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Abgründe der Macht - Roman über einen Sachsenkönig

Abgründe der Macht - Roman über einen Sachsenkönig

Titel: Abgründe der Macht - Roman über einen Sachsenkönig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Gordian
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und ließen die Schwerter aufeinander krachen.
    Herzog Eberhard kämpfte wie ein Rasender. Seine Schläge kamen so rasch und wuchtig, dass sein viel jüngerer, größerer, stärkerer Gegner immer mehr in Bedrängnis geriet. Bald hatte auch Graf Udo eine Wunde empfangen. Blut spritzte von seiner Wange, lief von der Stirn herab in die Augen. Halbblind trat er fehl und stürzte hin. Eberhard stieß die Klinge nach seinem Hals, doch wurde sie weggeschlagen, bevor sie eindringen konnte. Einer der Männer im Kreis war herbeigesprungen. Es war Aimo, der auch seine Rache wollte. Er drang auf den Herzog ein, dem es nun gleich war, wen er traf und wen er noch mitnahm ins ewige Dunkel. Sein wilder Kampfesmut und die Erfahrung des Alters triumphierten. Der junge Mann sank vor ihm nieder, ein Blutstrahl schoss ihm aus dem Mund. Der Herzog selbst hatte mehrere Wunden empfangen und schon trat ihm ein dritter Kämpfer entgegen. Die Schwerter klirrten, der andere fiel und Eberhard stand noch immer – blutend, taumelnd, keuchend, mit irrem Blick das Schwert schwingend und in die Luft schlagend.
    Konrad Kurzbold gab zwei Männern das Zeichen, ein Ende zu machen.
    Sie schleuderten ihre Lanzen.
    |307| Von beiden getroffen, ließ der Wankende das Schwert fallen, brach zusammen, blieb reglos liegen.
    Kurzbold trat gleich zu ihm, zog ihm die Lanzen aus der Brust, warf seinen Mantel über ihn.
    Eberhard, der Herzog der Franken, war tot.

48
    An der Anlegestelle der Boote, zweihundert Schritte entfernt, hatte man nicht bemerkt, was bei der Schänke geschehen war. Zwei mit den zuletzt noch übrig gebliebenen Kriegern voll besetzte Boote stießen ab. In einem Lastkahn, der gerade angelegt hatte, wurde die Beutefracht des letzten Wagens verstaut.
    Raoul, der ziegenbärtige Vasall Herzog Giselberts, trieb die Knechte an. Bis zu den Knien stand er im Wasser und griff selbst zu, um Truhen, Kisten, Körbe und Fässer zu verladen. Es musste nun schnell gehen, denn die Dunkelheit brach herein und von dem dicht bewölkten Himmel begann es wieder zu regnen. Raoul stritt mit dem Bootseigner, einem Kaufmann im sternenbesäten Mantel, der immer wieder schrie, es sei nun genug, mehr könne nicht geladen werden. Doch waren es nur noch wenige Beutestücke, die sonst auf dem Wagen zurückgeblieben wären und vielleicht nicht mehr hinübergebracht werden konnten.
    Raoul und der Kaufmann tauschten noch zornige Reden, als plötzlich drei Männer der Gefolgschaft Herzog Giselberts aus der Richtung des Fischerdorfs herbeiliefen.
    „Ein Überfall!“, keuchte der Erste.
    „Gondebaud wurde niedergemacht!“, rief der Zweite.
    „Alle anderen tot und verwundet,“ teilte der Dritte atemlos mit. „Die Herzöge in der Schänke gefangen!“
    „Wie viele sind es?“, schrie Raoul.
    „Die Angreifer? Dreißig, vierzig …“
    „Dann können wir ihnen nicht helfen! Alle Knechte an die Ruder! Schnell fort!“
    Raoul schwang sich über die Bordwand, die nur zwei Handbreiten aus dem Wasser ragte. Die drei Männer wollten ihm folgen. Aber der Kaufmann ergriff ein Ruder und schlug nach ihnen.
    |308| „Kein Platz mehr! Das Boot ist schon überladen!“
    „Dann werft etwas ab!“, schrien die Drei. „Wir müssen mit, sonst erwischen sie uns auch noch!“
    „Es kommen ja noch Boote herüber!“, rief einer der Ruderknechte.
    „Raoul, ich mache dich kalt, wenn du uns jetzt hier zurücklässt!“, brüllte einer der Drei, ein starker Bursche mit Helm und Panzerhemd.
    „Zum Teufel, das kostet Zeit!“, fluchte der Gefolgschaftsführer. „Also gut, nehmt das und das … auch die Truhe dort, viel Wertvolles ist nicht drin. Stellt alles neben den Wagen.“
    „Das reicht nicht!“, ereiferte sich wieder der Kaufmann. „Wir saufen ab – mit den dreien an Bord! Nur zwei können mit!“
    Die drei Männer kletterten schon ins Boot.
    „Einer zuviel!“, kreischte der Kaufmann. „Nur zwei, habe ich gesagt!“
    „Du hast Recht, es ist einer zuviel!“ Der Behelmte packte ihn und stieß ihn von Bord. „Nun stimmt es!“
    „Rohe Gewalt!“, keuchte der Kaufmann, aus dem flachen Wasser auftauchend. „Schufte! Räuber! Halt, halt!“, schrie er dem jüngsten Ruderer zu, der das Seil vom Pflock lösen wollte. „Mach es nicht los, es wird untergehen!“
    Er krallte sich an die Bordwand, doch der Behelmte zog sein Schwert und stach auf ihn ein. Der Kaufmann sank wieder ins Wasser.
    „Ablegen!“, befahl Raoul dem Mann mit der Flößerstange, der am Heck stand.
    Die Ruder

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