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Abiona - Das Bündnis (German Edition)

Abiona - Das Bündnis (German Edition)

Titel: Abiona - Das Bündnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Auditor
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Da stieg Hoffnung in ihm auf und er sah Vanderwal aufrichtig an.
    »Nimm die Sonje an, Vanderwal. Kehre zurück in deine Heimat und helfe Solfajama und Monatom dabei, sie wieder aufzubauen. Uns aber lass gehen! Wir werden im Gegenzug dazu, die verlorenen Schöpfer zu dieser Höhle geleiten, damit auch sie heimkehren können, so wie es ihre Bestimmung ist.«
    Die Alte schaute an ihm vorbei in Richtung Höhlenausgang, wo Thuri und Robin immer noch warteten.
    »Sie hat mich schon einmal betrogen, diese Menschenfrau. Menschen lügen und sind listenreich wie ein Nebel im Moorland. Ich habe es gesehen…. Immer wenn ich durch die Pforte blickte, zeigte sie mir, wie Menschen die Wahrheit verdrehen und Märchen erzählen, um sich zu schützen!
    Und auch deine Sprache ist doppelzüngig! Wenn du die Macht hättest, uns alle zu zerstören und das Tor zu verschließen, warum bietest du mir als Geschenk diese Sonje an? Warum zerstörst du nicht mich, die ich so unartig war, mich dem großen Schöpferplan zu widersetzen?«
    Vanderwal hatte sich erhoben und schlich jetzt um Jack herum. Er seufzte und schüttelte traurig den Kopf. »Ich biete dir das Geschenk aus Gnade an! Frei sollst du entscheiden, ob du dich jetzt wandeln willst oder die Last des Verrats weiter trägst. Selbst der Tod müsste für dich eine warme Umhüllung sein, nach der du dich schmachtend ausstreckst, denn er würde dich vor dem Erinnern bewahren.
    Diese Sonje stammt von ihr, der großen Herrscherin, ihr nanntet sie Gnorra. Ihre Kraft wird dir ermöglichen, Geschöpfe zu formen und das Chaos zu ordnen. Seht, sie ist wunderschön!«
    Jack hob den schwarzen Stein erneut hoch in die Luft und ließ zu, dass sein Leuchten sich in der ganzen Höhle ausbreitete und das faltige Gesicht der alten Frau beleuchtete. Vanderwal stöhnte wonnevoll auf. Die Flammenspur hinter Jack flammte noch einmal kurz auf und erlosch dann plötzlich. Jack atmete erleichtert aus. Er hatte sie dort, wo er sie haben wollte. Die Verhandlung war fast gewonnen.
     
    »Jack?«
    Eine Stimme drang zu ihnen herüber. Sie kam von der anderen Seite. Aus der Menschenwelt. Leise zwar, aber unüberhörbar brach sie sich einen Weg zu ihnen, schwoll an und erklang alsbald in der ganzen Höhle, wie eine wohltönende Glocke.
    »Jack bist du hier? Ich habe doch deine Stimme gehört! Jack?«
    Jacks Herz machte einen Sprung und tat dann plötzlich so weh, als würde es herausgerissen werden. Jede falsche Gelassenheit fiel von ihm ab. Das war Tenkaras Stimme. Sie war hier!
    Der schwarze Stein in seiner Hand glühte plötzlich leuchtend rot auf und versenkte ihm die Hand. Er ließ ihn erschrocken fallen und taumelte zurück. Das letzte, was er sah, war, dass die Alte nach dem Stein griff. Dann wurde es dunkel um ihn herum.

Feuer und Rauch

    »Es steigt Rauch auf vom Vorplatz der Kathedrale.«
    Shekowah hatte sich weit über Senjas Rücken gebeugt. Eldana, die hinter ihm saß, vermied es nach unten zu gucken. Sie musste schon die ganze Zeit über gegen eine aufsteigende Übelkeit ankämpfen. »Glaubst du, der Angriff hat bereits begonnen?«, fragte sie beunruhigt.
    »Nein«, erwiderte der König gelassen. »Es riecht nach Weihrauch und den Kräutern der Totenzeremonie.«
    »Hanrik?«
    »Ja, sie führen das Ritual gemäß der Alten durch…, wie er es als Lichtarbeiter verdient hat. Wie ihr alle es verdient hättet.« Seine Stimme brach und er schwieg. Auch Eldana schwieg und düstere Bilder zogen vor ihrem inneren Auge vorüber.
    Leise überflogen sie die Türme der Kathedrale und steuerten auf den Boden zu. Jetzt sahen sie einen Kreis gelber Fackeln, in deren Mitte auf einem Holzgerüst aufgebahrt der leblose Körper Hanriks lag. Die einzigen Anwesenden der Zeremonie waren die übrig gebliebenen Mitglieder des Rates: Selana, Falfarev, Vankoti, Kaisho und Mel, sowie Sylan, Torfun und Korkoran, der allerdings die Gestalt einer Katze angenommen hatte. Ansonsten war der Vorplatz menschenleer.
    Als Selana die Arme ausbreitete und die Segnung ausführte, setzte Senja zum Sinkflug an. Shekowah nahm aus den Augenwinkeln wahr, wie Falfarev die Fackel hob, um den Scheiterhaufen zu entfachen und von Torfun, der an ihn herantrat und seinen Arm sacht nach unten lenkte, davon abgehalten wurde. Sie hörten ein Raunen, das durch die kleine Versammlung ging, als sie den Platz nun tiefer fliegend umkreisten, um dann dicht am Waldrand zu landen. Die Augen aller waren auf sie gerichtet, doch keiner kam ihnen entgegen gelaufen, um

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