeiten.
    »Mach schon, was er sagt«, mischte sich der andere wieder ein und riss an ihrem Ärmel. Sie versuchte sich zu wehren, hatte aber keine Chance. Ihre Jacke flog in hohem Bogen davon. Sie wurde herumgedreht und ihre Hände auf dem Rücken zusammengehalten. Der Dünne zog eine Schnur aus der Hosentasche und band ihr die Handgelenke zusammen. Erneut presste er sie gegen die Wand.
    »He, kleine Raubkatze. Ich glaube, wir müssen dich mal ein bisschen bändigen.« Damit griff er ihr kräftig in die Haare und zog ihren Kopf in den Nacken.
    Anne zitterte in ihrer dünnen Bluse und wurde sich bewusst, dass ihr hier niemand zur Hilfe kommen würde, egal was die Männer nun mit ihr anstellen würden. Sie fühlte, wie die Messerklinge langsam ihren Hals entlangfuhr. Dann schnitt ihr der Dünne genüsslich einen Blusenknopf nach dem anderen ab. Es war ganz still, nur das Aufprallen der Knöpfe auf den Boden war zu hören. Zuletzt schob er ihr den Stoff mit der kalten Klinge von den Schultern.
    »Hilfe!«, schrie Anne und begann nach den Männern zu treten. Nein, sie würde sich nicht wehrlos in ihr Schicksal ergeben. Irgendjemand musste sie doch hören. Doch ihr Hilferuf wurde von der Hand des Muskelpakets erstickt.
    »Was versuchst du hier, Lady? Ich dachte, es ginge, ohne dass wir dir das Maul stopfen müssen. Schade!« Der Dünne zog sich einen Schuh, dann den Strumpf aus. Er schlüpfte barfuß zurück in seinen Schuh und knäuelte die graue Socke zusammen.
    »Mund auf!« Wieder diese leise, bedrohliche Stimme.
    Anne schüttelte mit weit aufgerissenen Augen den Kopf,

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