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Abschied aus deinem Schatten

Abschied aus deinem Schatten

Titel: Abschied aus deinem Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte Vale Allen
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Puzzleteile nahtlos ins Gesamtbild fügten.

23. KAPITEL
    F est in Marks Arme geschmiegt, weinte Rowena wie ein Kind, bis die Tränen versiegten. Die ganze Zeit drückte er sie an sich, tröstete sie im Flüsterton und strich ihr sanft über den Rücken. Als sie sich etwas beruhigt hatte, fragte er leise: „Was machen wir denn nun damit?”
    „Womit?” Sie rückte von ihm ab und wischte sich mit einem Zipfel ihres übergroßen T-Shirts das Gesicht ab.
    „Mit dem Video! Was hast du damit vor?”
    „Wegwerfen”, sagte sie heiser. „Wie gesagt, ich habe es mir immer wieder angesehen, weil mir der Haken an der Geschichte einfach nicht einfallen wollte.”
    „Und vielleicht auch, weil es deine ohnehin schon geringe Meinung von dir selbst bestätigte?”
    Sie hätte ihm gern etwas erwidert, konnte es aber nicht, denn es stimmte, was er sagte. Also wandte sie den Blick ab und kniff die Lippen zusammen.
    „Sieht attraktiv aus!” flachste er.
    Rowena entspannte sich ein wenig, hätte sich jedoch am liebsten irgendwo verkrochen, war aber sicher, dass Mark das nicht zulassen würde.
    „Gehen wir die Sache doch mal durch”, schlug er vor, wobei er sich vorbeugte und sich von dem mittlerweile lauwarmen Kaffee nachschenkte. Fragend sah er Rowena an, und da sie kopfschüttelnd ablehnte, setzte er die Kanne wieder ab. Nach mehreren Schlückchen stellte er die Kaffeetasse auf den Couchtisch und drehte sich so, dass er Rowena direkt gegenübersaß. „So wie ich die Dinge sehe, kannst du nicht wissen, wann die Aufnahme gemacht wurde. Sagen wir mal im letzten Herbst, das vereinfacht die Sache. Wann es wirklich war, ist ohnehin nicht so wichtig. Das Video beweist jedoch lediglich, dass der Bursche mit deiner Schwester Sex hatte, und zwar ein einziges Mal. Dass diese Erfahrung nicht zu den Höhepunkten seines Lebens zählte, lässt sich kaum übersehen, und dass die Affäre sich länger hinzog, scheint daher unwahrscheinlich zu sein. Räumst du das ein?”
    „Selbst wenn ich das einräume – was macht das schon? Es ändert nichts an der Tatsache, dass er mich belogen hat!”
    „Herzchen, ich weiß, du bist gekränkt und sauer, aber denk mal einen Augenblick nach! Wenn du von Claudia quasi ins Bett gezerrt worden wärest – würdest du das zugeben? Das wage ich zu bezweifeln! Unser Doc war eher unfreiwillig da, das wird auf dem Band glasklar deutlich. Was da ablief, war die typische Nummer aus purer Barmherzigkeit. Und dabei hat er sich nach meinem Dafürhalten erheblich netter verhalten, als es die meisten anderen Männer wohl tun würden. Weder ist er grob geworden, noch hat er sie wie ein Stück Dreck behandelt. Es tut mir Leid, aber meiner Ansicht nach ist sein Verhalten durchaus verständlich. Worauf es hier ankommt ist erstens, dass du dich in ihn verliebt hattest und dich nun verachtest, weil du dich ausschließlich darauf fixierst, dass er dich angelogen hat. Und zweitens hat Claudia jemanden dazu genötigt, das Schäferstündchen für sie zu filmen – wahrscheinlich deshalb, weil sie nicht genau wusste, wann, wie und ob überhaupt sie es selbst hinkriegen würde. Also, hast du eine Idee, wen sie sich da für den Job an Land gezogen haben könnte?”
    „Ich will mich damit jetzt nicht auseinander setzen.” Sie steckte sich eine Zigarette an und inhalierte tief, wobei der Rauch hinten in der Kehle kratzte. „Wenn ich’s doch tue, kriege ich wieder das heulende Elend.”
    „Warum? Weil ich jede Wette eingehen würde, dass es Ian war?”
    Rowena warf ihm einen argwöhnischen Blick zu. „Wie kommst du darauf?”
    „Wer soll’s denn sonst gewesen sein? Was ihre sonstigen Kumpel anging – die konnte sie nicht fragen, das wäre viel zu riskant gewesen. Dazu trieb sie mit viel zu vielen ihr falsches Spiel! Nein, da musste sie sich schon jemanden suchen, dem sie garantiert vertrauen konnte und der das Spiel nicht verriet. Er hat dir gegenüber doch schon zugegeben, dass er über die Bänder Bescheid wusste. Also: Wer außer ihm käme da noch infrage?”
    Den Kopf in die Hände gestützt, saß sie einige Zeit da, richtete sich dann auf und zog an der Zigarette. „Na gut, nehmen wir an, Ian sei unser Kandidat. Warum sollte er bei einem derart schmutzigen Szenario mitspielen?”
    „Genau das ist die Frage: warum?”
    Perplex schaute sie ihn an.
    „Erpressung?” bot er an.
    „Möglich. Weiß ich nicht.”
    „Ich jedenfalls halte Erpressung für denkbar. Wieso hätte er sich sonst jahrelang mit diesem Mist

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