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abgemurkst: Maggie Abendroth und das gefährliche Fischen im Trüben (German Edition)

abgemurkst: Maggie Abendroth und das gefährliche Fischen im Trüben (German Edition)

Titel: abgemurkst: Maggie Abendroth und das gefährliche Fischen im Trüben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Minck
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miteinander zu tun! Nie gehabt. Jede Wette.«
    »Denken Sie nach. Haben sie doch. Sie haben Frauen«, stellte Matti zufrieden fest und biss in einen Schokoriegel.
    »Jetzt gehen Sie aber zu weit. Von der Hand wissen wir nur, dass sie Pling gehört, aber der ist bis heute nicht gefunden, und eine Frau hatte der nicht.«
    »Falsch, Frau Abendroth: Er hatte mehr Frauen als gut für ihn war«, schlussfolgerte der Wachmann. »Haben Sie eben selbst erzählt.«
    »Das ist mir jetzt aber echt zu wild, meine Herren. Gut, alle haben Frauen. Und haben diese Frauen ihre Männer umgebracht, weil ihnen die Kur nicht bekommen ist? Oder sind sie während heimlicher Hypnosesitzungen programmiert worden, ihre Gatten umzubringen? Von einer allmachtbesessenen Wissenschaftlerin, die nachts in einem Gewölbe an der Heimorgel sitzt und Toccata und Fuge spielt?«
    »War Coco Reitmeier jemals in Bad Camberg?«
    »War sie.«
    Matti und der Wachmann schauten sich zufrieden an. Offensichtlich warteten sie darauf, dass bei mir der Groschen fiel.
    Das tat er dann auch, aber nur pfennigweise. Oh ja, Coco war dort gewesen. Das war sie … In meinem Kopf drehte sich alles. Casapietra, sein Ferrari … Fachwerkhäuser und Atemtherapie … wir fassen uns alle an den Händen … die Werkstatt … wir fassen uns alle an den Händen … Die Forelle. Et reicht, wenn der Mörder die kennt!
    »Herr Matti!«, ich schlug mit der flachen Hand auf den Tisch, »… die Hundehaare, die hellen. Die Forelle und ihr dämlicher Retriever. Die wusste alles von ihren Klientinnen. Sie war ja sogar bei Rita im Krankenhaus, und selbst Carmen hat sie nach der Krise angerufen! Aber ihr Mann hatte doch einen Unfall … Er ist vom Baugerü…«
    »Es tut mir leid, Ihre halbe Stunde ist leider um«, sagte der Wachmann.
    »Machen Sie es gut, Frau Margret. Gehen Sie zu Herrn Winnie und erzählen Sie ihm alles. Viel Glück.« Herr Matti drückte mir zum Abschied die Hand und lächelte mich an. »Vergessen Sie mein Angebot nicht.«
    »Vergessen Sie Ihr Versprechen nicht! Und bitte, Sie müssen mehr essen.«
    Ich folgte dem Wachmann zur großen Eisentür, die er geräuschvoll aufschloss. Dann war ich auch schon wieder an der Pforte, bekam meinen Personalausweis ausgehändigt, das grüne Lämpchen an der Tür leuchtete, und ich stand draußen. Ich wäre gerne auf der Stelle umgekehrt und hätte gesagt: Ich nehme noch eine halbe Stunde, dafür komm’ ich nächsten Monat nicht. Aber das ist unmöglich.
    Ich musste so schnell wie möglich mit Winnie sprechen. Aber vorher sollte ich tunlichst meine Gedanken sortiert haben. So durcheinander konnte ich nicht vor seinen Schreibtisch treten. Ich könnte aber auch einen Wodka vertragen. Am besten zwei? Aber anstatt mich zum Café Madrid aufzumachen, entschloss ich mich spontan, den Eingang vom Blumenfriedhof zu nehmen. Ich brauchte den Verstand eines Kriminalisten, und wenn er noch so tot war.
    Direkt vor dem Grab von Kajos Eltern stand eine Holzbank. Ich setzte mich hin und dachte nach: Wie beschwört man einen toten Kriminalkommissar? Seinen geliebten Cognac hatte ich leider nicht dabei, aber ich zündete zwei Roth-Händle für uns an. Eine rauchte ich, die andere klemmte ich zwischen die Holzrippen der Bank – als provisorisches Rauchopfer. Dann mal los, Herr Kommissar Kostnitz. Was sagen Sie zu dem ganzen Tohuwabohu?
    Ich rauchte, scharrte mit den Füßen in der grauen Asche des Friedhofsweges und wartete, aber der Zigarettenzauber half kein bisschen. Ganz im Gegenteil. Plötzlich erinnerte ich mich lebhaft an eine meiner ersten Begegnungen mit Kostnitz – da hatte er mir unmissverständlich klar gemacht, dass er mich für überspannt hielt. Vermutlich würde er das jetzt wieder genauso machen. Die Geschichte, die ich ihm diesmal zu erzählen hatte, würde seinem kritischen Blick auch nicht standhalten. Maggie, ein bisschen viel Brimborium – und ein bisschen wenig Fakten … Was hatte Kostnitz damals gesagt? Können Sie es denn beweisen, Frau Abendroth? Nein, hatte ich nicht gekonnt. Und Herr Matti auch nicht. Du musst hier und heute auch nix beweisen, Maggie. Das soll Winnie gefälligst machen. Und zwar pronto. Es könnte ihm nicht schaden, der Albaner-Mafia einen Ruhetag zu gönnen und stattdessen noch ein paar mehr Leute zu verdächtigen und zu überprüfen. Hauptsache, nicht Wilma, Hasselbrink und mich.
    Meine Zigarette war bis auf den Filter heruntergebrannt. Bäh – angebrannter Filter! Ich trat den Stummel auf dem Boden aus.

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