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Abraham Lincoln - Vampirjäger

Abraham Lincoln - Vampirjäger

Titel: Abraham Lincoln - Vampirjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Seth Grahame-Smith
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für die Union, einzugreifen – Abe gewann die Wahl mit einem deutlichen Vorsprung aus eigenem Verdienst.
    Henrys Telegramm war eines der ersten, das an jenem Morgen einging – lange bevor auch nur eine einzige Stimme ausgezählt worden war.
    HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH, HERR PRÄSIDENT. DEIN H .
    IV
    Der designierte Präsident Abraham Lincoln trat am 11. Februar 1861 von Springfield aus die Reise ins Weiße Haus an. Ein privater Sonderzug brachte ihn und seine Familie, seine engsten Mitarbeiter und sein persönliches Sicherheitskommando nach Washington D. C.
    Es war kein einfacher Übergang gewesen. Gut einen Monat nach der Wahl hatte das Parlament von South Carolina beschlossen, aus der Union auszutreten. Mehr und mehr Südstaaten folgten diesem Beispiel – am Tag des Amtsantritts waren es bereits sieben an der Zahl: Louisiana, Mississippi, Alabama, Florida, Georgia, South Carolina und Texas. Abe konnte nur noch tatenlos zusehen, während Präsident Buchanan nichts unternahm.
    [Buchanan] bleibt einfach auf seinem Hosenboden sitzen, während das Land auseinanderbricht, während Schiffe unserer Kriegsflotte und ganze Forts tagtäglich an den Süden fallen und die Union sich vor unseren Augen auflöst. Seine Schwäche ist erstaunlich. Er hat ganz offensichtlich beschlossen, die Krise schlichtweg zu ignorieren. Am liebsten würde ich ihn zum Teufel jagen.
    Drei Tage bevor Abes Zug Springfield verließ, trafen sich die selbst ernannten »Führer der Südstaaten« in Montgomery, Alabama, um vorab eine gemeinsame Verfassung zu verabschieden und die Konföderierten Staaten von Amerika auszurufen.
    Sie wählten Jefferson Davis zu ihrem Präsidenten.
    _
    Die Dreifaltigen patrouillierten Tag und Nacht im Zug. Offiziell galten sie als zwei Polizisten aus Springfield, die ehrenamtlich auf den neuen Präsidenten aufpassten. Seinem Sicherheitskommando gehörten außerdem noch zwei Menschen an – ein Privatdetektiv namens Allan Pinkerton und sein alter Freund Ward Hill Lamon. Lamon hatte sich nur aus freundschaftlicher Sorge um Abes Sicherheit freiwillig bereiterklärt, als Abes Leibwächter zu fungieren. Er war einer der wenigen im Umfeld des neuen Präsidenten, der um den Ernst der Bedrohung, der dieser ausgesetzt war, wusste. In den folgenden Jahren würde sich das Personal des Weißen Hauses daran gewöhnen, Lamon nachts auf dem Gelände herumpatrouillieren zu sehen oder ihn schlafend vor dem Zimmer des Präsidenten vorzufinden. Er war groß, zäh, geschickt im Umgang mit Waffen, unerschütterlich loyal – und außerdem wurde seine Hilfe dringend gebraucht.
    Abes Zug sollte mindestens in den zehn bedeutendsten Städten auf dem Weg nach Washington halten. In jeder von ihnen versammelten sich Tausende (wenn nicht gar Zehntausende) von Einwohnern, in der Hoffnung, den neuen Präsidenten mit eigenen Augen zu sehen. Oft hielt Abe eine spontane Rede vom hintersten Wagen aus – manchmal war er dabei bloß eine Armeslänge von seinen Zuhörern entfernt. Dann verließ er die Bahnstation per Kutsche, um führende Persönlichkeiten des Ortes zu treffen, Bankette zu besuchen oder Paraden abzunehmen, die ihm zu Ehren veranstaltet wurden. Es war ein wahrer Sicherheitsalptraum.
    Die letzten paar Tage waren ausgesprochen anstrengend. Die Buben sind jedoch bester Stimmung – rennen im Zug hin und her und bewundern durchs Fenster die Landschaft, die draußen vorbeizieht. Bob findet »alles so schrecklich aufregend«, während Willie und Tad überhaupt nicht beeindruckt wirken von den Menschenmengen und all den fremden Gesichtern. Mary scheint auch ganz gut mit der Situation fertig zuwerden, auch wenn ihr Kopf ihr auf dieser Reise ganz besonders zu schaffen macht. 49
    49 Mary litt als Erwachsene unter quälenden Kopfschmerzen (womöglich Migräne). Viele Historiker sind der Ansicht, die Attacken hätten in Zusammenhang mit ihren berüchtigten depressiven Phasen gestanden. Einige behaupten sogar, sie sei schizophren veranlagt gewesen, auch wenn das unmöglich mit absoluter Sicherheit zu sagen ist.
    Bei aller Begeisterung lag eine deutliche Anspannung in der Luft. Alle Mitreisenden spürten es, auch wenn es keiner offen aussprach.
    Da ist eine Reihe von Leuten, die geschworen haben, dass ich meinen Einzug ins Weiße Haus nicht erleben werde. Solches Gerede verursacht den besorgten Ausdruck auf den Gesichtern meiner Beschützer (was mir angesichts dieses ernsten Themas auch angebracht erscheint). Ich jedoch kann mit Fug und Recht behaupten, dass

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