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abgemurkst: Maggie Abendroth und das gefährliche Fischen im Trüben (German Edition)

abgemurkst: Maggie Abendroth und das gefährliche Fischen im Trüben (German Edition)

Titel: abgemurkst: Maggie Abendroth und das gefährliche Fischen im Trüben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Minck
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dorthin wählte ich Carmen Sawatzkis Recklinghäuser Nummer. Carmen war überrascht, meine Stimme zu hören. Ohne Umschweife fragte ich sie, was sie der Forelle über sich und ihre Ehe erzählt hatte. Ihre Antwort war knapp: »Alles. Alles hab’ ich der erzählt. Macht man doch so beim Therapeuten.«
    »Genau, Carmen. Danke für die Auskunft.«
    »Was ist denn? Warum willst du das wissen?«
    »Weiß ich noch nicht so genau. Wenn du kannst, ruf bitte Berti an. Ich habe Mist gebaut, und sie flippt aus. Mia ist zwar bei ihr, aber ich glaube, du wirst gebraucht.«
    Wilma steckte ihren Kopf durch die Tür und fragte mich, was los sei, und ich sagte ihr, was ich zu wissen glaubte, was Herr Matti zu wissen glaubte … also, wo womöglich die Lösung für das Rätsel zu finden sei.
    »Klingt ziemlich wild, diese Theorie«, sagte sie und ging wieder in den Salon zurück.
    Ich rief im Augusta Krankenhaus an und ließ mich zu Rita Thiel durchstellen. Ritas Stimme klang dünn, aber ich schonte sie nicht. Nach einigem Zögern gab sie zu, dass sie der Forelle alles über Sattelmann erzählt hatte.
    »Die war so nett, weißt du. Ganze zwei Stunden hat sie hier bei mir gesessen. Wer macht das heute noch?«
    »Ja, Rita. Werd gesund, ruh dich aus. Die Geschichte wird noch schlimmer werden. Vor allem, wenn wir beide darüber reden, was du Winnie über Wilma und mich erzählt hast.«
    »Aber ich musste doch die Wahrheit sagen. Kai-Uwe hat gesagt, das war gut so.«
    Kai-Uwe hat gesagt … Ich könnte dir den Hals umdrehen, Rita Thiel. Und was Kai-Uwe sagt, interessiert mich schon gar nicht.
    »Der Anwalt, der Herzig, der ist ja wirklich irre kompetent. Der tut alles für mich«, plapperte sie weiter. »Der Kai-Uwe hat den für mich angerufen. Irrsinnig süß von dem, oder?«
    »Tschüss, Rita. Das hättest du eher haben können.« Aber Rita wollte nicht abtschüssen, sie holte tief Luft und verkündete: »Hör mal, wenn ich aus dem Krankenhaus raus bin und der Herzig das Geld bei Sattelmann senior für mich eingetrieben hat, dann …«
    »Sattelmann senior?«
    »Ja, dann feiern wir, ganz groß.«
    »Rita! Ich fragte – Sattelmann senior?!«
    »Ach ja, Mensch, dem Konny gehörte doch gar nichts mehr, was denkst du denn. Irrsinnig kompliziert das Ganze, aber mein Anwalt ist dahinter gekommen. Der Senior muss für alles geradestehen. Tschüss dann, Maggie. Du bist ja in Eile.« Und bumms, hatte sie aufgelegt. Ach, jetzt ist Herzig schon Ritas Anwalt?! Und Rita wird ihr Geld von Sattelmann senior sowieso kriegen? Herzig musste sich noch nicht mal anstrengen? Warum hatte der alte Sattelmann nicht gleich gesagt, dass sie die Kohle sowieso von ihm kriegt? Hätte er mal, dann wäre sein Sohn vielleicht noch am Leben.
    Ich stellte mir eine Tasse in die Espressomaschine und steckte mir eine Zigarette an. Meine Lunge tat weh. Rauchen oder rennen, Maggie, beides geht nicht – jedenfalls nicht ohne Training.
    Ich nahm mir von Wilmas Schreibtisch einen roten Stift und stellte mich vor ihren großen Wandkalender, auf dem die Urlaubstage für ihre Mitarbeiter eingetragen waren, und schrieb die Daten von Bad Camberg und die Todesdaten der Männer in die Kästchen. Dann nahm ich einen grünen Stift und notierte, so gut ich mich erinnern konnte, in den Kalender, wann die Forelle mit den Frauen telefoniert oder, im Falle von Rita, sie im Krankenhaus besucht hatte.
    Ich trat einen Schritt vom Kalender zurück und betrachtete mein Werk. Das Telefon klingelte, ich ging ran. Es war Carmen.
    »Du, Maggie, ich hab’ noch die Telefonnummer von der einen da gehabt, erinnerst du dich an die aus Chemnitz mit dem Kerl, der schizo ist?«, sagte sie atemlos.
    »Ach der, der alles auf Pump gekauft und dann das Haus zertrümmert hat?«
    »Genau der, mit dem Motorrad. Berti hat gesagt, ich soll die mal anrufen, du hättest irgendwas von Bad Camberg gesagt. Und jetzt halt dich fest …«
    »Ist er tot?«
    »Nein, er liegt im Krankenhaus. Alle Knochen gebrochen. Der bestellt nie wieder was.«
    »Ist nicht wahr!«
    »Wenn ich es doch sage. Noch bevor die arme Frau ihre Kur beendet hatte.«
    »Wie?«
    »Der ist mit Kolbenfresser aus der Kurve geflogen und liegt im Koma. Der Sachverständige hat ihr gesagt, es war kein Tropfen Öl im Motor. Die denken natürlich alle, der war nicht nur schizo, der war auch sonst komplett blöde. Kein Öl im Motor! Wollt’ ich dir nur erzählen.«
    »Danke. Mir wird schlecht.«
    Ich legte auf.
    Es passte einfach zu gut. Rita im

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